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Zweimal hintereinander in Not geratene Bergsteiger vom Hohen Göll und Hohen Brett gerettet

Nächtlicher Einsatz im oberen Pflugtal: Bergretter steigen in Vollmondnacht zu Fuß auf und bringen Bergsteiger per Hubschrauber aus absturzgefährlichem Gelände ins Tal zurück.

Die Bergwacht Berchtesgaden war während der vergangenen Tage mehrmals für intern Erkrankte, verletzte und in Not geratene Bergsteiger unterwegs. Am Mittwoch gerieten am Hohen Brett und am Hohen Göll innerhalb weniger Stunden gleich zwei Bergsteiger in Not, die von den Bergrettern gesucht und per Hubschrauber ausgeflogen werden mussten.

Am 30. Juni ging kurz nach 16 Uhr ein Notruf von der Königsbachalm am Jenner ein, wo sich ein Wanderer am Knie verletzt hatte. Die Bergwacht fuhr per Geländewagen zum Unfallort, versorgte den Patienten und brachte ihn ins Tal.

Am 1. Juli meldete sich gegen 14.45 Uhr ein erschöpfter Bergsteiger über Notruf bei der Leitstelle Traunstein, der in den Ostabbrüchen des Hohen Bretts oberhalb des Stahlhauses in weglosem Gelände in Not geraten war; ein sehr schwerer Rucksack und Temperaturen über 35 Grad machten ihm zu schaffen. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ konnte den unverletzten Mann über Telefon-Funk-Zusammenschaltung der Leitstelle rasch finden und dann mit dem Notarzt am Rettungstau zum Stahlhaus ausfliegen. Die Bergwacht Berchtesgaden stand am Mitterkaser-Joch zur Unterstützung bereit. Rund eine Stunde später kollabierte eine Bergsteigerin am Weg von der Wasseralm in Richtung Lange Gasse. Die Patientin wurde vom Pongauer Notarzthubschrauber „Martin 1“ versorgt und ausgeflogen.

Kurz nach 23 Uhr ging ein weiterer Notruf eines verstiegenen Bergsteigers ein, der zunächst im Bereich zwischen Brettgabel und Großem Archenkopf vermutet wurde. Der Berchtesgadener Bergwacht-Einsatzleiter konnte bei der ersten Erkundungsfahrt dann aber die Stirnlampe des Mannes ausmachen, der in etwa 1.700 Metern Höhe im oberen Pflugtal in absturzgefährliches, wegloses Gelände geraten war und nicht mehr ins Tal fand. Eigentlich wollte er über die Brettgabel absteigen. Eine Fußmannschaft der Bergwacht stieg in der Vollmondnacht auf und traf kurz nach 1 Uhr bei dem Bergsteiger ein. Währenddessen versuchte die Leitstelle Traunstein einen nachtflugtauglichen Hubschrauber mit Rettungswinde anzufordern. Da weder die Landes- noch die Bundespolizei eine Maschine schicken konnten, fragte der Disponent bei der SAR-Leitstelle der Bundeswehr in Münster an, die eine Besatzung der Rettungsflieger vom Fliegerhorst Penzing bei Landsberg organisierte. Der Bundeswehr-Hubschrauber landete auf der oberen Buswendeplatte am Kehlstein, flog dann direkt zum Einsatzort und holte den bereits von der Bergwacht für den Abtransport vorbereiteten Bergsteiger per Rettungswinde ab. In einem zweiten Anflug wurden die Bergretter per Winde aufgenommen und ausgeflogen. Der Einsatz dauerte bis 4 Uhr in der Früh.

Die Bergwacht musste sowohl „Christoph 14“ als auch den SAR-Hubschrauber mit ihrem Kerosinanhänger für den Rückflug zur Basis wieder auftanken.

red/Pressemitteilung BRK BGL

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