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788 Einsätze im Bergrettungsdienst

2010 gab es zehn Bergtote in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen

Sie führt Tag und Nacht bei jedem Wetter den Rettungsdienst im unwegsamen Gelände durch: Die Bergwacht Bayern ist eine ehrenamtliche Gemeinschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und als einzige Organisation für den Bergrettungsdienst im Freistaat zuständig. Zu den 15 Bereitschaften in der Region Chiemgau (Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein und Altötting) gehören aktuell rund 500 aktive Einsatzkräfte, die im vergangenen Jahr zu 788 (2009: 887) Einsätzen ausrücken mussten; das sind rund elf Prozent weniger als 2009.

„Die Anzahl der Einsätze ist vor allem vom Wetter in Kombination mit dem Tourismus abhängig. Ist zur Ferienzeit gutes Bergwetter, dann sind auch mehr Leute unterwegs – und wo mehr los ist, passiert in der Regel auch mehr. Bei guten Schneeverhältnissen sind mehr Wintersportler am Berg und wir haben automatisch mehr zu tun“, erklärt Thomas Küblbeck, Regionaleiter der Bergwacht Chiemgau. „Die Anzahl der Einsätze verkörpert aber nur teilweise unseren tatsächlichen Aufwand. Wir müssen immer mehr üben, da die Einsätze zusehends immer schwieriger und komplexer werden, was auch am veränderten Freizeitverhalten liegt.“ Die Bergwacht Marktschellenberg musste zum Beispiel am 15. Januar einen verstiegenen Schneeschuhgeher aus unwegsamem Gelände am Untersberg retten. Küblbeck: „Früher war zu dieser Zeit dort einfach niemand unterwegs.“

Im vergangenen Jahr gab es zehn Bergtote in den Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen; 2009 waren es 26 und damit mehr als doppelt so viele. Drei Menschen starben 2010 beim Wandern, drei beim Bergsteigen, zwei beim Klettern und zwei weitere bei sonstigen Notfällen am Berg. Nach der weitgehend vollzogenen Strukturreform mit vier Einsatzleitbereichen und einem Netz aus ehrenamtlichen Einsatzleitern, die über insgesamt vier eigene Einsatzleitfahrzeuge verfügen, arbeitet die Bergwacht in der Region Chiemgau trotz ihres ehrenamtlichen Charakters stetig professioneller. Spezialisierte Gruppen stehen zusätzlich zur Rettung aus Höhlen oder wasserführenden Schluchten bereit, kümmern sich um die psychische Betreuung von Betroffenen nach schweren Bergunfällen oder bilden Suchhunde für Lawineneinsätze aus.

Die 788 (2009: 887) Einsätze der Bergwachten für verletzte, erkrankte oder in Bergnot geratene Menschen verteilen sich wie folgt: 337 (2009: 318) Notfälle beim Skifahren, 90 (2009: 91) beim Snowboardfahren, 12 beim Langlaufen (2009: 8), 9 bei Skitouren (2009: 19), 5 beim Rodeln (2009: 8) und ein Lawineneinsatz (2009: 5). 133 Notfälle beim Wandern (2009: 167), 102 beim Bergsteigen (2009: 132), 39 beim Klettern (2009: 38), 13 beim Bergradeln (2009: 12), 11 beim Gleitschirmfliegen (2009: 11), 4 beim Drachenfliegen (2009: 2), 27 Sucheinsätze (2009: 33), 30 sonstige Einsätze (2009: 66), ein Höhleneinsatz (keiner 2009) und ein Einsatz bei einem Großschadensereignis (keiner 2009).

Pressemitteilung BRK BGL

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