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Mountainbiker stürzt 50 Meter in den Fischbach ab

Canyon-Retter aus dem Berchtesgadener Land unterstützen Bergwacht Ruhpolding bei aufwendiger Rettung eines schwer Verletzten.

Die Einsatzkräfte der BRK-Wasserwacht im Berchtesgadener Land mussten am Mittwoch zu insgesamt drei Notfällen ausrücken. Unter anderem unterstützten sie mit ihren Canyon-Rettern die Bergwacht Ruhpolding bei der Rettung eines vom Weg zwischen Laubau und Heutal (Bereich Staubfall, Dürrnbachhorn, Sonntagshorn) rund 50 Meter in den Fischbach abgestürzten Mountainbikers. Die Canyon-Rettungsgruppe besteht aus Ehrenamtlichen der Bergwacht-Region Chiemgau und der Kreis-Wasserwacht Berchtesgadener Land und ist auf die Rettung aus wasserführenden Schluchten spezialisiert.

Gegen 14.30 Uhr meldete ein Wanderer bei der Leitstelle Traunstein, dass er ein herrenloses Bergrad im zum Fischbach abfallenden Hang rund 20 Meter unterhalb des Wegs entdeckt hatte. Die Besatzung eines Verbindungshubschraubers der Bundespolizei war gerade auf einen Schulungs- und Prüfungsflug in der Nähe und erkundete das Gebiet aus der Luft, konnte aber weder das Fahrrad noch einen Verunfallten entdecken. Der ebenfalls alarmierte Einsatzleiter der Bergwacht Ruhpolding ließ das Gebiet dann vom Boden aus absuchen, wobei noch während der Anfahrt der Mannschaft ein Ersthelfer beim Patienten eintraf und sich per Handy meldete.

Da geländebedingt ein Abtransport per Hubschrauber aus der engen Schlucht schwierig erschien, musste auch die Canyon-Rettungsgruppe ausrücken und einen bodengebunden Abtransport per Kranwinde und Seil durch das Bachbett und über einen Waldrücken vorbereiten. Die Retter, darunter der Ruhpoldinger Bergwacht-Notarzt konnten bis zum Ende der Straße am Fischbach anfahren und mussten dann durch den steilen Hang bis zur Unfallstelle seilgesichert absteigen. Da der nach erster Einschätzung schwer Verletzte nach eigenen Angaben bereits rund eineinhalb Stunden am Bach lag und ausgekühlt war, kümmerten sich die Einsatzkräfte neben der Schmerzbekämpfung unter anderem auch um den Wärmeerhalt. Der Patient wurde dann rund 100 Meter weiter durch das Bachbett getragen, da an der Unfallstelle selbst ein Taueinsatz nicht möglich war. Die Besatzung des nachgeforderten Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ konnte auf einer nahen Wiese zwischenlanden und den bereits vorversorgten Mann per Rettungstau aus dem Fischbach und danach zum Klinikum Traunstein fliegen.
Am Mittwochabend gegen 19 Uhr musste die BRK-Wasserwacht zur Anlegestelle Kessel am Königssee ausrücken, wo ein 71-jähriger Reichenhaller auf dem Rückweg von der Gotzenalm temperaturbedingt an massiven Kreislaufproblemen litt. Zwei weitere Wanderer fanden den bereits mehrmals gestürzten Rentner auf dem Reitsteig und begleiteten ihn bis zum Seeufer. Die Wasserretter marschierten der Gruppe rund zehn Minuten entgegen, versorgten den 71-Jährigen kurz und brachten ihn per Schaufeltrage bis zum Boot. Dort wurde der intern Erkrankte weiter versorgt und dann zur Seelände gefahren. Der Landrettungsdienst des Roten Kreuzes brachte den Mann von dort aus in die Kreisklinik Berchtesgaden.

Noch auf der Rückfahrt zur Wache schickte die Leitstelle Traunstein die BRK-Wasserwacht als Erstversorger zur Eishalle Berchtesgaden, wo ein 26-jähriger Salzburger von einem Puk im Gesicht getroffen worden war. Die Wasserretter versorgten die große Platzwunde an der Wange und übergaben den Verletzten an den Landrettungsdienst des Roten Kreuzes, der den Mann ins Salzburger Unfallkrankenhaus brachte.

Bereits am 31. August kurz nach 16.30 Uhr musste die BRK-Wasserwacht mit ihrem Rettungsboot nach St. Bartholomä ausrücken, wo eine Österreicherin massive Kreislaufprobleme hatte. Die Wasserretter versorgten die Frau und fuhren sie per Boot bis zur Seelände. Von dort aus begab sie sich selbst in ärztliche Behandlung.

Schönes Spätsommerwetter – viel Arbeit für die Bergwacht
Darüber hinaus waren die Bergwachten in der Region aufgrund des schönen Spätsommerwetters während der vergangenen Tage mehrmals gefordert. Unter anderem brauchte am Dienstagnachmittag gegen 14.30 Uhr ein intern erkrankter Wanderer zwischen Gotzen- und Königsbachalm medizinische Hilfe. „Christoph 14“ konnte seinen Arzt beim bereits durch Ersthelfer versorgten Patienten aussteigen lassen, in der Nähe der Einsatzstelle landen und den Wanderer dann ins Tal fliegen. Am Mittwoch gegen 5.30 Uhr wurden Lichtquellen vom Watzmann gemeldet und gegen 12.15 Uhr musste die Bergwacht Ramsau mit ihrem Geländefahrzeug zur Blaueishütte ausrücken und einen verletzten Bergsteiger ins Tal fahren. Gegen 13 Uhr mussten die Bergwacht Marktschellenberg und „Christoph 14“ einen erschöpften Mann aus dem Abschnitt Rauhe Welt im Hochthron-Klettersteig am Untersberg retten. Die Besatzung wurde durch eine Ersthelferin per Handy-Funk-Zusammenschaltung zur Einsatzstelle gelotst und konnte den Mann dann mit einem Bergwacht-Luftretter am 50 Meter langen Rettungstau aus der Wand kapern und ins Tal fliegen. Am Mittwochabend gegen 18 Uhr mussten die Bergwacht Berchtesgaden und „Christoph 14“ einen verstiegenen Bergsteiger vom Alpeltalsteig am Hohen Göll per Rettungstau ausfliegen. Gegen 21.15 Uhr und gegen 22 Uhr meldeten besorgte Bürger Lichtquellen am Staufen oberhalb der Padinger Alm und am Grünsteingipfel, wobei lediglich Bergsteiger wegen des schönen Wetters noch mit Stirnlampen unterwegs waren. Am Donnerstagvormittag musste der Salzburger Notarzthubschrauber „Christophporus 6“ einen älteren Bergsteiger mit Beinverletzung aus dem Steinernen Meer zum Salzburger Unfallkrankenhaus fliegen.

Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © BRK BGL
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