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Mehrere Wintersportunfälle und verirrte Wanderer in den heimischen Bergen

Schwere Skistürze am Hohen Göll und im Hagengebirge – im Lattengebirge und am Seeleinsee verirrt – schwere Rodelunfälle am Toten Mann.

Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Ramsau waren während der vergangenen Tage bei mehreren Wintereinsätzen am Hohen Göll, im Hagengebirge und im Lattengebirge gefordert.

Am Sonntagnachmittag hatte sich in einer steilen Rinne am Hohen Göll knapp unterhalb des Kuchler Kreuzes ein junger Skibergsteiger aus Tschechien bei einem Sturz die Schulter ausgekugelt. Sein Begleiter und zwei weitere Tourengeher leisteten Erste Hilfe und setzten gegen 15.20 Uhr Notrufe ab, die netzbedingt sowohl in Bayern wie auch in Salzburg ankamen. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ nahm in der Scharitzkehl einen Berchtesgadener Bergretter auf und setzte ihn zusammen mit dem Notarzt oberhalb der Unfallstelle im Schwebeflug ab; von dort aus stiegen die Einsatzkräfte zum Patienten ab, versorgten ihn notfallmedizinisch und lagerten ihn in den Luftrettungssack um, so dass ihn der Heli zusammen mit dem Arzt per Winde aufnehmen und direkt zur Kreisklinik Bad Reichenhall fliegen konnte. „Christoph 14“ flog dann zurück zum Göll, holte den Begleiter, den Bergretter und die restliche Ausrüstung ab und brachte sie in die Scharitzkehl, wobei der Einsatz gute eineinhalb Stunden dauerte. Zu Beginn war wegen eines weiteren Notrufs, der parallel bei der Landesleitstelle Salzburg angekommen war, auch die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ am Hohen Göll im Einsatz, wobei schnell klar war, dass es sich um denselben Unfall handelt.

Zwei schwere Rodelunfälle am Toten Mann


Am Montagmittag (13. Februar) stieß gegen 12.15 Uhr am Toten Mann im südöstlichen Lattengebirge ein Rodler gegen einen Baum und verletzte sich unter anderem schwerer am Brustkorb und Fuß. Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau und die Besatzung des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ fuhren von der Talstation aus mit zwei Motorschlitten der Bergbahn zum Unfallort auf der Naturrodelbahn, versorgten den 67-Jährigen aus dem Landkreis Weilheim-Schongau notärztlich, flogen ihn liegend mit dem Rettungstau zur Talstation und dann im Heli weiter zum Salzburger Unfallkrankenhaus. Fünf Bergretter waren bis 13.45 Uhr im Einsatz.

Bereits am Mittwochnachmittag (8. Februar) war kurz nach 14.30 Uhr eine 57-jährige Urlauberin aus Nordrhein-Westfalen beim Rodeln am Toten Mann gestürzt, wobei sie sich kompliziert den Unterschenkel gebrochen hatte. Zwei Notfallsanitäter aus Norddeutschland, die ebenfalls gerade in der Region Urlaub machen, kamen zufällig mit dem Schlitten vorbei und konnten mit ihrer eigenen Ausrüstung die zweifache Fehlstellung wieder geraderichten und schienen; ihren Notfallrucksack hatte zuvor der erste Bergretter von Angehörigen am Parkplatz übernommen und mit dem Motorschlitten zur Einsatzstelle gebracht. Weitere Bergretter und der Schellenberger Bergwachtnotarzt kümmerten sich um den Wärmeerhalt und verabreichten der Verunfallten Schmerzmittel, so dass sie in den Akja umgelagert und mit dem Motorschlitten zur Talstation gezogen werden konnte. Eine Rettungswagenbesatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes lieferte sie dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein. Sieben Bergretter waren bis 16 Uhr im Einsatz. „In beiden Fällen wurden wir logistisch durch das Personal der Hochschwarzeck Bergbahn perfekt unterstützt: Die Mitarbeiter sperrten unter anderem sofort die Rodelbahn und standen mit beiden Motorschlitten zum Transport unserer Retter samt Ausrüstung bereit“, lobt Bergwacht-Bereitschaftsleiter Thomas Meeß.

Verstiegene im nordwestlichen Lattengebirge


Am Sonntagnachmittag (12. Februar) mussten die Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing zu einem rund zweistündigen Einsatz ins nordwestliche Lattengebirge ausrücken, wo gegen 16 Uhr zwei Wanderer einen Notruf abgesetzt hatten, die eigentlich über die Röthelbach-Forststraße und die Untere Schlegelalm zum Predigtstuhl aufsteigen wollten, aber bedingt durch den tiefen Schnee nicht mehr weiterkamen, die Orientierung verloren hatten und den Sommerweg nicht mehr finden konnten. Vier Bergretter fuhren mit der Predigtstuhlbahn hinauf und machten sich dann nach telefonischer Rücksprache mit Tourenskiern auf die Suche, wobei sie die 21-jährige Frau und den 26-jährigen Mann aus Mittelfranken dann wie erwartet in rund 1.450 Metern auf Höhe des Moosensteigs an der Schlegel-Jagdhütte finden konnten. Sie statteten die für die winterliche Tour nur spärlich Ausgerüsteten mit Schneeschuhen aus, stiegen mit ihnen zur Unteren Schlegelalm ab und fuhren mit dem extra dafür aktivierten Sessellift wieder hinauf zur Bergstation; von dort aus gings mit der Seilbahn ins Tal zurück. Die Retter brachten den erschöpften und frierenden 26-Jährigen wegen unklarer Schmerzen dann vorsorglich in die Kreisklinik Bad Reichenhall. Weitere Bergretter hatten das All-Terrain-Vehicle (ATV) besetzt, um von Baumgarten aus die Suche aufzunehmen, mussten aber nicht ausrücken, als durchs Telefonat klar war, wo sich das Duo befindet.

Skisturz und verirrter Schneeschuhgeher im Hagengebirge


Bereits am Mittwoch (8. Februar) waren die Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ bei zwei Einsätzen im Hagengebirge gefordert: Kurz nach 13.15 Uhr war ein Notruf wegen eines Skitourengehers eingegangen, der zwischen den oberen und den unteren Roßfeldern gestürzt war und sich unter anderem am Kopf verletzt hatte. Ein Bergretter der Bergwacht Teisendorf-Anger war als Ersthelfer vor Ort, versorgte den Mann und forderte Unterstützung an. Der Heli nahm dann einen Berchtesgadener Bergretter auf, flog zur Einsatzstelle, nahm den Verunfallten ohne Winde auf und flog ihn zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Gegen 16.50 Uhr brauchte dann ein verirrter Schneeschuhgeher im Stiergraben Hilfe: „Christoph 14“ setzte einen Berchtesgadener Bergretter mit der Winde ab, der den Mann in einem Rettungssitz sicherte, so dass die Heli-Besatzung beide mit der Winde aufnehmen und im letzten Tageslicht nach Schneewinkl ausfliegen konnte.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © BRK BGL
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