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Bergwacht Berchtesgaden & „Christoph 14“ retten verstiegenes Duo in der Watzmann-Ostwand vor dem Erfrieren

Trotz des an vielen Tagen mittlerweile nasskalten Herbstwetters waren die Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden während der vergangenen Woche immer wieder bei teilweise auch sehr anspruchsvollen Einsätzen gefordert, darunter am späten Montagnachmittag (11. Oktober) die Rettung von zwei in der Watzmann-Ostwand verstiegenen Urlaubern aus Mittelfranken und Berlin.

Die beiden 20 und 26 Jahre alten Männer wollten eigentlich über den Berchtesgadener Weg auf die Südspitze, waren aber mit dem Gelände überfordert und hatten Schwierigkeiten mit der Orientierung, wobei sie schließlich gegen 15.40 Uhr in rund 1.920 Metern Höhe weit abseits des Wegs südlich oberhalb der Wasserfallwand einen Notruf absetzten, da sie im brüchigen Absturz-Gelände nicht mehr weiterkamen und sich einer der Beiden am Knie verletzt hatte.

Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ nahm in Schneewinkl zwei Berchtesgadener Bergretter auf und machte sich auf die Suche; die Retter konnten die Verstiegenen dann zwar orten, aber aufgrund ihrer exponierten und absturzgefährlichen Position nicht direkt anfliegen. Der Heli setzte die beiden Bergretter deshalb rund eine Seillänge schräg versetzt unterhalb der eigentlichen Einsatzstelle mit der Winde ab, woraufhin ein Retter im Vorstieg durch den brüchigen Fels zu dem Duo aufsteigen und queren musste.

Weil es dunkel wurde und Schneefall angekündigt war, zählte jede Minute, um zu verhindern, dass die Retter und die Verstiegenen bei frostigen Temperaturen und Niederschlag in der winterlichen Wand zurückbleiben und dort unter widrigsten Bedingungen biwakieren müssen. Die Heli Besatzung flog vom Zwischenlandeplatz am Plateau des Hirschwieskopfes in die Ostwand zurück, nahm zunächst einen Retter und einen Verstiegenen auf, transportierte sie nach Kühroint und holte dann in einem zweiten Anflug den zweiten Verstiegenen und den zweiten Bergretter ab und brachte sie im letzten Tageslicht nach Schneewinkl. Die Bergwacht Berchtesgaden musste „Christoph 14“ während des Einsatzes mit ihrem Kerosinanhänger wieder nachtanken.

Bewusstlose Urlauberin im Kesselsteig


Am Sonntagnachmittag (10. Oktober) ging um 15.15 Uhr ein Notruf aus dem Kesselsteig am Königssee-Ostufer ein, wo eine 74-jährige Urlauberin aus Mittelfranken bewusstlos zusammengebrochen war. „Christoph 14“ flog Notarzt und Bergeretter zum Einsatzort und konnte sie beide per Winde auf einer Lichtung direkt bei der Patientin im ansonsten dichten Bergwald absetzen. Während die beiden Retter die Frau zusammen mit den Begleitern versorgten, brachte der Heli zwei weitere Bergretter mit dem Luftrettungssack zur Einsatzstelle. „Christoph 14“ nahm die 74-Jährige dann liegend zusammen mit dem Arzt per Winde auf und flog sie ohne Zwischenlandung direkt weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Die drei Bergretter stiegen mit den Begleitern zu Fuß zur Anlegestelle Kessel ab, wo sie die BRK-Wasserwacht mit dem Rettungsboot abholte und zur Seelände zurückbrachte.

Urlauber verletzt sich am Kehlstein schwer am Fuß


Am vergangenen Samstagnachmittag (9. Oktober) brauchte gegen 15.20 Uhr ein 54-jähriger Urlauber aus Hessen notärztliche Hilfe, da er sich am Kehlstein-Rundweg am Fuß verletzt hatte. „Christoph 14“ nahm in der Scharitzkehl einen Berchtesgadener Bergretter auf und setzte ihn zusammen mit dem Notarzt per Winde an der Unfallstelle am Mannlgrat am südöstlichen Ende des Rundwegs ab. Pilot und Notfallsanitäter holten dann den Arzt und den in einem Rettungssitz gesicherten Mann mit der Winde ab und flogen sie zum Zwischenlandeplatz, wo eine Rettungswagenbesatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes den Urlauber übernahm und anschließend in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Zwei weitere Bergretter kümmerten sich um die unverletzten Begleiter des Mannes, die ebenfalls ins Tal gebracht wurden.

Vermisste Urlauber tauchen nach Übernachtung im Winterraum der Wasseralm wohlbehalten wieder auf


In der Nacht von Freitag auf Samstag (9. Oktober) hatten die Berchtesgadener Bergretter wieder wenig Zeit zu schlafen, da eine Mutter ihre 25-jährige Tochter und ihren Begleiter als vermisst gemeldet hatte. Die Bergwacht war ab 2.40 Uhr in der Früh zunächst mit Nachforschungen beschäftigt und suchte dann mit vielen Einsatzkräften, der Lawinen- und Suchhundestaffel Chiemgau und der Drohne des Technikbusses der Bergwacht-Region Chiemgau die Wege und alpinen Steige rund um Sankt Bartholomä ab, da aufgrund der Inversionsnebelschicht über dem Königssee zunächst kein Hubschrauber fliegen konnte. Um 9.25 Uhr konnte die Suche dann gestoppt werden, da die 25-Jährige wieder Handyempfang hatte und sich nach einem Biwak im Winterraum der Wasseralm in der Röth wohlbehalten bei ihrer besorgten Mutter zurückgemeldet hatte.

Verletzter Mann an der Jenner-Bergstation


Am Dienstag vor einer Woche (5. Oktober) ging kurz nach 11 Uhr ein Notruf von der Jenner-Bergstation ein, wo ein verletzter 47-jähriger ortsansässiger Mann medizinische Hilfe brauchte. Die Bergwacht Berchtesgaden versorgte ihn zusammen mit dem Berchtesgadener Notarzt, fuhr ihn mit der Seilbahn ins Tal und übergab ihn dort an eine Rettungswagenbesatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die ihn anschließend in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Leitner, BRK BGL/Bergwacht Berchtesgaden
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