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59-Jährige renkt sich beim Wandern am Högl das Sprunggelenk aus

Bergwacht Teisendorf-Anger und Landrettungsdienst des Reichenhaller Roten Kreuzes versorgen Einheimische notärztlich und bringen sie unter vereinten Kräften zur befestigten Straße.

Am Mittwochnachmittag gegen 15.30 Uhr hat sich eine 59-jährige Frau beim Wandern am Högl nördlich des Fernsehturms an der Gemeindegrenze zwischen Anger und Ainring das Sprunggelenk ausgerenkt. Ihr Begleiter leistete Erste Hilfe und setzte bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab. Die zunächst alarmierte Bergwacht Teisendorf-Anger rückte wegen der COVID-19-Lage zunächst nur mit zwei Einsatzkräften aus, fuhr mit ihrem Rettungsfahrzeug vom Sendemasten aus über den schmalen Rundweg weiter und fand die Unfallstelle dann oberhalb des Wegs auf einem stellenweise steilen und rutschigen Trampelpfad im Bergwald.

Die beiden Bergretter versorgten die Frau und forderten wegen der Schmerzen den Reichenhaller Notarzt nach. Der ebenfalls alarmierte Bergwachteinsatzleiter Saalachtal fuhr Arzt und Notfallsanitäter dann mit dem Einsatzleitfahrzeug so weit wie möglich über den Rundweg nördlich in Richtung Thundorf zur Patientin. Nach medizinischer Versorgung lagerten die Retter und der Ersthelfer die Frau in den Luftrettungssack und auf die Radtrage um und brachten sie unter vereinten Kräften über den Pfad auf den Rundweg und dann zu Fuß weiter bis zum Rettungswagen am Sendemasten. Von dort aus gings mit dem Landrettungsdienst des Roten Kreuzes direkt zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Der Einsatz mit insgesamt acht Rettern dauerte gute zwei Stunden.

Bedingt durch Gelände und körperliche Anstrengung bei Versorgung und Transport ist der Einsatz von Infektionsschutz-Ausrüstung am Berg wesentlich schwieriger: Die Einsatzkräfte versuchen deshalb vor allem mit Taktik ein Ansteckungsrisiko so weit wie möglich zu reduzieren. Die Leitstelle frägt im Notruf gezielt nach Coronarisiken und warnt die Retter gegebenenfalls. Nur so viele Einsatzkräfte wie unbedingt notwendig rücken aus. Ein Retter mit Maske und Handschuhen nimmt zunächst Kontakt zum Patienten auf und klärt mögliche COVID-19-Symptome und Risiken ab – erst danach rücken weitere Einsatzkräfte nach, außer es besteht akute Lebensgefahr wie bei einer Wiederbelebung. Die Einsatzkräfte direkt am Patienten arbeiten mit Maske und setzen dem Patienten bei Möglichkeit einen Mundschutz auf, außer der Patient ist bewusstlos, atmet reduziert oder muss selbst beatmet werden; alle anderen Retter bleiben so weit wie möglich auf Abstand. Mit zusätzlicher Schutzausrüstung wie Mundschutz, Handschuhen oder Overalls ist ein Patiententransport über weitere Strecken durchs unwegsame Gelände für alle Retter eine extreme Belastung für Atmung und Kreislauf, weshalb der Einsatzleiter die Risiken im Einzelfall gegeneinander abwägen muss. Durch die COVID-19-Krise sind die Einsatzkräfte auch bei ansonsten weniger aufwendigen und unproblematischen Rettungen außergewöhnlich gefordert und belastet.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Leitner BRK BGL
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