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Eiskletterer bei Absturz im Fronaufall verletzt

In der Eiswand setzte der 36-Jährige eine Schraube. Beim Test der Stabilität stürzte der Mann ab. Nachtrag: BRK-Bericht

Polizeibericht


Am Samstag, 03.03.18, etwa gegen 14:00 Uhr, ging bei der Rettungsleitstelle Traunstein die Meldung über einen abgestürzten Eiskletterer am sogenannten „Fronaufall“ an der B 21 in Höhe Fronau ein.

Die alarmierte Bergwacht Bad Reichenhall fand den abgestürzten und seinen Begleiter, sowie zwei weitere Bergsteiger am Wasserfall vor, der abgestürzte 36-jährige Regensburger wurde durch den Bergwachtarzt versorgt und dann mit dem Rettungshubschrauber Christoph 14 in das Klinikum Traunstein verbracht, da der Verdacht auf eine Wirbelsäulenverletzung bestand.
Der Unfall wurde durch einen Polizeibergführer der PI Bad Reichenhall aufgenommen.
Es stellte sich heraus, dass der Mann eine Eiswand etwa 15 Meter hochgeklettert ist, dort aber wieder umdrehen wollte, da ihm die Verhältnisse nicht sicher erschienen. Er setzte eine Eisschraube und wollte diese vermutlich noch auf die Festigkeit prüfen, indem er sich in das durch seinen Seilpartnern gesicherte Seil setzte.
Die Sicherung hielt aber der Belastung nicht stand, so dass er bis zu seinem Begleiter auf einen Absatz abstürzte.

Im Einsatz waren etwa 17 Mann der Bergwacht Bad Reichenhall, eine Besatzung der Feuerwehr Schneizlreuth zur Verkehrsregelung, da die B 21 für die Einsatzfahrzeuge halbseitig gesperrt werden musste, der Rettungshubschrauber Christoph 14, sowie Polizeibeamte.

BRK-Bericht


Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ haben am Samstagnachmittag einen 36-jährigen Regensburger gerettet, der beim Eisklettern oberhalb der B21 am Fronaufall zwischen Luegerhörndl und Vogelspitz im Lattengebirge rund 15 Meter tief abgestürzt war und sich nach erster Einschätzung schwer an der Wirbelsäule verletzt hatte.

Der Oberpfälzer war als Vorsteiger einer Zweier-Seilschaft rund 15 Meter hoch die Wand des gefrorenen Wasserfalls hinaufgeklettert, wo er dann abbrechen wollte, da ihm die Eisverhältnisse nicht sicher erschienen. Er setzte so gut wie möglich eine Eisschraube in die verhältnismäßig dünne Eisauflage und wollte sie vermutlich noch auf ihre Festigkeit prüfen, indem er sich in das durch seinen Partner gesicherte Seil setzte. Die Sicherung hielt aber der Belastung durch das Körpergewicht nicht stand, so dass er bis zu seinem Begleiter auf einen Absatz abstürzte und dort schwer verletzt liegen blieb. Seine beiden Eispickel blieben in der Eiswand stecken. Der Kletterpartner und eine weitere Zweier-Seilschaft, die bereits wegen der schlechten Verhältnisse abgebrochen hatte um im Abstieg war, leisteten dem nur bedingt ansprechbaren Mann Erste Hilfe, bis die Rettungskräfte eintrafen.

Als kurz nach 14 Uhr der Notruf einging, schickte die Leitstelle Traunstein sofort die Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing, den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ und die Freiwillige Feuerwehr Schneizlreuth zum Einsatzort. Während „Christoph 14“ in Fronau auf der Wiese vor der Firma Rheinmetall einen ortskundigen Bergretter aufnahm und die Einsatzstelle aus der Luft erkundete, sperrte die Feuerwehr die Bundesstraße 21 unterhalb des Wasserfalls ab und leitete den restlichen Verkehr wechselseitig an den Einsatzfahrzeugen vorbei. Der Pilot brachte dann am Rettungstau den Hubschrauber-Notarzt und einen Bergretter – beide ausgestattet mit Steigeisen – zur Unfallstelle; vorab waren bereits weitere Bergretter, Feuerwehrleute und Polizisten von der B21 aus zum Unfallort aufgestiegen. Die Einsatzkräfte versorgten den 36-Jährigen notfallmedizinisch, lagerten ihn aufgrund seiner Rückenverletzung schonend im Luftrettungssack und flogen ihn dann am Tau zusammen mit dem Arzt auf den Zwischenlandeplatz aus, wo bereits eine Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes wartete. „Christoph 14“ brachte den Abgestürzten anschließend zum Klinikum Traunstein. Die restlichen Einsatzkräfte stiegen zu Fuß ab.

Ein Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) nahm den Unfallhergang vor Ort auf. Insgesamt waren 17 Einsatzkräfte der Bergwacht rund zwei Stunden lang für einen möglichen aufwendigen bodengebundenen Abtransport unterwegs, da zunächst nicht sicher war, ob der Abgestürzte über Gehgelände erreichbar ist, womöglich über die Eiswand abtransportiert werden muss und aufgrund der Windverhältnisse per Hubschrauber ausgeflogen werden kann.

red/Pressemitteilungen Polizei Bad Reichenhall, BRK BGL
Bilder © BRK BGL
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