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Zehn Einsätze: Schönstes Sommerwetter fordert die Bergwacht

Abseilfehler am Untersberg-Blausandpfeiler – am Edelweißlahner verstiegen – erschöpft am Göll-Mannlgrat – schwere Fußverletzung am Högl – schwerer Radsturz bei der Abfahrt von Kühroint – am Hochstaufen-Jagersteig blockiert.

Aufgrund des sehr schönen Sommerwetters waren die Bergwachten im Berchtesgadener Land von Freitag bis Sonntag bei insgesamt zehn Einsätzen gefordert. Am Freitag gegen 11.20 Uhr musste die Bergwacht Ramsau ein 13-jähriges Mädchen aus Anger mit einer Fußverletzung von der Halsalm an der Reiter Alpe holen und ins Tal bringen; das Kind wurde dann per Rettungswagen in die Kreisklinik Berchtesgaden gebracht.

Direkt im Anschluss ging ein Notruf vom Edelweißlahner auf der Südseite der Reiter Alpe ein, wo sich eine dreiköpfige Familie aus dem Landkreis Rosenheim im Aufstieg verhaut hatte. Die Bergwacht Ramsau und die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 4“ retteten die Eltern mit ihrem zweijährigen Kind gegen 16 Uhr und brachten sie sicher ins Tal. Die Familie war im oberen Teil des steilen Steiges vom Weg abgekommen und hatte sich in den Latschen so stark verlaufen, dass sie weder vor noch zurück konnte. Nachdem die Leute einen Notruf abgesetzt hatten, setzte der Polizeihubschrauber „Edelweiß 4“ drei Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau am Grat ab. Die Bergretter fanden die in Bergnot Geratenen schnell, brachten sie am Seilgeländer rund 60 Meter weit zurück auf den Weg und stiegen dann gemeinsam wieder bis zum Grat auf. Dort konnte sie der Hubschrauber nacheinander mit der Seilwinde aufnehmen und anschließend unverletzt ins Tal fliegen.

Gegen 13 Uhr musste die Bergwacht Berchtesgaden wegen einer Schnittverletzung zur Wasserfallalm am Jenner ausrücken. Kurz nach 19 Uhr ging ein Notruf wegen eines zwischen Müllnerhörndl und Paul-Gruber-Haus vermissten Wanderers ein, der aber kurz darauf von alleine wieder auftauchte.

Gegen 19.20 Uhr wurde die Bergwacht Berchtesgaden alarmiert, da sich ein Bergsteiger am Röthsteig im Bereich der Wasseralm verstiegen hatte und in absturzgefährliches Gelände geraten war. Kurz nach dem Alarm bestellte er die Bergwacht wieder ab, da er sich selbst in Sicherheit gebracht hatte.

Am Samstag gegen 15.15 Uhr wurde die Bergwacht Marktschellenberg zu einem Abseil-Verhauer am Untersberg-Blausandpfeiler gerufen. Das deutsch-französisches Trio hatte beim Abseilen den falschen Weg gewählt und war ins Schrofengelände geraten. Die Bergretter holten die Kletterer mithilfe des Polizeihubschraubers vom Untersberg und brachten sie unversehrt ins Tal. Die Dreierseilschaft – eine junge Französin und ein Landsmann sowie ein Kletterer aus Franken – wollten eigentlich die sogenannte Ostwand-Verschneidung durchsteigen. Beim Abseilen nahmen sie allerdings nicht die eigens dafür eingerichtete Abseilpiste, sondern seilten sich über eine Kletterroute direkt am Blausandpfeiler ab. Den Abseilvorgang setzten sie so lange fort, bis sie im gefährlichen Schrofengelände landeten und weder vor noch zurück konnten. Die gegen 15.15 Uhr alarmierte Bergwacht Marktschellenberg forderte zur Unterstützung den Polizeihubschrauber an, der aber noch am Mannlgrat im Einsatz war. Die an einem Stand gut gesicherten Kletterer am Untersberg mussten sich deshalb erst einmal in Geduld üben. Gegen 17.30 Uhr nahm die Maschine mit den Marktschellenberger Bergrettern dann nach und nach die unterhalb des Blausandpfeilers Wartenden auf und flog sie ins Tal. Dazwischen war sogar noch eine kurze Zwischenlandung auf dem Plateau erforderlich, um den dort deponierten Rucksack der Geretteten zu holen. Für die sicherlich nicht geringen Kosten der Rettungsaktion muss das unverletzt gebliebene Trio nun selbst aufkommen.

Den Anforderungen einer Mannlgratbegehung mit anschließender Göll-Besteigung war ein 26-jähriger Tscheche nicht gewachsen: Weil er im Übergang vom Grat zur Göllleiten bereits erschöpft war, setzte er gegen 16.30 Uhr einen Notruf ab. Der 26-Jährige gehörte zu einer vierköpfigen Bergsteigergruppe aus Tschechien, die den Göll über den Mannlgrat besteigen wollte. Als einer von ihnen auf den noch vorhandenen Schneefeldern nicht mehr weiterkam, setzte die Gruppe einen Notruf ab. Der bereits bei einem weiteren Einsatz am Untersberg beschäftigte Polizeihubschrauber leistete Hilfe und setzte die Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden am Grat ab. Dort kümmerten sie sich um den jungen Tschechen, der dann vom Hubschrauber per Seilwinde aufgenommen, zum Schneewinkl-Landeplatz geflogen und von dort per Rettungswagen zur Kreisklinik Berchtesgaden gefahren wurde. Seine Begleiter traten zu Fuß den Rückweg ins Tal an.

Gegen 18 Uhr mussten die Bergwachten Bad Reichenhall und Freilassing zum Bienenweg am Högl ausrücken, wo sich eine 51-jährige Freilassingerin zwischen Neubichler Alm und Johanniskirche bei einem Sturz mehrere Brüche am Fuß und Unterschenkel zugezogen hatte. Sie wurde von der Bergwacht versorgt und dann am Gasthaus Johannishögl an die Rettungswagenbesatzung übergeben, die sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte.

Am Sonntagnachmittag gegen 13.20 Uhr meldete sich ein Bergsteiger aus München vom Hochstaufen, der rund 150 Meter unterhalb des Reichenhaller Hauses psychisch blockiert am Jagersteig festsaß und sich im alpinen Gelände nicht mehr weiter traute. Vier Retter der Reichenhaller Bergwacht stiegen zu Fuß über die Buchmahd auf und brachten den Mann mit einer Seilsicherung zur Hütte. Nach einer kurzen Pause gings auf dem einfacheren Normalweg über die Bartlmahd gemeinsam zurück ins Tal. Vier Bergretter und vier weitere Bergretter in Bereitschaft waren rund viereinhalb Stunden lang gefordert.

Gegen 15 Uhr ging ein Notruf von der Forststraße zwischen Kühroint und Wimbachbrücke ein, wo ein 53-jähriger einheimischer Radfahrer auf halben Weg zwischen Schapbachalm und Wimbachbrücke schwer gestürzt und bewusstlos liegengeblieben war. Die Bergwacht Ramsau und der Landrettungsdienst des Roten Kreuzes fuhren direkt zur Unfallstelle, versorgten den schwer Verletzten notärztlich und brachten ihn dann ins Salzburger Unfallkrankenhaus.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Bergwacht Berchtesgaden
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