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Völlig erschöpfte Chinesen sitzen im Röthsteig fest

Aufwendige nächtliche Such- und Rettungsaktion: Frierende Wanderer versorgt und per Polizeihubschrauber ausgeflogen.

Zwei völlig erschöpfte junge Chinesen aus England mussten in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch in einer aufwendigen Rettungsaktion aus dem Röthsteig rund 300 Höhenmeter südöstlich oberhalb des Obersees gerettet werden. Die Bergwacht Berchtesgaden versorgte die beiden frierenden jungen Leute, die nicht mehr aus eigener Kraft absteigen konnten und gegen Mitternacht mit dem Polizeihubschrauber per Winde aufgenommen und ausgeflogen werden mussten.

Die 20-jährige Frau und der 21-jährige Mann waren mit dem Kursboot über den Königssee gefahren, dann von Bartholomä aus zum Obersee gewandert und weiter über den Röthsteig aufgestiegen, wobei sie offenbar die Entfernung und die Höhenmeter in ihrer Handy-App unterschätzten und gegen 20.20 Uhr völlig entkräftet einen Notruf bei der Leitstelle Traunstein absetzten, die die Bergwacht und die Wasserwacht aus Berchtesgaden alarmierte. Zwölf Einsatzkräfte fuhren mit dem Rettungsboot der BRK-Wasserwacht nach Salet, stiegen dann weiter zum Obersee auf, wo ein Motorboot der Nationalpark-Verwaltung für die Überfahrt zur Fischunkelalm genutzt werden konnte. Von Salet aus konnten die Retter bereits das Handylicht der Wanderer sehen und sie so rasch lokalisieren, obwohl die Chinesen selbst überhaupt nicht genau wussten und angeben konnten, wo sie eigentlich sind.

Ein Voraustrupp der Bergwacht fuhr mit zwei E-Bikes von der Fischunkelalm aus so weit wie möglich den Röthsteig hinauf und übernahm sehr rasch die medizinische Erstversorgung der jungen Leute, die frierend und entkräftet im Steig saßen. Weitere Einsatzkräfte brachten zusätzliche Ausrüstung wie Trage und Wärmematerial nach, da aufgrund der beginnenden Unterkühlung nur noch ein liegender Abtransport in Frage kam. Die nachgeforderte Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 6“ landete auf einer Wiese unterhalb des Röthbach-Wasserfalls und nahm dann gegen Mitternacht jeweils einen Chinesen zusammen mit einem Bergretter per Winde auf und flog sie direkt zum Königssee-Parkplatz aus. Dort stand bereits ein Rettungswagen des Roten Kreuzes bereit, mit dem beide in die Kreisklinik Berchtesgaden eingeliefert wurden. Die BRK-Wasserwacht brachte die beiden E-Bikes, restliche Einsatzkräfte und Ausrüstung per Boot über den Obersee und dann über den Königssee zurück und war bis 1.45 Uhr gefordert. Die Kosten für die Rettungsaktion müssen die jungen Leute selbst tragen.

Bereits am 10. und am 7. April musste die BRK-Wasserwacht am Abend verspätete Wanderer mit dem Rettungsboot aus Sankt Bartholomä abholen, da sie das Kursboot verpasst hatten. Drei Münchner, vier Chinesen und ein Osteuropäer. Am Sonntag, den 2. April war die BRK-Wasserwacht im Auftrag der Schifffahrt mit ihren Tauchern an der Seelände im Einsatz, um die Statik einer Bootshütte unter Wasser zu untersuchen.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Ziegler BRK BGL
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