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Christoph 14: 772 Einsätze im ersten Halbjahr und neuer Rekord an Tageseinsätzen

Schwerpunkte waren im Mai & Juni mit durchschnittlich mehr als vier Einsätzen pro Tag. Mit 17 Einsätzen am Mittwoch brach er seinen bisherigen Rekord.

Halbjahr


Ein betriebsames erstes Halbjahr 2015 hat die Besatzung von „Christoph 14“ hinter sich: Zu 772 hoben die Retter mit dem orangen Rettungshubschrauber vom Dach des Klinikums Traunstein ab, um in Not geratenen Menschen zu helfen. Das bedeutet einen Schnitt von mehr als vier Einsätzen pro Tag für den im Luftrettungszentrum des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) stationierten Helikopter.

Von den 772 Einsätzen waren 710 Primäreinsätze, das heißt Einsätze in Folge einer sofortigen Alarmierung wegen eines Verkehrsunfalls, eines Bergeinsatzes, einer Wasserrettung oder einer akuten Erkrankung wie etwa eines Herzinfarkts. Zudem wurden 20 Sekundäreinsätze absolviert; das sind in der Regel dringende Verlegungen eines Patienten von Klinik zu Klinik. Das Rettungstau kam bei 24 Primäreinsätzen in unwegsamem Gelände wie Gebirge oder Waldgebiete zum Einsatz.

Am häufigsten startete der Rettungshubschrauber im Mai (165 Einsätze) und Juni (168), im Januar (93) und Februar (97) war es hingegen etwas ruhiger. Die vermehrten Einsätze in den Sommermonaten führt Robert Portenkirchner, Leitender Luftrettungsassistent im Traunsteiner BRK-Luftrettungszentrum, zum einen auf die längere Einsatzmöglichkeit an langen Sommertagen (Sichtflug von etwa 7 bis 22 Uhr möglich) und zum anderen auf Faktoren wie die vielfältigen Freizeitaktivitäten der Bevölkerung oder die hohen Urlauberzahlen in diesen Monaten zurück.

Sehr hohe Auslastung von „Christoph 14“


Insgesamt stößt „Christoph 14“ bezüglich der Einsatzzahlen langsam an seine Grenzen. „Es gibt in Deutschland über 70 Hubschrauber-Rettungsstationen, davon sind wir eine mit der höchsten Auslastung. Eine weitere Steigerung der Einsatzzahlen ist kaum noch möglich, da wir im Vergleich zu Rettungsstationen im städtischen Raum oft sehr lange Einsätze über weite Entfernungen fliegen müssen“, berichtete Portenkirchner.

Bewährtes Gemeinschaftsprojekt


Der Rettungshubschrauber in Traunstein ist ein erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt: Das Luftrettungszentrum wird vom BRK-Landesverband betrieben; den Hubschrauber vom Typ EC135T2i stellt das Bundesinnenministerium über das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zur Verfügung. Beamte der Bundespolizei-Fliegergruppe kommen als Piloten zum Einsatz. Die Luftrettungsassistenten werden vom BRK-Kreisverband Traunstein, die Notärzte vom Klinikum Traunstein gestellt. Die Aufgaben von „Christoph 14“ und seiner Besatzung erstrecken sich von Rettungsdienst, Bergrettung, Eis- und Wasserrettung über Unterstützung im Zivil- und Katastrophenschutz bis hin zur Personensuche nach Lawinenabgängen.

Rekord


Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ hat am gestrigen Mittwoch bei hochsommerlichen Temperaturen jenseits der 35 Grad ihren bisherigen eigenen Rekord von 14 Einsätzen pro Tag gebrochen: Pilot Thomas Kern, Notarzt Maximilian Wiedemann und Rettungsassistent Thomas Gries waren von 8.40 und 21 Uhr bei insgesamt 17 Notfällen gefordert und kehrten immer erst nach drei bis vier Einsätzen am Stück nur wieder kurz zum Tanken zur Station nach Traunstein zurück. „Dann ging oft schon währenddessen der nächste Einsatz ein. Bereits am Dienstag waren wir aufgrund des schönen Wetters mit insgesamt neun Einsätzen ganz schön gefordert“, berichtet Kern, der am Mittwoch von 17 bis 19.30 Uhr vorrübergehend von einem Kollegen abgelöst werden musste, da er die maximal zulässige Flugzeit ohne Pause erreicht hatte.

Geboten war das komplette Rettungsdienst-Spektrum: Zwei Bergeinsätze, vier Notfälle in Schwimmbädern oder an Badeseen mit einem Ertrinkungsunfall, zwei allergische Reaktionen auf Insektenstiche und internistische Notfälle wie Herzinfarkt und Kreislaufprobleme. „Wir mussten einen Bergsteiger vom Funtensee holen und zum Salzburger Landeskrankenhaus fliegen, der direkt vorm Kärlingerhaus gestürzt war; vom Dachlandeplatz gings direkt weiter zum Hochfelln, wo ein Patient mit Kreislaufproblemen Hilfe brauchte, den wir dann mit nach Traunstein nahmen“, berichtet Kern. Die seit Wochen anhaltend heiße Witterung hat allgemein ein erhöhtes Einsatzaufkommen zur Folge, da einfach mehr passiert: Vor allem am Mittwochnachmittag war im Chiemgau und im Berchtesgadener Land auch der Landrettungsdienst voll gefordert: Notärzte und Rettungsassistenten mussten zeitweise zu mehreren Notfällen gleichzeitig ausrücken, wobei alle Fahrzeuge im Einsatz waren.

red/Pressemitteilungen BRK BGL

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