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Größte Nacht-Windenaktion in der Geschichte der Bayerischen Polizeihubschrauberstaffel

Bergwacht Ramsau & zwei Edelweiß-Hubschrauber retten 14-köpfige indonesische Wandergruppe vom Watzmann aus Bergnot.

Die Bergwacht Ramsau und die Besatzungen der beiden Polizeihubschrauber „Edelweiß 4“ und „Edelweiß 7“ haben am Sonntagabend insgesamt 14 Mitglieder einer indonesischen Studenten-Wandergruppe bei Dunkelheit per Rettungswinde vom Watzmann aus Bergnot gerettet. Gegen 20 Uhr ging bei der Integrierten Leitstelle der Notruf der insgesamt 14 jungen Leute im Alter zwischen 23 und 25 Jahren ein, die am Pfingstsonntag vom Königssee aus zum Watzmannhaus aufsteigen wollten. Die Studenten aus ganz Deutschland waren am Samstag angereist. Nach einer Rast auf Kühroint gingen sie trotz des Regenwetters und Nebels in Richtung Watzmannhaus los. Auf dem Falzsteig verloren sie dann aufgrund von Neuschnee und Wolken die Orientierung und verstiegen sich. Sie gingen dann im Watzmannkar Richtung Kederbichl bis auf etwa 1.800 Meter Höhe, wo für sie dann durch den Schnee ein Weiterkommen nicht mehr möglich war.

Total durchnässt und orientierungslos setzten sie einen Notruf ab. Da zum Alarmierungszeitpunkt noch dichter Nebel im Bereich Watzmannkar herrschte, wurde neben der Bergwacht Ramsau und der Polizeihubschrauberstaffel auch noch die Alpine Einsatzgruppe der Polizei verständigt. Die Bergwacht war mit einigen Voraustrupps im Bereich Falzalm und Kühroint unterwegs und konnte dank des Telefonkontakts der Studenten mit der Leitstelle dann die Lichtquellen der Gruppe im Watzmannkar entdecken und Rufkontakt herstellen. Die Hubschrauberstaffel entsendete zeitgleich zwei nachtflugtaugliche Maschinen vom Flughafen München, eine davon mit Wärmebildkamera und Suchscheinwerfer und die Zweite mit einer Rettungswinde.

Da sich im Laufe des Abends das Flugwetter deutlich besserte, die Wolkenobergrenze nach oben anstieg und sich der Nebel verzog, konnte die Gruppe durch die anfliegenden Hubschrauber schnell lokalisiert werden. Vom Zwischenlandeplatz auf Kühroint aus konnten Polizei und Bergwacht-Flugretter die 14 Leute und ihr Gepäck ohne Schwierigkeiten ausfliegen.

Nach Angaben der Piloten war diese nächtliche Windenrettungsaktion mit 14 Geretteten die bislang Größte in der Geschichte der bayerischen Polizeihubschrauberstaffel. Als Zwischenlandeplatz wurde die näher und höher gelegende, per Forststraße erreichbare Kührointalm auf 1.400 Metern ausgewählt, da in Ramsau bereits wieder Talnebel aufzog. Die ausgeflogenen, durchnässten und frierenden aber unverletzten und auch nicht unterkühlten Leute wurden zunächst durch zufällig anwesende Alpenvereinsmitglieder des DAV Berchtesgaden auf ihrem Kaser mit warmen Tee und Decken versorgt. Anschließend kam die Gruppe in der bewirtschafteten Kührointalm für die kommende Nacht unter. Die Polizei riet der Gruppe von einer weiteren Tour dringend ab. „Durch diese leichtsinnige Aktion, ohne sich über die Tourenverhältnisse zu informieren und entsprechend ausgerüstet zu sein, hätte die Wanderung leicht in einem Drama enden können“, erklärt die Berchtesgadener Polizei in ihrer Pressemitteilung. Die Einsatzkräfte stellten vor Ort fest, dass die Gruppe zum Teil mit nicht tauglichem Schuhwerk ausgerüstet war und viel zu schwere Rucksäcke dabei hatte.

Neben den beiden Polizeihubschraubern waren zwei Polizeibergführer, 15 Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau und zwei Mann der Bergwacht Berchtesgaden mit ihrem Kerosinanhänger zum Nachtanken der Hubschrauber bis etwa Mitternacht im Einsatz.

red/Pressemitteilung BRK BGL

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