30 Wasserretter des Roten Kreuzes bei vielseitigen Szenarien gefordert: Großer Übungstag der BRK-Wasserwacht im südlichen Berchtesgadener Land.
Bei einem großen Übungstag im südlichen Landkreis waren rund 30 Einsatzkräfte der BRK-Wasserwacht mit sechs Fahrzeugen und drei Motorrettungsbooten unterwegs und dabei mit sehr unterschiedlichen Szenarien konfrontiert. Der stellvertretende Technische Leiter der Berchtesgadener Ortsgruppe, Martin Planegger, hatte im Vorfeld vielseitige, realistische Notfälle ausgearbeitet, um seine Kameraden vielseitig zu fordern. Vom schweren Verkehrsunfall, über einen Bootsunfall am Königssee bis hin zu einer treibenden Person auf der Ache war alles geboten. Alle Teilnehmer sollten dabei ihren Kollegen aus den anderen Ortsgruppen ein wenig besser kennenlernen und ihre Ausrüstung und Fahrzeuge erkunden.
Gleich am Morgen geht es um jede Minute, Stress pur für die ehrenamtlichen Wasserretter: Mehrere Menschen treiben nach einem Ruderbootunfall auf Höhe Malerwinkl im kalten Königssee, drohen auszukühlen und unterzugehen. Am Ufer sind Ersthelfer bereits dabei, einen Beteiligten wiederzubeleben; sie werden vom Disponenten der Leitstelle per Telefon angeleitet – es zählt jede Sekunde. Mit insgesamt drei Booten werden die drei Patienten mit Unterkühlung, ohne Bewusstsein und unter laufender Wiederbelebung nach der Rettung zur Seelände transportiert. Vom Ruderboot fehlt jedoch jede Spur, Taucher müssen einspringen und auf Höhe des Königsbach-Wasserfalls in rund 20 Metern Tiefe einen Baumstamm orten, der bei der Übung das havarierte Wasserfahrzeug darstellt. Mit Hebeballons bringen sie ihn an die Oberfläche zurück.
Noch während des Einsatzes am Königssee informiert die Übungsleitstelle den Einsatzleiter Wasserrettungsdienst über eine treibende Person in der Ache bei Flusskilometer 14,7 (Wiesenstein), woraufhin die Wasserwachten Bad Reichenhall und Freilassing-Ainring vom Königssee abgezogen und zur Rettung losgeschickt werden. Die Ortsgruppen Berchtesgaden und Laufen bleiben für den Taucheinsatz am Königssee. Innerhalb kürzester Zeit arbeiten sich die Wasserretter über die Ache hinweg zum Patienten vor, der bei Bewusstsein ist, aber mittelschwer verletzt und unterkühlt Hilfe braucht. Sie bauen eine Seilbahn über den Fluss und bringen den Patienten ans sichere Ufer.
Nach getaner Arbeit findet eine kurze Nachbesprechung beim Mittagessen statt; Organisator Martin Planegger ist mit der bisher geleisteten Arbeit seiner Kollegen zufrieden: „Beide Notfälle wurden sehr gut und schnell abgearbeitet!“ Eigentlich war für alle Teilnehmer eine Bootsübung auf dem Königssee geplant, doch während der Anfahrt kommen die Wasserretter zufällig an einem inszenierten Verkehrsunfall vorbei und müssen helfen: Drei Menschen sind im Wrack, einer davon ist eingeklemmt, ein weiterer sitzt verletzt im Bushäuschen. Der Einsatzleiter fordert sofort zur Technischen Rettung die Freiwillige Feuerwehr Königssee nach. Feuerwehr und Wasserwacht arbeiten Hand in Hand und retten die Verletzten aus dem Auto, parallel übernehmen weitere Wasserretter die medizinische Erstversorgung. „Uns ist bei dieser Übung wichtig, wie unsere Leute mit anderen Organisationen zusammenarbeiten, ihre Fahrzeuge platzsparend und sicher am Unfallort aufstellen und sich um die medizinische Erstversorgung von schwer Verletzten kümmern. Jeder kann zu einem Verkehrsunfall als Ersthelfer dazukommen. Gerade mit einem dafür ausgerüsteten Fahrzeug - Wasserrettungsfahrzeuge haben eine ähnlich umfangreiche Ausstattung wie ein Rettungswagen – können Patienten optimal versorgt werden, bis der Landrettungsdienst eintrifft“, erklärt Planegger.
Im Königsseer Feuerwehrhaus fand abschließend auf Einladung des
Vorstands der Feuerwehr Königssee und des Bürgermeisters der Gemeinde Schönau, der selbst aktiver Feuerwehrmann ist, eine Nachbesprechung statt. Kreis-Wasserwacht-Chef Rudi Schierghofer verfolgte den ganzen Tag lang die Arbeit seiner Kameraden als Beobachter und zeigte sich in seinem Resümee sehr beeindruckt: „ Die BRK-Wasserwacht im Landkreis ist eine starke Truppe. Obwohl heute sehr viele junge, neue Einsatzkräfte dabei waren, die eigentlich noch nicht viel Erfahrung haben, meisterten sie alle Aufgaben sehr erfolgreich und routiniert und überzeugten auch fernab des Wassers beim Verkehrsunfall im Zusammenspiel mit der Feuerwehr!“ Übungsleiter Martin Planegger und Siegfried Hauber waren ebenfalls zufrieden: „Nach einem anstrengenden Tag können alle auf viele erfolgreiche Übungen zurückblicken. Die vier Ortsgruppen aus Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing-Ainring und Laufen-Leobendorf haben heute optimal zusammengearbeitet und sind wieder ein Stück näher zusammengerückt.“
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