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Neues, mobiles Echolot: Gefragte Spezialisten in der gesamten Region

BRK-Wasserwacht-Ortsgruppe Laufen-Leobendorf blickt auf eher ruhiges, aber spannendes Einsatzjahr zurück

Die BRK-Wasserwacht-Ortsgruppe Laufen-Leobendorf ist eine junge, dynamische Gruppe von 36 Wasserrettern und Rettungsschwimmern, die sich um die Sicherheit am Abtsee kümmern und mit ihrer mobilen Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) an die umliegenden Gewässer ausrücken; nur ein Drittel der Aktiven ist älter als 27. Mit ihrem 2011 neu beschafften mobilen Echolot sind sie nun auch in der gesamten Region vom Königssee bis zur Salzach gefragte Spezialisten, wenn versunkende Personen oder Gegenstände am Gewässergrund geortet werden müssen. Bei ihrer Jahreshauptversammlung im Gasthaus Leobendorf blickten die Ehrenamtlichen rund um den Ortsgruppenvorsitzenden Christoph Scharf auf ein wetterbedingt eher ruhiges, aber trotzdem spannendes Einsatzjahr zurück.

Fotorealistische Aufnahmen vom Gewässerboden
Der heimliche Star des Abends war ohne Frage das 2011 beschaffte und aus Spenden und Zuschüssen finanzierte mobile Echolot-Gerät. Matthias Scharf, Bruder von Ortsgruppenchef Christoph, präsentierte den staunenden Gästen stolz die Möglichkeiten des vielseitigen Apparats. Er erstellt detaillierte, fast fotorealistische Aufnahmen vom Gewässerboden und allem, was sich im Wasser und auf dem Boden befindet, unabhängig von Sichtweite und Wasserqualität. Die Rettungskräfte können so versunkene Personen, Tiere oder Gegenstände rasch orten und mit Tauchern bergen. Es funktioniert im digitalen Modus bis zu einer Wassertiefe von 45 Metern und jeweils bis zu 70 Meter weit zu jeder Seite des Bootes; im analogen Modus bis zu 350 Metern Tiefe, also auch am bis zu 190 Meter tiefen Königssee. Zusätzlich verfügt das Echolot über ein integriertes GPS, mit dem verdächtige Objekte unter Wasser sofort markiert werden können, um sie später wieder zu finden, zu untersuchen oder zu bergen. „Wir können die Position auch sofort an andere Boote mit GPS weitergeben, die dann die Bergung durchführen“, erklärte Scharf. Das Echolot ist mobil und variabel einsetzbar, kann auf jedem Boot in sehr kurzer Zeit montiert werden und somit in jedem Gewässer im Landkreis zur Personen- und Fahrzeugsuche oder Erkundung eingesetzt werden. Für die Bedienung sind zwei ausgebildete Kräfte der Laufener Wasserwacht notwendig. Die ehrenamtlichen Wasserretter wurden in einer eintägigen Schulung vom Hersteller erst zwei Stunden in Theorie und anschließend fünf Stunden praktisch unterwiesen. „Das Echolot ist bisher das einzige derartige mobile Gerät im Landkreis; das nächstgelegene hat die Wasserwacht in Obing“, berichtete Scharf.

Fünf Einsätze der SEG und über 2.700 ehrenamtliche Stunden
Die Wasserwacht Laufen ist mit der örtlichen BRK-Bereitschaft in Personalunion eng verschmolzen und hat mittlerweile viele Aufgaben wie Sanitätsdienste, Landrettungsdienst oder Hausnotruf-Hintergrunddienst fest übernommen. Ihre mobile SEG musste 2011 zu fünf Einsätzen ausrücken. „Am 4. Juni zur Sanitätsabstellung bei einem Stallbrand in Gausburg, am 5. Juni zu einer Vermisstensuche und Totenbergung ans Saalachwehr, am 17. Juli zur Rettung eines Schwimmers vor einem aufziehenden Gewitter am Abtsee, am 9. August zu einer Vermisstensuche an die Salzach bei Oberndorf und am 28. August zu einer weiteren Vermisstensuche an den Abtsee, wo ein älterer Mann verschwunden war, aber unversehrt wieder aufgefunden wurde. „Im vergangenen Jahr haben wir aufgrund des schlechten Wetters mit wenig Badebetrieb nur 576 (2010: Tiefststand mit 396 Stunden) Wachstunden am Abtsdorfer See verbracht und 13 Mal Erste Hilfe geleistet“, berichtete die Technische Leiterin der Ortsgruppe, Sabrina Schauer. Am 29. Juni sicherte die Wasserwacht eine Polizeifeier am Abtsee ab und am 2. Juli den Gesundheitslauf der Schlossklinik, wobei in der Klinik ein Patient erstversorgt und dann durch den Rettungsdienst abtransportiert werden musste. Im Wachdienst (576 Stunden), im Rettungsdienst (1.360 Stunden), zur Mittelbeschaffung für das neue Echolot (145 Stunden) und für Aus- und Fortbildung leisteten die Ehrenamtlichen im vergangenen Jahr über 2.700 Stunden. Damit die Retter fit für den Ernstfall sind, fanden monatlich von verschiedenen Leuten organisierte Praxisübungen statt, regelmäßiges Schwimmtraining im Badylon und eine große, ortsgruppenübergreifende Kreisübung an der Saalach.

Vielseitige Spezialisten mit anspruchsvollen Aufgaben
Der Dienst in der Laufener Wasserwacht ist fordernd und abwechslungsreich: Bei Tag und Nacht Rettung aus dem Wasser, medizinische Versorgung von Notfallpatienten, Wach- und Eisdienst am Abtsee, oft schwierige Bootsfahrten auf der Saalach und Salzach oder Taucheinsätze bei schlechter Sicht und unter Eisdecken. 22 der aktiven Mitglieder sind zwischen 16 und 27 Jahre jung, nur 14 sind älter. Sie sind vielseitig geschult und zum Teil Spezialisten auf gleich mehreren Fachgebieten: Wasserretter, Rettungstaucher, Bootsführer, Sanitäter, Wasserwacht-Luftretter oder Ausbilder für verschiedene Aufgaben. Zur Ortsgruppe gehören zwei Ärzte, drei Rettungsassistenten, vier Rettungssanitäter, zwei Rettungsdiensthelfer, drei Taucher, acht Bootsführer, sechs Einsatzleiter und zwei Ausbilder für Rettungsschwimmen.

Mädchen und Buben ab zwölf Jahren gesucht
Jugendgruppenleiter Andreas Herner kümmert sich derzeit um vier Nachwuchs-Wasserwachtler im Alter von 16 bis 17 Jahren; einer der Jugendlichen wurde im vergangenen Jahr volljährig und wechselte zu den Aktiven. Im engen Schulterschluss mit den anderen drei Ortsgruppen im Landkreis war für die Wasserwacht-Jugend neben Gruppenstunden und Schwimmtraining mit gleich mehreren Veranstaltungen ein spannendes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm geboten: Zum Jahresanfang wurde eine Eisrettungsübung organisiert, im April fand am Thumsee eine große Jugendübung statt, im Juli gab es viel Spaß bei einem Raftingausflug auf der Saalach und im Herbst durfte der Nachwuchs an der großen Kreis-Wasserwacht-Übung teilnehmen. Herner lobte abschließend seine engagierte Gruppe, die viele kleinere Übungen am Abtsee selbst geplant und organisiert hatte: „Die aktuelle Jugendgruppe hat sich sehr positiv entwickelt und wird 2012 ihre Wasserretter-Ausbildung machen. Nun suchen wir neue Mädchen und Buben ab zwölf Jahren, die bei uns in einer neuen Jugendgruppe mitmachen wollen.“

Stefan Singhammer ist neuer, stellvertretender Technischer Leiter
Kassenwart Alexander Schug hatte in seinem Bericht allen Grund zur Freude, denn die während der letzten Jahre durch viele dringend notwendige Investitionen angespannte finanzielle Lage der Ortsgruppe ist mittlerweile Vergangenheit. Nachdem für das neue Boot, den Hüttenbau und die Ausrüstung und Ausbildung viel Geld ausgegeben werden musste, konnte er 2011 endlich wieder mit einem Überschuss von 1.900 Euro abschließen. 2012 muss die Ortsgruppe in einer Gemeinschaftsaktion die in die Jahre gekommene Terrasse ihrer Wachstation am Abtsee renovieren. Ortsgruppenvorsitzender Christoph Scharf und Kreis-Wasserwacht-Chef Rudi Schierghofer zeichneten Reinhard Schauer und Matthias Scharf für 35- und fünfjährige aktive Mitgliedschaft in der Wasserwacht aus. Stefan Singhammer wurde zum stellvertretenden Technischen Leiter ernannt, Ralph Heigermoser übernimmt das Amt des Wasserwacht-Arztes. „Es ist ein beruhigendes Gefühl, dass es euch gibt. Wir wollen euch unterstützen, denn ihr leistet hervorragende Arbeit für uns“, lobte der zweite Bürgermeister von Saaldorf-Surheim, Franz Singhartinger, der zusammen mit seiner Amtskollegin Brigitte Rudholzer, Kreis-Wasserwacht-Chef Rudi Schierghofer und Wasserwacht-Urgestein Alfons Kandler den Freiwilligen für ihren Einsatz dankte.

Pressemitteilung BRK BGL
Bild © Leitner BRK BGL
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