Bergwacht Teisendorf-Anger trainiert zweieinhalb Tage lang für schwierige Wintereinsätze
Die Bergwacht Teisendorf-Anger hat bei einem intensiven, zweieinhalbtägigen Ausbildungswochenende auf dem Predigtstuhl ihre Einsatzkräfte auf schwierige Wintereinsätze vorbereitet. Während einer inszenierten Rettungsaktion, bei der ein abgestürzter Skifahrer mit Akja und Luftrettungssack aus der Schlegelrinne gerettet werden sollte, wurde aus der Übung plötzlich Ernst: Eine 56-jährige Tourengeherin war in der benachbarten Alpgartenrinne schwer gestürzt und hatte sich den linken Oberschenkel gebrochen. Da ein Abtransport per Hubschrauber aufgrund von Nebel zunächst nicht möglich war, mussten Retter und Ausrüstung durch die Rinne zur Patientin abgeseilt werden (wir berichteten).
Zweieinhalb Tage lang durften die ehrenamtlichen Bergretter theoretisch und praktisch ihr Können und Wissen unter Beweis stellen. Zusammen mit zwei Polizeibergführern übten sie an mehreren Stationen den Umgang mit dem neuen Luftrettungssack, die Arbeit mit dem Verschütteten-Suchgerät (LVS-Gerät), die Schneeprofil-Messung und das behelfsmäßige und organisierte Ablassen eines Akjas. Der Angerer Lawinenhundeführer Jörg Riechelmann hatte parallel dazu für sich und die anderen Suchhundeteams der Region ein Lawinenfeld mit drei Schneegruben vorbereitet, auf dem die Hunde nach Verschütteten suchen mussten. Während einer kombinierten Technikübung in der Schlegelrinne kam nach rund 20 Minuten von der Leitstelle Traunstein der Alarm für den Einsatz in der Alpgartenrinne, wobei die Retter mit Skiern weiter aufstiegen und dann über den Grat zur Rinneneinfahrt querten, wo sie eine Abseilstelle einrichteten.
„Aufgrund der arktischen Außentemperaturen von bis zu minus 19 Grad, verstärkt durch den eisigen Wind, war die gut beheizte Teisendorfer Hütte für alle eine willkommene Rückzugsmöglichkeit, um sich nach den Übungen immer wieder aufzuwärmen“, berichtet Bereitschaftsleiter Georg Wimmer. Die Einsatzkräfte konnten sich bei kameradschaftlichen Abenden mit Gemeinschaftsverpflegung über neue Lehrinhalte austauschen und die praktischen Arbeiten im Gelände nachbesprechen.
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