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Flacher, schneller & knallgelb: Neue Landeplattform für „Christoph 14“

Technische Neuerung für BRK-Luftrettungszentrum – 2011 neuer Rekord mit knapp 1.600 Einsätzen

Der orangefarbene Rettungshubschrauber „Christoph 14“ hat auf dem Dach des Klinikums Traunstein ab sofort eine neue Transport-Landeplattform, die für das Team des BRK-Luftrettungszentrums viele Vorteile mit sich bringt: Sie ist schneller, wesentlicher flacher und damit auch rückenschonender beim Ein- und Ausladen von Patienten, wobei die Mitarbeiter keine separate Rampe mehr benötigen und mit der Trage über die Abschrägung direkt zur Maschine fahren können. Mit der Plattform wird der Hubschrauber aus dem Hangar rein- und rausgefahren, je nach Wetter.

Im vergangenen Jahr hob „Christoph 14“ knapp 1.600 Mal ab - eine neue Rekordzahl an Einsätzen. Nicht mehr wegzudenken ist dabei das Rettungstau, mit dem verletzte oder erkrankte Bergsteiger aus schwierigem Gelände ins Tal geflogen werden. Bei insgesamt 68 Einsätzen versuchte die Hubschrauber-Crew 2011 Menschen auf diese Weise zu helfen; meist in Zusammenarbeit mit den örtlich zuständigen Bergwachten. Neben den Piloten der Bundespolizei-Fliegerstaffel Oberschleißheim und den Notärzten aus dem Traunsteiner Klinikum zählen zum Team auch sechs Luftrettungsassistenten des Roten Kreuzes.

Befindet sich „Christoph 14“ im Hangar - sei es nachts, bei sommerlicher Hitze, Gewitter, Regen oder Schnee – gleitet er ab sofort innerhalb kürzester Zeit auf seiner neuen knallgelben Plattform ins Freie, um zum nächsten Einsatz starten zu können. Stations­pilot Markus Pabst gerät ins Schwärmen, wenn er die neue Plattform be­schreibt. „Sie ist für uns sehr viel angenehmer, denn sie ist niedriger als die alte und hat statt einer separaten Auffahrrampe eine abgeschrägte Kante, mit der wir die Patienten bequem ein- oder ausladen können.“

Vorbei sind damit die Zeiten der alten Plattform, die über 25 Jahre quasi das Bett für den Rettungs­hubschrauber gewesen ist. Ihre marode Holzoberfläche und ihre Höhe von 50 Zentimetern erschwerte der Crew oft die Arbeit. Zudem musste eine Auffahrrampe für die Patiententrage immer wieder angebaut und befestigt werden. Die Schienen, in der die Platt­form zwischen Krankenhausdach und Hangar hin und her gleitet, sind beheizt. „Damit kann im Winter das Schmelzwasser nicht mehr ge­frieren“, erklärt Pabst, „früher mussten wir die Schienen oft erst mal freimachen.“ Über fünf Tonnen wiegt die neue Plattform mit ihren acht Metern Länge und Breite, die bei einer Landshuter Firma als Einzelanfertigung in Auftrag gegeben wurde. Ein Schwerlastkran hievte sie in drei Einzelteilen auf das Dach des Traunsteiner Klinikums. Die Kosten von knapp 60.000 Euro tragen die Sozialversicherungs­träger, also die Krankenkassen. „Für uns Piloten ist auch die Landung auf der knallgelben Plattform einfacher geworden, denn sie ist schon von weitem gut erkennbar“, berichtet Pabst.

Rekordzahl von 1.600 Einsätzen

Ein Blick in die Statistik zeigt, dass die neue Plattform viel aushalten muss. Mit über vier Einsätzen pro Tag steigen die Alarmierungen von „Christoph 14“ ständig. Knapp 1.600 Mal erhob sich der Rettungshubschrauber im letzten Jahr – so oft wie noch nie - eine Steigerung von genau 124 Starts und Landungen. Auch die Einsätze mit dem Rettungstau werden mehr – 68 Mal wurden damit Menschen aus schwierigem Gelände gerettet – ein Plus von 20. Bei den Einsätzen mit dem Rettungstau wird an der Doppellasthakenanlage unter der Maschine ein Spezialseil befestigt, das bis zu 90 Meter in die Tiefe verlängert werden kann.

Retter hat geheiratet

Für Stationspilot Markus Pabst bleibt ein besonderer Einsatz wohl immer in Erinnerung. Seine damalige Freundin verletzte sich beim Bergsteigen am Sprunggelenk, während Pabst Dienst hatte. Nach der Alarmierung durch die Leitstelle flog der Pilot zusammen mit einem Kollegen von der Bergwacht und seiner Crew zur Unglücksstelle, wo seine Freundin versorgt und schließlich per Hubschrauber ins Klinikum geflogen wurde. „Mir war schon ein bisschen mulmig bei diesem Einsatz, aber dann gab es auch Glücksgefühle, dass ich dabei war, um ihr zu helfen.“ Markus Pabst lächelt bei diesem Gedanken. „Später hat sie ihren Retter geheiratet.“

Bildtext:
Über fünf Tonnen wiegt die neue Transport-Landeplattform für den Traunsteiner Rettungs­hubschrauber „Christoph 14“ mit ihren acht Metern Länge und Breite. Sie gleitet auf Schienen zwischen Hangar und Dach des Traunsteiner Klinikums hin und her. Mit der fest installierten Auffahrrampe (rechts im Bild) ist es künftig für die Crew leichter, die Patienten ein- und auszuladen.

Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © BRK BGL
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