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Beim Canyoning im Kesselbach den Unterschenkel gebrochen

Bergwacht und „Edelweiß 5“ retten 41-jährigen Urlauber aus wasserführender Schlucht zwischen den Spechtenköpfen und dem Predigtstuhl.

Ein 41-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen hat sich am Samstagmittag beim Canyoning im Kesselbach zwischen den Spechtenköpfen und dem Predigtstuhl (Lattengebirge) den linken Unterschenkel gebrochen. Einsatzkräfte der Bergwacht und die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 5“ versorgten den verletzten und unterkühlten Mann, nahmen ihn per Rettungswinde in den Hubschrauber auf und flogen ihn zur Kreisklinik Bad Reichenhall.

Der Unfall ereignete sich gegen 12 Uhr in den kleineren Gumpen über dem ersten größeren Wasserfall oberhalb der Saalachsee-Staumauer, wobei der Mann offenbar im Gebirgsbach talwärts gerutscht und unglücklich gegen den Felsen geprallt war. Die Leiter der geführten Gruppe leisteten sofort Erste Hilfe, brachten den Verletzten aus dem kalten Wasser und setzten bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, die daraufhin die Bergwacht Bad Reichenhall alarmierte. Der Einsatzleiter forderte seine Mannschaft, die gemeinsame Canyon-Rettungsgruppe von Berg- und Wasserwacht und einen Hubschrauber mit Rettungswinde an; da der Kesselbach abschnittsweise unter den Seilen der Predigtstuhlbahn talwärts fließt, wäre ein Flug mit dem Rettungstau von „Christoph 14“ nicht möglich gewesen.

Bereits zwölf Minuten später setzte die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 5“ einen Bergwacht-Notarzt und einen weiteren Bergwachtmann per Rettungswinde an der Unfallstelle ab. Der Hubschrauber und die Bergretter waren gerade bei einer Übung im Bereich der Aschauer Klamm und des Kienbergs bei Oberjettenberg und konnten direkt zum Predigtstuhl durchstarten. „Edelweiß 5“ brachte dann zwei weitere Reichenhaller Bergretter mit Ausrüstung vom Landeplatz in der Hochstaufen-Kaserne zum Kesselbach.

Während die Bergwacht den Mann medizinisch versorgte und im Luftrettungssack sicherte, flog der Hubschrauber zum Nachtanken nach Oberjettenberg. Die Crew holte dann den Patienten und den Bergwacht-Notarzt per Winde ab und flog beide direkt zur Kreisklinik Bad Reichenhall, wo der Verletzte weiter behandelt wurde. Im Anschluss wurden noch die restlichen Bergretter zurück ins Tal geflogen. Die geführte Canyoning-Gruppe konnte sich mit heißem Tee wieder aufwärmen und stieg zu Fuß zum Saalachsee ab. Vorsorglich waren auch mehrere Canyon-Retter von Berg- und Wasserwacht zum Unfallort aufgestiegen, da wegen des Regenwetters mit zeitweise schlechter Sicht unklar war, ob der Verletzte tatsächlich per Hubschrauber abtransportiert werden kann oder zu Fuß ins Tal getragen werden muss. Nach rund eineinhalb Stunden war der Einsatz für die insgesamt 20 Männer und Frauen von Bergwacht, Wasserwacht und Polizei abgeschlossen.


Einige Tage zuvor war die Reichenhaller Bergwacht bereits bei zwei weiteren, weniger aufwendigen Einsätzen in Schluchten gefordert:

Am Nachmittag des 6. Mai ging bei der Bezirksleitstelle Zell am See des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) ein Notruf aus der Aschauer Klamm bei Oberjettenberg ein, wo eine intern erkrankte 74-jährige Wanderin aus der Nähe von Salzburg zusammengebrochen war und nicht mehr weiter konnte. Einsatzkräfte aus Lofer rückten aus und fuhren von der österreichischen Seite über Reith in Richtung der Einsatzstelle, die sie nach rund einer viertel Stunde Fußmarsch erreichten. Die Retter versorgten die Frau, brachten sie zur Forststraße unterhalb der Rastnock-Diensthütte und forderten dann gegen 15.10 Uhr Unterstützung aus Bayern an, um die Patientin abzutransportieren, da sie nicht wie ursprünglich vermutet auf österreichischer Seite war. Die Reichenhaller Bergwacht kümmerte sich um die weitere medizinische Versorgung der unterkühlten und intern vorerkrankten Frau und brachte sie dann per Geländewagen nach Oberjettenberg. Eine Rettungswagen-Besatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übernahm den weiteren Transport in die Kreisklinik Bad Reichenhall.

Am 13. Mai musste die Reichenhaller Bergwacht einen unverletzten 74-jährigen Gast aus Hessen retten, der gegen 21.30 Uhr bei Dunkelheit und Regenwetter mit seinem Klapprad in der Weißbachschlucht zwischen Mauthäusl und Weißbach an der Alpenstraße in Not geraten war. Die Bergwacht machte sich auf die Suche, konnte den Unverletzten rasch finden und ihn aus der Schlucht führen. Der Mann wurde danach zurück nach Bayerisch Gmain gefahren; die Bergwacht war rund eine Stunde lang im Einsatz.

Am 6. Mai musste die Bergwacht Berchtesgaden per Geländefahrzeug einen verletzten Bergsteiger retten, der am Schneibstein kurz unterhalb des Hauses Hilfe brauchte. Am 15. Mai gegen 15 Uhr ging ein Notruf vom Söldenköpfl ein, wo ein Patient mit Herzinfarkt Hilfe brauchte. „Christoph 14“ aus Traunstein ließ seinen Notarzt im Schwebeflug aussteigen und landete dann am Punzenweg. Der Patient wurde durch die Bergwacht Berchtesgaden und den Notarzt erstversorgt, per Geländefahrzeug zum Hubschrauber gebracht und dann zum Krankenhaus geflogen.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Leitner BRK BGL
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