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Angehende BRK-Rettungsassistenten zu Gast bei der Bergwacht Berchtesgaden

Auszubildende lernen bei Praxistag die Abläufe im Bergrettungsdienst kennen

Im Zuge ihrer Ausbildung haben alle angehenden Rettungsassistenten des Roten Kreuzes aus ganz Südostbayern (BRK-Region 18), die gerade ihr Anerkennungsjahr durchlaufen, erstmals die Bergwacht Berchtesgaden besucht. Bei einem Praxistag lernten die jungen Sanitäter hautnah die Abläufe im Bergrettungsdienst kennen, was ihnen später im Berufsalltag weiterhelfen soll. Ähnliche Veranstaltungen fanden auch gemeinsam mit der BRK-Wasserwacht und der Feuerwehr statt.

Die Bergwacht Bayern ist eine der vier Gemeinschaften im Bayerischen Roten Kreuz (BRK). Sie führt den Rettungsdienst in den alpinen Einsatzbereichen, an unwegsamen Einsatzschwerpunkten und in Höhlen durch. Sie ergänzt in besonderen Fällen auch die weiteren Einheiten des Rettungsdienstes auch außerhalb ihrer Einsatzbereiche, weshalb gerade der Landrettungsdienst immer wieder eng mit der Bergwacht zusammenarbeitet: Bei Verkehrsunfällen mit abgestürzten Fahrzeugen, wenn Patienten zum Weitertransport in eine Klinik übernommen werden oder gelände- oder witterungsbedingt nicht ohne Hilfe abtransportiert werden können. Das unwegsame Gelände beginnt dabei oft schon wenige Meter abseits der Straße.

„Die jungen Kollegen sollen für ihren späteren Berufsalltag über alle Abläufe im Bergrettungsdienst Bescheid wissen, damit im Ernstfall die Zusammenarbeit reibungslos klappt“, erklärte Praxisanleiter Bernhard Fuchs von der Rettungswache Bad Reichenhall, der den Tag zusammen mit seinen Kollegen organisiert hatte. Zum Frühstück trafen sich die Auszubildenden mit ihren Ausbildern an der Bergrettungswache Berchtesgaden. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Verantwortlichen der Bergwacht wurde der Tagesablauf vorgestellt. „Aufgrund dessen, dass es heute so schön Wetter werden wird, fahren wir gleich anschließend zum Ausbildungszentrum der Bundespolizei nach Kühroint; dort wartet bereits ein Hubschrauber auf uns“, kündigte Bergwacht-Einsatzleiter Andreas Baumann an.

Bei klirrender Kälte und Frühnebel schraubten sich dann die VW-Busse der Bergwacht und des Roten Kreuzes über die langgezogene Forststraße hinauf zur Diensthütte der Bundespolizei auf Kühroint am Fuß des Watzmann-Massivs. Erwartungsvoll erkundeten die Auszubildenden den blauen Verbindungshubschrauber mit Doppellasthakenanlage für Rettungstau-Flüge. Doch das war noch nicht genug: Beim Blick in Richtung Achenkanzel tauchte plötzlich noch eine weitere Maschine im Landeanflug auf: Ein Transporthubschrauber mit Rettungswinde. Die Bundespolizei Fliegerstaffel Oberschleißheim übte zeitgleich auf Kühroint mit einer kroatischen Delegation. Beide Maschinen wurden von außen und innen vorgestellt. Die Bergwachtmänner erklärten verschiedene Rettungsverfahren und gingen auf die Vor- und Nachteile des Rettungstaus und der Rettungswinde ein. „Wir zeigen euch jetzt das Rettungstau-Verfahren mit der EC135; das ist der gleiche Hubschraubertyp wie unser „Christoph 14“ aus Traunstein“, erklärte Bergwacht-Einsatzleiter Michael Graßl. Die angehenden Rettungsassistenten konnten dann live als Patienten miterleben, wie Verletzte oder Erkrankte mit einem Rettungssitz oder im Luftrettungssack am Tau abtransportiert werden.

Nach den Höhenflügen bei schönstem Herbstwetter fuhr der Konvoi wieder talwärts nach Unterstein zum dortigen Haunauerstein. Dort demonstrierte die Bergwacht im Trainingsklettersteig, wie ein erschöpfter aber nicht verletzter Bergsteiger gerettet und abgeseilt wird. Nach der Vorführung konnten die Gruppe beim gemeinsamen Mittagessen den einzigartigen Vormittag Revue passieren lassen. Danach gings wieder zurück zum Berchtesgadener Bergwachthaus, wo die freiwilligen Bergretter ihre Fahrzeuge, den Ausbildungsturm und die Räume vorstellten. Zum Abschluss des Praxistags musste die Gruppe wieder steil hinauf zum Jenner fahren, wo die Bergwacht zeigte, wie im Ernstfall eine Sesselbahn evakuiert wird. Wieder durften die angehenden Rettungsassistenten in die Rolle der Betroffenen schlüpfen: In zehn Sessellift-Gehängen warteten je zwei Auszubildende, bis sie durch die Rettungstrupps der Bergwacht gesichert und abgeseilt wurden. Anschließend konnten die Auszubildenden noch selbst den Abtransport eines Patienten mit einer Gebirgstrage im Gelände testen und durchführen.

„Wir bedanken uns recht herzlich bei der Bergwacht Berchtesgaden für den bisher einzigartigen und ersten Rettungsassistenten-Praktikantentag. Wir würden uns freuen, wenn wir nächstes Jahr wiederkommen dürfen“, lobte Bernhard Fuchs, der die Schulung zusammen mit seinen beiden Praxisanleiter-Kollegen Katharina Sencar aus Freilassing und Christian Pfnür-Rosenberger aus Berchtesgaden organisiert hatte.

Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © BRK BGL
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