Traunsteiner gerät südöstlich des Ristfeuchthorns über verfallenen Steig in absturzgefährliches Gelände – Passauerin verliert auf dem Hochplateau der Reiter Alpe die Orientierung.
Zwei stundenlange Suchaktionen haben am Samstag die Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger beschäftigt. Ein älterer Traunsteiner war am Gamersberg bei Melleck südöstlich des Ristfeuchthorns in absturzgefährliches Gelände geraten und eine ältere Frau aus Passau hatte im weit verzweigten Wegenetz auf dem Hochplateau der Reiter Alpe die Orientierung verloren. Die Bergretter konnten beide in Bergnot Geratenen finden und unverletzt ins Tal zurückbringen.
Der Traunsteiner wollte von Melleck aus über einen alten, kaum mehr begangenen Steig auf den 1.035 Meter hohen Gamersberg südöstlich des Ristfeuchthorns gehen, geriet aber dann in steiles, absturzgefährliches Gelände und traute sich nicht mehr weiter. Da er kein Handy dabeihatte, rief er laut um Hilfe. Eine Anwohnerin in Melleck hörte die Rufe und setzte gegen 11 Uhr bei der Integrierten Leitstelle Traunstein einen Notruf ab, die daraufhin den Einsatzleiter der Bergwacht im Saalachtal alarmierte. Der Einsatzleiter konnte den Verstiegenen dann nach Rücksprache mit der Melderin mit dem Fernglas im Gelände orten und eine fünfköpfige Suchmannschaft zu ihm lotsen, die bald Rufkontakt herstellte. Die Bergretter mussten im steilen Hang eine Seilversicherung aufbauen und konnten den Mann nach rund drei Stunden Einsatz sicher ins Tal zurückbringen.
Gegen 15.30 Uhr ging ein weiterer Notruf vom Hochplateau der Reiter Alpe ein, wo eine ältere Frau aus Passau die Orientierung verloren hatte. Sie war ursprünglich mit einer Freundin über die Schwarzbachalmen und den Wachterlsteig aufgestiegen, wobei die Begleiterin dann umdrehte und zum Parkplatz zurückkehrte. Die Frau ging alleine weiter in Richtung der Neuen Traunsteiner Hütte und wusste dann am weitläufigen Wegenetz nicht mehr weiter, da sie offenbar irrtümlich vom Wachterlsteig zunächst nördlich in Richtung Hirschwies und dann wieder östlich in Richtung Lenzenkaser-Diensthütten abgezweigt und im Kreis gegangen war. Die Wehrtechnische Dienststelle der Bundeswehr in Oberjettenberg fuhr mit ihrer Seilbahn drei Bergwacht-Suchmannschaften auf das Hochplateau, die anfingen, alle möglichen Wege nach der orientierungslosen Frau abzusuchen. Obwohl sie über Handy keine genaueren Angaben machen konnte, wurden die Bergretter bald auf dem Verbindungsweg zwischen Wachterlsteig und Lenzenkaser-Diensthütten fündig. Die Suchmannschaft und die Frau wurden von der Bundeswehr per Unimog zur Bergstation der Seilbahn zurückgebracht und ins Tal gefahren. Die Bergwacht fuhr die Frau dann noch zu ihrer Freundin ans Wachterl und war insgesamt mit sieben Einsatzkräften rund dreieinhalb Stunden lang gefordert.
Erschöpfte Frau mit Kind oberhalb des Listsees
Am Sonntag (1. September) kurz nach 14 Uhr musste der Einsatzleiter der Reichenhaller Bergwacht eine erschöpfte und durchnässte Frau und einen kleinen Jungen von der Forststraße zwischen dem Zwiesel-Mulisteig und dem Listsee abholen und per Geländewagen zum Listwirt bringen.
Am Rauhen Kopf in Bergnot geraten – Sturz am Hochpass-Weg
Am Freitagnachmittag gegen 15 Uhr musste die Bergwacht Berchtesgaden nahezu gleichzeitig zwei Einsätze absolvieren. Am Hochpass-Weg zwischen Jenner-Mittelstation und Vorderbrand hatte sich eine 72-jährige Urlauberin aus Oberfranken bei einem Sturz schwer am Arm verletzt. Die Leistelle alarmierte neben der Bergwacht Berchtesgaden auch den Landrettungsdienst des Roten Kreuzes, der mit Notarzt und Rettungswagen ausrückte. Weitere Wanderer lotsten die Retter von Vorderbrand aus zur Unfallstelle, die samt Notarzt rund 600 Meter bis zur Patientin aufsteigen mussten. Gleichzeitig fuhr das Geländefahrzeug der Bergwacht direkt von der Mittelstation aus zum Unfallort. Die Retter versorgten die Frau und brachten sie mit dem Bergwachtauto bis zum Rettungswagen an der Abzweigung des Hochpass-Wegs zur Vorderbrandstraße. Die 72-Jährige wurde zur weiteren Versorgung in die Kreisklinik Berchtesgaden transportiert, musste jedoch kurze Zeit später nach Bad Reichenhall verlegt werden.
Gleichzeitig war eine zweite Mannschaft der Bergwacht Berchtesgaden in Bischofswiesen gefordert, wo eine Frau am Rauhen Kopf (Untersberg-Gebiet) in Bergnot geraten war. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ konnte die Wanderin per Handy-Funk-Zusammenschaltung der Leitstelle finden und danach mit einem Bergwacht-Luftretter am 25 Meter langen Rettungstau sicher ins Tal fliegen.
Am Predigtstuhl die letzte Bahn verpasst
Bereits am Donnerstag gegen 17.45 Uhr musste die Reichenhaller Bergwacht eine Frau mit drei Kindern vom Predigtstuhl abholen, die die letzte Seilbahnfahrt verpasst hatte. Der Einsatzleiter fuhr mit dem Geländewagen über die Röthelbach-Forststraße bis zur Unteren Schlegelalm, nahm die Gruppe, darunter ein zweijähriges Kind auf, und brachte sie ins Tal zurück. Am Donnerstag gegen 21.40 Uhr beschäftigten erneut Lichtquellen zwischen Mittelstaufen und Zennokopf die Bergwacht. Die Nachforschung ergab, dass lediglich Bergsteiger mit Stirnlampen zu später Stunde noch auf dem Mittelstaufensteig, beziehungsweise unterhalb auf dem Blausteig unterwegs waren, die keine Hilfe brauchten.
Bei Untersberg-Überschreitung abgestürzt
Am 21. August gegen 17.40 Uhr mussten die Bergwacht Marktschellenberg und Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ einen Bergsteiger retten, der bei der Untersberg-Überschreitung aus größerer Höhe über felsdurchsetztes Gelände auf eine Wiese abgestürzt war. Der Mann konnte den Hubschrauber per Handy-Funk-Zusammenschaltung der Leitstelle zu sich lotsen. Im Schwebeflug konnten die Notärztin und ein Bergwachtmann in der Nähe aussteigen und den Verletzten versorgen, der dann per Tau ins Tal geflogen wurde.
Neun Stunden Nachteinsatz in der Göll-Westwand
Am 19. August war die Bergwacht Berchtesgaden bei starkem Regen neun Stunden lang im Nachteinsatz, da sich ein Mann am Jagerwiesl in der Göll-Westwand verstiegen hatte. Um halb Sieben Uhr abends meldete sich ein Mann bei der Bergwacht, der trotz der schlechten Wetterbedingungen mit spärlicher Ausrüstung auf dem Hohen Göll unterwegs war. Der 64-Jährige aus Nordrhein- Westfalen verlor die Orientierung und konnte den Einsatzkräften nicht sagen, wo er war. Der Einsatz gestaltete sich schwierig, auch, weil der gerufene Hubschrauber „Christoph 14“ den Suchflug wegen Nebel abbrechen musste. Um 19.30 wurde der Mann nach der Suche mit dem Einsatzleitfahrzeug geortet. Er war vom Göllgipfel kommend in Richtung Mannlgrat fälschlicherweise in die Zellerschlucht abgestiegen, in der es immer wieder zu tödlichen Abstürzen kommt. Von dort war er auf das Jagerwiesl gegangen. Er kam auf der Höhe von 1.770 Meter nicht mehr weiter. Um 19.40 stieg bei starkem Regen eine Fußmannschaft mit vier Bergrettern, darunter ein Bergwacht-Notarzt, zum Jagerwiesl auf. Die zweite Rettungsmannschaft startete um 20 Uhr mit weiterem Seilmaterial und Wärmepackungen. Seilversicherungen wurden am Steig fixiert. Gegen 21.50 Uhr erreichten die Bergretter den 64-jährigen Bergsteiger. Der Mann wurde aufgewärmt und mit Getränken versorgt. Schließlich wurde um 22.15 der Rückweg mit dem Verirrten angetreten. Der Einsatz gestaltete sich sehr zeitaufwendig, auch aufgrund der Erschöpfung des Mannes und den schlechten Bedingungen im nassen, steilen Felsgelände. Der Bergsteiger wurde von 1.770 Metern auf 1.350 Meter abgeseilt. Insgesamt waren zehn Bergretter bis 3.30 Uhr neun Stunden lang am Werk.
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