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Tödliche Abstürze im Pidinger Klettersteig am Hochstaufen und in der Watzmann-Ostwand

Am Donnerstag sind zwei Bergsteiger im Pidinger Klettersteig am Hochstaufen und im Bereich des zweiten Sporns in der Watzmann-Ostwand tödlich abgestürzt. Die alarmieren Bergwachten und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ konnten den Verunglückten nicht mehr helfen. Die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 1“ nahm die von den Bergrettern gesicherten Toten per Winde auf und flog sie ins Tal.

Gegen 9.50 Uhr meldeten Klettersteiggeher aus der Nordwand des Hochstaufens am Ende der zweiten langen Querung im oberen Teil des Steigs (sog. Panoramaweg), dass gerade ein Bergsteiger vor ihnen rund 100 Meter tief abgestürzt sei. Offenbar war der Alleingänger im dritten, oberen Teilabschnitt des schwierigen Klettersteigs nur mit Laufschuhen und ohne Selbstsicherung (Klettergurt, Klettersteigset) und Helm unterwegs, als er den Halt verlor und in die Tiefe in eine Schuttrinne stürzte.
 
Die von der Leitstelle Traunstein alarmierten Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger rückten mit sieben Einsatzkräften aus und trafen sich zunächst am Tallandeplatz in Urwies mit der Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“, der die Unfallstelle bereits im ersten Anflug gefunden hatte und dann seinen Notarzt und einen Bergwacht-Luftretter mit dem Rettungstau rund 30 Meter oberhalb des Abgestürzten absetzen konnte. Die Retter konnten dem Mann aber nicht mehr helfen, der schwerste, tödliche Verletzungen erlitten hatte. „Christoph 14“ holte seinen Notarzt per Tau wieder ab und flog zum Zwischenlandeplatz an der Kochalm und dann gleich weiter in der Watzmann-Ostwand, wo gegen 11 Uhr ein weiterer Bergsteiger im Bereich des zweiten Sporns abgestürzt war.
 
Der nachgeforderte Polizeihubschrauber „Edelweiß 1“ aus München nahm am Zwischenlandeplatz an der Kochalm einen weiteren Bergwacht-Luftretter und einen Polizeibergführer der Polizei Berchtesgaden auf und setzte sie per Winde am Unfallort ab. Anschließend wurde der Verstorbene per Winde in den Hubschrauber aufgenommen und ins Tal nach Urwies geflogen, wo der Bergwacht-Notarzt die Leichenschau durchführte und der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht zur möglichen Betreuung von Angehörigen bereitstand.
 
Parallel dazu lief zwischenzeitlich der Einsatz in der Watzmann-Ostwand. Ein Kletterer hatte einen Schrei gehört, kurz darauf eine leblose Person entdeckt und einen Notruf abgesetzt. Der eingesetzte Rettungshubschrauber „Christoph 14“ konnte seinen Notarzt im Schwebeflug im Bereich des zweiten Sporns absetzen und brachte dann Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden in die Ostwand, die den tödlich Abgestürzten sicherten, der dann ebenfalls von „Edelweiß 1“ per Winde aufgenommen und nach Schönau geflogen wurde. Auch diesem Verunglückten konnte nicht mehr geholfen werden. Ebenfalls eingeflogen wurde ein weiterer Polizeibergführer der Polizei Berchtesgaden. Der Abgestürzte dürfte auf dem sog. „Berchtesgadener Weg“ unterwegs gewesen sein. Auf ca. 1.700 Meter kam er offensichtlich vom richtigen Routenverlauf ab und stürzte schließlich etwa 200 Meter ab. Auch er war sofort tot. Ein herrenloser Rucksack beschäftigte zudem die Einsatzkräfte, den andere Bergsteiger in der Ostwand gefunden hatten. Nach bisherigen Erkenntnissen dürfte er dem Abgestürzten zuzuordnen sein. Der aufwendige Einsatz dauerte bis 16 Uhr.

Die polizeilichen Unfallermittlungen übernahmen jeweils die Polizeibergführer aus Berchtesgaden. Die Identität der beiden jeweils Alleingeher konnte vorerst noch nicht eindeutig geklärt werden. Die Ermittlungen dazu, sowie zur Unfallursache laufen.

Pressemitteilung BRK BGL & Polizei Berchtesgaden
Bilder © Bergwacht, BRK BGL
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