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Auto stürzt in Graben ab – drei Verletzte

Feuerwehr & Rotes Kreuz üben mit Gebirgsjägern Rettung aus schwierigem Gelände

Am Dienstagabend fand eine Großübung für die Feuerwehr Bischofswiesen, das Rote Kreuz aus Berchtesgaden und der Gebirgsjägerbrigade 23 aus Bad Reichenhall statt. „Auto im Graben, unklare Lage“ lautete die Einsatzmeldung für die teilnehmenden Retter. Von diesem zivil-militärischen Erfahrungsaustausch profitierten sowohl die heimischen Einsatzkräfte als auch die Gebirgsjäger, die bei ihren Auslandseinsätzen im Hochgebirge von Afghanistan immer wieder mit ähnlichen Lagen konfrontiert werden.

Gegen 18.30 Uhr wurde ein Großaufgebot an Einsatzkräften durch die Übungsleitung alarmiert. Im Grabenweg in Bischofswiesen war ein Auto nach einem Hüttenfest von der Fahrbahn abgekommen und in einem Graben gelandet. Ein zufällig vorbeifahrender Forstwirt sicherte den Pkw im Steilhang mit der Seilwinde seines Unimogs und setzte einen Notruf ab. Als das Rote Kreuz mit dem ersten Rettungswagen am Unfallort ankam, zeigte sich den Rettungsassistenten eine prekäre Lage: Zwei schwer verletzte Insassen sind eingeklemmt und ein Kind wird vermisst. Die Sanitäter begannen sofort mit der Versorgung der beiden Verletzten. Nach kurzer Zeit traf auch die Feuerwehr am Übungsort ein, wobei die Einsatzkräfte sofort den Rettungsdienst bei der Versorgung der Verletzten unterstützten, die technische Rettung per hydraulischem Rettungssatz vorbereiteten und nach dem vermissten Kind suchten.

„Zur Rettung musste das Fahrzeug im Steilhang erst gegen weiteres Abrutschen gesichert werden. Danach musste das Fahrzeug unterbaut werden, das heißt mit verschiedenen Hölzern gesichert werden, damit man in Ruhe arbeiten kann“, erklärt Christian Stanggassinger von der Feuerwehr Bischofswiesen. Danach konnten die Arbeiten mit der Spreize und der elektrischen Säge beginnen. Unter höchster Vorsicht öffneten die Retter das Auto, um die eingeklemmten Insassen zu befreien. Ein Patient musste mittels Schleifkorb über Steckleitern aus dem Graben zur Straße hochgezogen werden. Die Gebirgsjäger der Bundeswehr bauten für den zweiten Patienten einen Flaschenzug über den Graben auf, seilten einen Helfer zum Auto ab und retteten den Verletzten über den Seilzug.

Nach längerer Suche tauchte schließlich auch das vermisste Kind wieder auf: Gebirgsjäger und Feuerwehrleute konnten es über nicht allzu schwieriges Gelände abtransportieren und dann an den Rettungsdienst übergeben. Nach rund zwei Stunden waren alle Arbeiten abgeschlossen. „Eine nicht alltägliche Übung - aber meisterhaft gearbeitet - die Rettungskräfte können auf ihre Arbeit stolz sein. Die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzorganisationen verlief einwandfrei“, lobte Christian Stanggassinger von der Feuerwehr Bischofswiesen. „Für uns ist entscheidend, wie wir mit den schweren Geräten in abschüssigem Gelände arbeiten können. Mit einer zweiten Spreize sind wir rund eine halbe Stunde schneller. Im Ernstfall müssten wir also eine andere Feuerwehr nachalarmieren. Ein schwieriges Gelände fordert viele Einsatzkräfte.“ „Unsere vier Retter haben die richtigen Entscheidungen getroffen. Die erste Person im Auto wurde schnell gerettet, die zweite schonend. Auch die Absprache der Einsatzleiter hat super geklappt“, lobte Christian Pfnür-Rosenberger vom Roten Kreuz. „Neues Terrain ist immer wieder anders, wir müssen da flüssiger werden. Im Großen und Ganzen weiß jeder, was er zu tun hat. Aber das Ganze auf eine anderes Gebiet umgemünzt ist halt immer wieder schwierig und dauert dementsprechend dann länger wie es eigentlich dauern sollte“, meint Rene Hellmann vom Hochgebirgsjägerzug.

Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © BRK BGL
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