Bereits zum 76. Mal führte heuer der örtliche Obst- und Gartenbauverein gemeinsam mit der Stadt Bad Reichenhall den Blumenschmuckwettbewerb durch. Am vergangenen Freitag fand die zugehörige Preisverleihung im Brauereigasthof Bürgerbräu in Bad Reichenhall statt.
Im Saal spielte zunächst die Stadtkapelle Bad Reichenhall zur Unterhaltung auf und begeisterte die Anwesenden mit schwungvollen Melodien. Für den Obst- und Gartenbauverein begrüßte der 1. Vorsitzende Wolfgang Giboni die Anwesenden und ließ das Gartenjahr Revue passieren. Die Witterung wie auch die Rahmenbedingungen waren heuer insgesamt durchwachsen, sodass Giboni umso mehr die Leistung derjenigen lobte, die eine Blütenpracht rund um Hof und Garten gezaubert hatten. Er dankte allen Teilnehmern und freute sich, dass 2025 ein deutlich größeres Interesse an dem Wettbewerb als im Vorjahr zu verzeichnen gewesen sei.
Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung betonte in seinem Grußwort, dass Pflanzen und Blumen ganz wesentlich zum äußeren Erscheinungsbild der Alpenstadt Bad Reichenhall beitragen. Er würdigte die Leistung der Hobbygärtner, die mit viel Liebe und einigem Fleiß dafür sorgen, dass Gärten, Beete und Balkone unsere Heimat verschönern und sie erst zu dem machen, was sie ist. Gleichfalls dankte Lung allen Beteiligten, die zum Gelingen des diesjährigen Blumenschmuckwettbewerbes beigetragen hatten, insbesondere den Ehrenamtlichen des Obst- und Gartenbauvereins aber auch seinen Mitarbeitern in Rathaus, Bauhof und Stadtgärtnerei.
Den Hauptteil des Abends nahm das gartenfachliche Referat von Peter Gasteiger aus Gars am Inn ein, das sich mit der vergessenen Sprache der Blumen beschäftigte: Ausgehend von der These, dass ein Gutteil der heimischen Gartenkultur schleichend in Vergessenheit geraten ist, hat es sich der Referent zur Aufgabe gemacht, einiges davon wieder in Erinnerung zu rufen. Deutlich wurde dabei, dass sowohl der heidnische Aberglaube wie auch die Lehren der katholischen Kirche für die Art der Bepflanzung hierzulande prägend geworden sind. Über Jahrhunderte hinweg hat sich so ein kollektives Wissen herausgebildet, das nun allenfalls noch umgesetzt wird, weil man es eben so macht – ohne aber zu wissen, warum.
So erfuhren die interessierten Zuhörer etwa, dass die Eibe auf Friedhöfen lange Zeit ein Symbol für das weibliche Prinzip war und über Jahrhunderte vor allem geliebten Ehefrauen aufs Grab gepflanzt worden sei. Und während Lilien als „königliche Blumen“ und damit als erhabener letzter Gruß gelten, seien gelbe Blumen als Grabbeigabe eher ein Zeichen für persönliche Abneigung. Kurios ist, dass man immer wieder auch Erdbeeren auf Friedhöfen antreffen könne: Denn die Erdbeere sei als Zeichen der Heiligen Jungfrau Maria gesehen worden, die zugleich blüht und reiche Frucht trägt. Seinen engagierten und kenntnisreichen Vortrag würzte Gasteiger mit reichlich Humor und sorgte so für lauten Applaus.
Die Gewinner des diesjährigen Blumenschmuckwettbewerbes erhielten aus der Hand des Oberbürgermeisters ihre Teilnahmeurkunde, die jeweils mit einem Foto der prämierten Blumenpracht versehen ist. Zusätzlich konnten sich die Gewinner über einen kleinen Sachpreis als Anerkennung für ihre gärtnerische Leistung und als Motivation für den Blumenschmuck im nächsten Jahr freuen. Abschließend verabschiedete Dr. Christoph Lung die Anwesenden und wünschte anregende Gespräche und einen guten Nachhauseweg.
Mit einem Preis für ihre gärtnerische Leistung bedacht worden sind folgende Teilnehmer:
• Hervorragend: Brigitte Auer, Christine Auer, Heidi Lobensommer, Christine Nitzinger.
• Sehr gut: Jutta Abel, Olga Auer, Thomas Berner, Waldemar Braininger, Ingrid Brandauer, Walter Dennerlein, Florian Drexler, Helga Filser, Angela Giboni, Marianne Gschwendtner, Waldemar Hafner, Claudia Hutterer, Therese Meta, Petra Müller, Armin Neubauer, Maria Nitzinger, Ursula Strubreiter, Beate Schmitt, Maria Schubert, Regina Schwaiger, Tamara Schwenderling, Rudolf Thaler und Monika Wickop.
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