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Kriminalitätsstatistik der PI Freilassing für 2012

Im Vergleich zum Jahr 2011 gab es eine Steigerung der Straftaten um 403 Fälle oder 16,7 Prozent. Knapp zwei Drittel konnten durch die Polizei geklärt werden.

Die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist eine Zusammenstellung aller bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte. Berücksichtigt werden dabei alle durch die Polizei bearbeiteten Verstöße nach dem Strafgesetzbuch sowie den strafrechtlichen Nebengesetzen (ohne Verkehrs- und Staatsschutzdelikte). Zum Zuständigkeitsbereich der PI Freilassing gehören die Stadt Freilassing, die Marktgemeinde Teisendorf und die Gemeinden Ainring und Saaldorf-Surheim. Dieser Bereich umfasst 148 km² - es werden ca. 40.000 Einwohner polizeilich betreut.
Neben den unmittelbar von der Polizeiinspektion bearbeiteten Fällen fließen in die Statistik auch Ermittlungsvorgänge anderer Polizeidienststellen (z.B. KPI Traunstein, PI Fahndung, Bundespolizei ) mit Tatörtlichkeiten im Schutzbereich der PI Freilassing ein.

Gesamtentwicklung


Im Jahr 2012 wurden im Bereich der PI Freilassing 2.816 Straftaten statistisch erfasst. Im Vergleich zum Jahr 2011 bedeutet dies eine Steigerung um 403 Fälle oder 16,7 Prozent.

Vergleicht man die Entwicklung der letzten Jahre, so setzte sich, nach einem Rückgang der Fallzahlen im Jahr 2010, der Anstieg aus dem Jahr 2011 weiter fort.

Die Anstiege des Jahres 2012 begründen sich in erhöhten Fallzahlen bayerischer Fahndungsdienststellen sowie der Bundespolizei im Zusammenhang mit der grenzüberschreitenden Kriminalitätsbekämpfung, aber auch in der Zunahme in bestimmten Deliktsfeldern und hier vor allem der Wirtschaftskriminalität, überwiegend in Form des Internetbetruges.

Erfreulicher Weise konnte die Aufklärungsquote mit 16,7 Prozent erheblich gesteigert werden. Sie lag mit 74,9 Prozent deutlich über dem Vorjahr (67,6 Prozent) sowie den Zahlen für gesamt Bayern (63,2,0 Prozent). Von den 2.816 registrierten Straftaten wurden somit 2.109 Fälle aufgeklärt.


Tatverdächtigenstruktur


Zu den insgesamt 2.816 Straftaten konnten 1.567 Tatverdächtige, 120 Personen mehr als im Vorjahr, ermittelt werden. Die Tatverdächtigen gliedern sich in 1.279 männliche und 288 weibliche Personen auf. Vor allem bei Rohheitsdelikten, wie beispielsweise Körperverletzung oder Bedrohung, sind Männer weiterhin überproportional vertreten. Weibliche Tatverdächtige finden sich vor allem bei Delikten wie Ladendiebstahl oder Betrug unverhältnismäßig oft wieder.

Nichtdeutsche Staatsangehörige wurden im Jahr 2012 in 958 Fällen als Tatverdächtige ermittelt. Dies entspricht einem Anteil von 61,1 Prozent. Vor allem die erhöhten Aufgriffszahlen der Fahndungsdienststellen (Schengenfahndung) finden hier ihren Niederschlag. Zum anderen wirkt natürlich die unmittelbare Nähe zu Österreich. Eine Vielzahl österreichischer Staatsangehöriger hält sich im Bereich der PI Freilassing auf (Wohn- und Arbeitsstelle sowie Geschäfts- und Einkaufstätigkeiten). Zunehmend nutzen Ausländer Packstationen und Paket-Vertriebsfirmen im grenznahen Bereich, um diverse Warensendungen abzuschicken bzw. entgegenzunehmen. Immer wieder werden solche Vertriebswege für Betrügereien via Internet genutzt, wobei dann statistisch als Tatort der Raum Freilassing erscheint. Nichtdeutsche sind demnach vor allem bei Betrugsdelikten überproportional vertreten.

Von allen ermittelten Straftaten waren 401 Personen und damit 25,6 Prozent jünger als 21 Jahre. Diese Zahl stieg im Jahr 2012 um 3,8 Prozent und liegt leicht über dem landesweiten Vergleich. Bei den Tatverdächtigen unter 14 Jahren musste ein erheblicher Anstieg registriert werden. 43 Taten wurden von Kindern begangen - gegenüber dem Jahr 2011 ein Anstieg von gut 70 Prozent. Vor allem in den Deliktsbereichen Körperverletzung, Diebstahl und Sachbeschädigung finden sich unter 14-Jährige als Tatverdächtige wieder.

Ausgewählte Delikts- und Phänomenbereiche


Rohheitsdelikte:

Im vergangenen Jahr wurden im Bereich der Rohheitsdelikte (Raub, Körperverletzung, Bedrohung, Nötigung, Freiheitsberaubung und Nachstellung) 274 Fälle registriert. Dies stellt einen Zuwachs um 19 Fälle oder 7,5 Prozent dar. Der Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 9,7 Prozent. Mit 210 Ermittlungsverfahren ist ein deutlicher Schwerpunkt im Bereich der Körperverletzungen festzustellen. Dabei wurden gut die Hälfte der Straftaten im Zusammenhang mit Beziehungsstreitigkeiten oder innerhalb von Familien verübt. Die Aufklärungsquote lag bei den Rohheitsdelikten bei 86,9 Prozent (-1,3 Prozent).

Diebstahlsdelikte:

Mit einem Anteil von fast einem Drittel an der Gesamtkriminalität schlägt der Deliktsbereich „Diebstahl“ zu Buche. Insgesamt waren 732 Fälle von Diebstahl zu verzeichnen. Dies ist ein Anstieg um 27 Fälle bzw. 3,8 Prozent. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsfeld liegt bei 40,3 Prozent und somit auf dem Wert des Vorjahres.
Vor allem bei den Fahrraddiebstählen mussten 2012 deutliche Steigerungen registriert werden (+20,1 Prozent). Insgesamt wurden im letzten Jahr 173 Fahrraddiebstähle zur Anzeige gebracht. Auch die Zahl der verübten Ladendiebstähle nahm weiter zu. 205 Fällen (+ 12 Prozent) mussten von der Polizei bearbeitet werden.


Die Zahlen bei Wohnungseinbrüchen sowie Diebstählen in/aus Wohnungen stiegen im vergangenen Jahr leicht an. Im Jahr 2011 wurden in diesen Bereichen noch 32 Fälle erfasst - 2012 waren es 36 Fälle. Die Aufklärungsquote lag bei den vorwiegend zur Tageszeit bzw. der Dämmerung verübten Wohnungseinbrüchen bei 50 Prozent - diejenige bei Diebstählen in/aus Wohnungen (meist sogenannte Einschleichdiebstähle) bei gut 80 Prozent.


Vermögens- und Fälschungsdelikten:

Mit 21,5 Prozent an der Gesamtkriminalität wurden Vermögens- und Fälschungsdelikte registriert. 605 Fälle (+ 51,6 Prozent) von Betrug, Unterschlagungen sowie Urkundenfälschungen wurden hier polizeilich bearbeitet. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich liegt bei 90,4 Prozent.
Vor allem Betrügereien mittels Internet stiegen mit über 230 Prozent auch im vergangenen Jahr erheblichst an. Hier wurden 334 Anzeigen bearbeitet. Da eine erhebliche Anzahl der angezeigten Taten ihren spezifischen Tatort im Ausland hat (z.B. Server steht im Ausland) und diese Fälle somit nicht in die Statistik einfließen, fällt die Steigerungsrate im Bereich Internetkriminalität noch weit höher aus.

Rauschgiftkriminalität:

Durch verstärkte Kontrollaktionen im Bereich der Rauschgiftbekämpfung konnte eine Steigerung der Fallzahlen um 50 Prozent erreicht werden. Insgesamt mussten im vergangenen Jahr 207 Vorgänge bearbeitet werden. Die Aufklärungsquote beträgt hier 98,7 Prozent (+1 Prozent)


Polizeiliches Fazit



Der Rückblick auf das Jahr 2012 stellt sich insgesamt wieder als zufriedenstellend dar. Die Bevölkerung im Dienstbereich der PI Freilassing kann sich weitgehend sicher fühlen. Entsprechend der bayernweiten Entwicklung musste zwar ein Anstieg der Gesamtzahlen verzeichnet werden. Die deutlich erhöhten Fallzahlen liegen vor allem in erheblichen Steigerungen im Bereich der Internetkriminalität sowie verstärkten Kontrollaufgriffen der Polizei, so z.B. bei der Rauschgiftbekämpfung, begründet. Deutlich über dem sehr guten, gesamtbayerischen Wert lag die Steigerung der Aufklärungsquote. Knapp zwei Drittel aller Straftaten konnte durch die Polizei geklärt werden.

Pressemitteilung Polizei Freilassing

Siehe auch:
Verkehrsunfallstatistik der PI Freilassing für 2012

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