Große Aufregung herrschte um den Jahreswechsel 2024/2025 in der Gemeinde Anger. Auf der letzten Sitzung des Gemeinderates im Jahr 2024 gab Bürgermeister Markus Winkler die Rodung des etwa drei Hektar großen Auwaldes „Kröpflau“ aufgrund von Baumschäden bekannt.
Viele Angerer zeigten sich schockiert von der plötzlichen Abholzung des kleinen Wäldchens zwischen den Ortsteilen Pfaffendorf und Hadermarkt. Für die Einheimischen, und auch die Besucher des nahen Friedhofs, war die Au mit dem Plätschern der durchfließenden Stoißer Ache ein kleiner Ruhepol in der vom Verkehrslärm geplagten Gemeinde.
Da jedoch zahlreiche Bäume verschiedentliche Schädigungen aufwiesen und deswegen zunehmend zur Gefahr wurden, sahen sich die Bayerischen Staatsforsten als Grundstückeigentümer zum Schutz von Spaziergängern, Anwohnern und dem Verkehr zum Handeln gezwungen.
Zunächst untersuchte die Forstbehörde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde verschiedene Lösungsansätze. Letztendlich führte aber an einem großflächigen Kahlschlag kein Weg vorbei. Zu groß war die Gefährdung von Verkehr und Anwohnern.
Wie die Staatsforsten auf Anfrage mitteilten, hatten viele Bäume Stammschäden oder waren vom Borkenkäfer oder von Pilzen wie etwa dem für das Eschentriebsterben verantwortlichen „Chalara fraxinea“ befallen. Andere wiesen erhebliche Schiefstände auf und drohten daher umzufallen. Hinzu kamen oftmals nur gering ausgebildete Wurzelwerke, die die bis zu 38 Meter hohen Bäume nur mit Mühe halten konnten.
Nur wenige Wochen nach Bekanntgabe der Rodung, rauschte Anfang Januar 2025 bereits die erste Säge durch die Au. In den folgenden Wochen schrumpfte der Wald dann Stück um Stück auf wenige Bäume zusammen. Zum Ende der Arbeiten Mitte/Ende Januar hatte er rund 400 Bäume, oder etwa 80 % seines Bestands verloren.
Trotz dieses immensen Kahlschlags, müssen die Angerer wohl nicht allzu lange auf ihren Auwald verzichten.
Während der Rodung kam an vielen Stellen bereits ein reichhaltiger und buntgemischter Jungwald zum Vorschein. Nach Angaben der Staatsforsten besteht dieser aus vielerlei Baumarten wie Buchen, Bergahorn, Eschen, Hainbuchen, Ulmen und ein paar Eiben.
Der Jungwald wird nun sorgfältig beobachtet und mit Ergänzungspflanzungen zu einem klimaresistenten Mischwald ausgebaut. Die ersten Zusatzpflanzungen sollen laut Forstbehörde schon im Frühjahr 2025 stattfinden und einige Lärchen umfassen. Weitere Baumarten wie Eiche und Linde werden dann nach Prüfung der Waldentwicklung voraussichtlich im Herbst gepflanzt werden.
Bis die Kröpflau aber wieder komplett zu alter Waldstärke zurück gefunden hat, wird es freilich noch einige Jahre dauern.
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