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Bergwacht Ramsau aufgrund des Spätsommerwetters bei vielen Einsätzen gefordert

Aufgrund des anhaltend schönen Spätsommerwetters mit tausenden Urlaubern in der Region sind die Ehrenamtlichen der Bergwacht Ramsau noch immer teilweise mehrmals täglich vor allem am Watzmann und Hochkalter gefordert.

Am Freitagvormittag (29. September) ging kurz nach 11 Uhr ein Notruf von der Watzmann-Überschreitung ein, wo ein Bergsteiger zwischen Mittel- und Südspitze gestürzt war und sich diverse Verletzungen am Kopf und Rückgrat zugezogen hatte. Die Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers „Martin 1“ rettete den Verletzten per Tau, flog ihn zum Zwischenlandeplatz im Wimbachgries und dann weiter zum Klinikum Schwarzach im Pongau. Sieben Bergretter waren bis 12.45 Uhr in Bereitschaft.

63-Jähriger stürzt an der Watzmann-Südspitze ab und wird schwer verletzt


Am Donnerstagnachmittag (28. September) gegen 14.30 Uhr brauchten ein mehrere Meter tief im Watzmann-Südspitz-Abstieg abgestürzter, schwer am Kopf und Oberschenkel verletzter 63-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen und sein mit einer offenen Wunde am Unterschenkel ebenfalls verletzter 21-jähriger Sohn notärztliche Hilfe. Die Einsatzstelle wurde zunächst am Steinberg im Hochkaltergebiet angegeben, war nach telefonischer Abklärung durch den Einsatzleiter dann aber in knapp über 2.000 Metern Höhe in einer Steilstufe im Südspitz-Abstieg. Da wegen des schönen Wetters bereits alle Helis in der Region bei anderen Notfällen gebunden waren, schickte die Leitstelle „Christoph Murnau“ vom Staffelsee in die Ramsau; die Besatzung nahm im Tal zwei Ramsauer Bergretter auf und setzte sie mit der Winde bei den beiden Patienten ab, die dann gegen 15.30 Uhr wegen des schwer verletzten 63-Jährigen den Heli-Notarzt und den Notfallsanitäter mit zusätzlicher Ausrüstung nachforderten. Die vier Retter versorgten den 63-Jährigen notfallmedizinisch, sicherten ihn im Luftrettungssack, nahmen ihn mit der Winde auf und flogen ihn zum Klinikum Traunstein. Da auch kein Polizeihubschrauber mehr in absehbarer Zeit frei war, kehrte „Christoph Murnau“ anschließend in die Ramsau zurück und holte gegen 17.20 Uhr den leichter verletzten 21-Jährigen und die beiden Bergretter mit der Winde ab. Weitere Bergretter waren ins hintere Gries gefahren, um für den Einsatz ein Funk-Gateway aufzubauen, wobei sie an der Grieshütte die Mutter des 21-Jährigen fanden, die nicht auf der Überschreitung dabei war und bereits befürchtet hatte, dass der Einsatz etwas mit ihrer Familie zu tun haben könnte. Die Bergwacht fuhr sie ins Tal, wo sie ihren Sohn übernahm und dann selbst zum Klinikum Traunstein brachte. Sieben Bergretter waren bis kurz vor 19 Uhr im Einsatz.

Erschöpfte Urlauber im Südspitz-Abstieg mit nächtlichem Heli-Einsatz gerettet


Am Mittwochabend (27. September) meldeten sich gegen 20.20 Uhr zwei Salzburger Bergsteiger aus dem Watzmann-Südspitz-Abstieg, da sie bereits gegen 18 Uhr auf der Überschreitung an der Südspitze eine 37-jährige Frau und ein 32-jähriger Mann aus Nordrhein-Westfalen getroffen und weiter begleitet hatten, die erschöpft und am Knie verletzt nur noch sehr langsam vorankamen. Als sich herauskristallisierte, dass die Urlauber nicht mehr ohne Hilfe ins Tal kommen, setzten die Salzburger einen Notruf ab. Die Ramsauer Bergwacht konnte das Handy im Funkschatten zunächst nicht erreichen und forderte einen nachtflugtauglichen Heli an, wobei die Leitstelle dann den Notarzthubschrauber „RK2“ aus dem Tiroler Außerfern schickte, da kein Polizeihubschrauber zur Verfügung stand. Zwei Bergretter fuhren zeitgleich mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) ins Gries, bauten ein Funk-Gateway auf und stiegen dann weiter in Richtung der Einsatzstelle auf. Zusätzlich richtete die Bergwacht einen per Fahrzeug ausgeleuchteten und mit Lichtern markierten Zwischenlandeplatz im Gries ein. „RK2“ nahm gegen 21.45 Uhr in der Ramsau zwei Bergretter auf, fand die Einsatzstelle in 2.175 Metern Höhe und setzte um 22 Uhr die Bergretter, den Notarzt und den Luftretter mit der Winde ab; der Fußtrupp war zu diesem Zeitpunkt noch unterhalb in rund 1.900 Metern Höhe. Gegen 22.30 Uhr kamen die beiden Erschöpften, der Notarzt und ein Bergretter am Tallandeplatz in der Ramsau an; wobei die Geretteten nach notärztlicher Untersuchung keine weitere medizinische Hilfe wollten. „RK2“ holte dann noch die Ersthelfer aus Salzburg und die verbliebenen Retter von der Einsatzstelle ab und flog sie ins Tal, wobei auch der Voraustrupp mit dem ATV gegen 23.30 Uhr ins Tal zurückkehren konnte, so dass der Einsatz für die insgesamt zehn Bergretter gegen 0.30 Uhr beendet war. Die Bergwacht Ramsau tankte den Heli mit dem Kerosinanhänger aus Berchtesgaden nach.

Am frühen Mittwochmittag (27. September) meldete sich ein besorgter Mann bei der Polizei, der seinen Bruder am Watzmann-Hocheck nicht mehr über Handy erreichen konnte, der zuvor mehrmals versucht hatte, bei ihm anzurufen. Der Einsatzleiter der gegen 13 Uhr verständigten Bergwacht konnte den mutmaßlichen Vermissten dann am Handy anrufen, der in der Nähe des Watzmannhauses war und keine Hilfe brauchte, so dass die vier Ramsauer Bergretter nach einer guten halben Stunde wieder einrücken konnten.

Heli-Rettung im letzten Tageslicht für erschöpften 23-Jährigen im Ofental


Am Mittwochabend vor einer Woche (20. September) brach gegen 19 Uhr ein dehydrierter und erschöpfter 23-jähriger Urlauber aus Baden-Württemberg im Ofental-Abstieg vom Hochkalter bewusstlos zusammen, wobei ihm ein Sanitäter vor Ort Erste Hilfe leistete. Aufgrund der einsetzten Dunkelheit war höchste Eile geboten, so dass die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ die Einsatzstelle direkt anflog, den Notarzt mit der Winde absetzte, ihn zusammen mit dem Patienten wieder aufnahm und zum Klinikum Traunstein flog. Neun Bergretter waren bis 20 Uhr in Bereitschaft oder im Einsatz, wobei sie für einen möglichen bodengebundenen Einsatz bereits im Klausbachtal ein Funk-Gateway aufgebaut hatten.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Bergwacht Ramsau
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