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Anwärter sind fit für den oft anspruchsvollen Wasserrettungsdienst

Neun junge Frauen und Männer haben bei der BRK-Wasserwacht ihre Ausbildung zum Wasserretter absolviert

Ihre ehrenamtliche Arbeit ist spannend und abwechslungsreich, immer wieder aber auch sehr anspruchsvoll, denn im Ernstfall müssen sie unter oft extremen Bedingungen Leben retten: Neun junge Frauen und Männer aus dem Landkreis haben während der vergangenen Wochen bei der BRK-Wasserwacht an den heimischen Gewässern erfolgreich ihre Ausbildung zum Wasserretter absolviert. Ab sofort dürfen sie an der Seite erfahrener Kollegen im mobilen Wasserrettungsdienst des Landkreises und beim Wachdienst in den Bädern mitarbeiten.

„Der Wasserretter-Kurs ist der Grundlagenkurs für alle weiterführenden Lehrgänge innerhalb der BRK-Wasserwacht. Auf dieser Basis kann man Bootsführer, Rettungstaucher, Canyonretter oder sogar Einsatzleiter werden“, erklärt Ausbilder Martin Planegger aus Berchtesgaden. Tobi Walser von der Wasserwacht Freilassing-Ainring denkt noch nicht so weit in die Zukunft; für ihn waren die letzten drei Wochen einfach nur eine tolle Zeit und im Rückblick viel zu kurz. „Die Leute waren alle voll super drauf und wir hatten trotz der geballten Lerninhalte richtig viel Spaß zusammen!“, schwärmt der 17-Jährige, der überglücklich ist, dass er in einem Monat, wenn er volljährig ist, endlich als aktiver Wasserretter im Einsatzdienst mitarbeiten darf.

Hinter den Anwärtern der Wasserwachten Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Freilassing liegen drei arbeitsintensive und kräftezehrende Wochenenden an den heimischen Gewässern, wobei sie neben den vielen praktischen Übungen auch jede Menge Theorie büffeln mussten. Am ersten Juli-Wochenende fing im Ainringer BRK-Haus alles an: Im theoretischen Block wurden Themen wie Rettung mit dem Motorboot, Tauchunfall, Funk, Einsatztaktik, Medizinprodukte-Gesetz und verschiedene Krankheitsbilder wie thermische Schäden behandelt. „Alles sehr interessant, nur recht viel Informationen auf einmal. Da raucht schon mal der Kopf, wenn man sich alles genau merken muss“, erinnert sich Walser. Der Wasserretter-Lehrgang bildet den wichtigsten und letzten Teil in der Sanitätsausbildung; die ersten beiden Teile mussten alle bereits im Vorfeld absolvieren.

Jeder berichtete aus seinem Spezialgebiet: Die vier Ausbilder Wolfgang Rödl von der Kreis-Wasserwacht Traunstein, Siegfried Hauber, Technischer Leiter der Kreis-Wasserwacht Berchtesgadener Land, Michael Hartje, Technischer Leiter der Wasserwacht Freilassing und Martin Planegger, stellvertretender Technischer Leiter der Berchtesgadener Wasserwacht teilten sich die Arbeit des theoretischen Unterrichts und wechselten sich immer wieder ab, damit es für die Anwärter möglichst spannend bleibt. Gleich am zweiten Tag durften die jungen Frauen und Männer am Brötzner Weiher bei Freilassing die Theorie in die Praxis umsetzen: Bei schönstem Badewetter mussten sie mit verschiedenen Techniken Schwimmer, Verletzte und Taucher an Land retten und medizinisch versorgen.

Nach einer Woche Pause führte der anspruchsvolle Kurs die Teilnehmer an den Königssee. Hier stellten die Ausbilder vormittags vier verschiedene Einsatzszenarien nach, darunter eine Rettung mit dem Motorboot, eine allergische Reaktion nach Wespenstich, die Rettung und Versorgung von Patienten im schwierigen Gelände und die Herz-Lungen-Wiederbelebung nach einem Badeunfall. Nach der Mittagspause wurden die Anwärter bei einer Großübung herausgefordert: Sechs Verletzte mussten möglichst rasch gerettet und versorgt werden. „Für diese Gruppe mit ihrem großen Teamgeist war das alles aber kein Problem“, freut sich Planegger.

Am zweiten Sonntag wurde es für alle körperlich extrem anstrengend, denn Florian Städtle von der Kreis-Wasserwacht Traunstein schulte die Teilnehmer in den Techniken der Fließgewässerrettung; Ort des Geschehens: Die Saalach bei Bad Reichenhall. Geübt wurden unter anderem die Menschenrettung aus reißender Strömung, der Eigenschutz und die Selbstsicherung im Fluss, der Aufbau einer Seilbahn von Ufer zu Ufer sowie die Rettung von treibenden Patienten. „Wir waren am Abend alle fix und fertig; das Training in der Saalach hat aber irre viel Spaß gemacht“, erinnert sich Walser.

Am dritten Samstag wurde es dann ernst: Nach einer schriftlichen Theorieprüfung mussten alle Teilnehmer dem Prüfungsausschuss zeigen, dass sie fit für den aktiven Dienst sind. „Bei strahlendem Sonnenschein haben wir den Teilnehmern am Brötzner Weiher einiges abverlangt“, erinnert sich Planegger. „Tauchunfall“, „treibende Person im Wasser“ oder „Arbeitsunfall“ lauteten die Einsatzstichworte der Übungsleitstelle. An insgesamt vier Stationen mussten die Anwärter vor den kritischen Augen der Prüfer zeigen, was sie können. Das Team für realistische Unfall- und Notfalldarstellung hatte zuvor die Darsteller mit viel Schminke in realistisch anmutende Patienten verwandelt.

Lehrgangsleiter Wolfgang Rödl war am Ende sehr zufrieden und konnte allen Teilnehmern zur bestanden Prüfung gratulieren. Die BRK-Wasserwacht im Berchtesgadener Land hat nun neun neue Wasserretter, die in den Bädern zur Stelle sind, wenn etwas passiert oder im Notfall mit den mobilen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der Wasserwacht zu Notfällen an den heimischen Gewässern ausrücken. Der Freilassinger Ortsgruppenvorsitzende Peter Graf, sein Technischer Leiter Michael Hartje, Günter Eisenschink, Technischer Leiter der Ortsgruppe Bad Reichenhall und Martin Planegger, stellvertretender Technischer Leiter der Ortsgruppe Berchtesgaden bedankten sich bei den beiden Ausbildern aus dem Landkreis Traunstein für ihren ehrenamtlichen Einsatz während des Lehrgangs mit einem kleinen Geschenkkorb.

Pressemitteilung BRK BGL

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