Verkehrsunsicheren Lkw innerhalb weniger Stunden zweimal gestoppt

Zuerst wurde der rumänische Lkw in Altenmarkt an der Alz einer Kontrolle unterzogen und aus dem Verkehr gezogen. Kurz darauf entdeckten die Polizisten den Lkw wieder fahrend bei Straß in Ainring.

Am Freitag, den 03.02.2023, führten Beamte der VPI Traunstein auf der Bundesstraße 304 im Raum Altenmarkt an der Alz Schwerverkehrskontrollen durch. Hierbei wurde unter anderem ein von einem 35-jährigen rumänischen Staatsangehörigen gelenkter rumänischer Sattelzug, mit Kunststoffteilen beladen und auf dem Weg von Oberbayern nach Moldawien, näher in Augenschein genommen. Wie sich herausstellte, befuhr der Fahrzeuglenker die B 304 mit erheblich erhöhter Geschwindigkeit. Bei erlaubten 60 km/h erreichte er mehrere Male die Abriegelgeschwindigkeit von 90 km/h. Zudem erkannten die Polizisten im Zuge der technischen Überprüfung des Fahrzeuges einen schwerwiegenden Defekt an dessen Bremsanlage. Die Bremsscheiben an der Vorderachse der Zugmaschine waren beidseitig mehrfach durchgerissen, wobei die Risse zum Teil bereits eine Breite von über einem Millimeter aufwiesen. Außerdem ergab die technische Kontrolle an der Zugmaschine einen beschädigten Hauptscheinwerfer, Undichtigkeiten an der Druckluftversorgungsleitung für die Anhängerbremsanlage und erheblichen Ölverlust an der Hydraulikpumpe zum Kippen des Führerhauses. Insbesondere aufgrund der defekten Vorderachsbremse an dem MAN TGX mit knapp zwei Millionen Kilometer Laufleistung untersagten die Beamten dem LKW-Fahrer die Weiterfahrt an Ort und Stelle. Zur Sicherstellung des gegen ihn eröffneten Ordnungswidrigkeitenverfahrens musste er eine Sicherheit von knapp 800 Euro hinterlegen. Des weiteren erhält er einen Punkt im Zentralen Fahreignungsregister des Kraftfahrbundesamts. Nach Abschluss der Anzeigenaufnahme verließen die Beamten die Kontrollstelle in Altenmarkt und bestreiften die Bundesstraße 304 weiter in südlicher Richtung.

Als ihnen dann schließlich auf ihrer Rückfahrt zur Stammdienststelle kurz nach 12 Uhr Mittag auf Höhe Straß / Hörafing der rund drei Stunden zuvor aus dem Verkehr gezogene rumänische Sattelzug erneut entgegenkam, mochten die Polizisten an eine erfolgte Blitzreparatur nicht so recht glauben und nahmen umgehend die Verfolgung des 40-Tonners auf. Im Ortsgebiet von Freilassing war für den Rumänen die Fahrt dann das zweite Mal beendet. Er erhält nun eine weitere Anzeige, jetzt wegen vorsätzlichen Führens seines verkehrsunsicheren LKWs, sowie einen weiteren Punkt in Flensburg. Zudem musste er abermals eine Sicherheit leisten, in Höhe von rund 200 Euro. Nach seiner Aussage wurde er von seinem Vorgesetzten angewiesen, den Sattelzug noch bis nach Rumänien zu steuern. Die Polizisten trafen daraufhin Maßnahmen, um einen erneuten unerlaubten Fahrtantritt zu verhindern. Den Speditionsbetrieb aus dem nordostrumänischen Kreis Botosani indes könnte diese Anweisung sehr teuer zu stehen kommen, da die VPI Traunstein gegen ihn nun ein Vermögensabschöpfungsverfahren einleitet. Nach erster polizeilicher Schätzung dürfte der Einziehungsbetrag bei mindestens 5.000 Euro liegen.