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Bergwacht Berchtesgaden in der ersten Septemberhälfte bei 14 Einsätzen gefordert

Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Bergwacht Berchtesgaden waren bisher im September bei insgesamt 14 Einsätzen gefordert, darunter auch ein tödlicher Absturz am Mannlgrat, ein schwerverletzter Abgestürzter an der Kastensteinerwand, zwei nächtliche Rettungen vom Obersee und aus dem Hagengebirge und ein Rettungsflug im letzten Tageslicht für ein blockiertes Duo in der Watzmann-Ostwand.

Nächtliche Rettung von der Fischunkelalm im Starkregen - Krankentransporte von der Gotzenalm


Am Donnerstagmorgen (15. September) musste die Bergwacht kurz nach 7 Uhr in der Früh auf die Gotzenalm ausrücken und eine 17-jährige Münchnerin mit einer Bänderverletzung abholen und ins Tal fahren. Am Mittwochabend (14. September) brauchte gegen 21 Uhr eine 64-jährige Berlinerin Hilfe, die sich im Abstieg aus dem Landtal kommend den Fuß verstaucht hatte und mit ihrer Begleiterin noch selbst die Fischunkelalm am südöstlichen Ende des Obersees erreicht hatte. Bergwacht und Wasserwacht fuhren mit dem Rettungsboot über den Königssee nach Salet, von dort aus mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) zum Obersee und mit dem dortigen Boot weiter über den Obersee zur Einsatzstelle, wo sie die Frau versorgten und dann bei Starkregen die selbe Strecke über beide Seen zurück zur Seelände und zum Parkplatz brachten, wobei der Einsatz bis 23.30 Uhr dauerte. Bereits am Dienstagvormittag (13. September) musste die Bergwacht gegen 9 Uhr zur Gotzenalm ausrücken, wo eine 53-jährige Wanderin aus Unterfranken mit einer Knieverletzung nicht mehr selbst absteigen konnte; mit dem Bergwachtfahrzeugs gings ins Tal zum Bergwachthaus und von dort aus mit einem Rettungswagen des Reichenhaller Roten Kreuzes weiter zur Kreisklinik Berchtesgaden.

Nächtliche Rettung für erschöpften Sachsen im Hagengebirge – vermisster Asiate am Königssee


Am Samstagabend (10. September) gegen 21 Uhr brauchte ein erschöpfter 79-jähriger Sachse zwischen dem Seeleinsee und dem Hochgeschirr im Hagengebirge die Bergwacht: Die Einsatzkräfte stiegen von der Priesbergalm zu Fuß auf, versorgten und stärkten den Urlauber so weit, dass er aus eigener Kraft talwärts geführt werden konnte, wobei die Rettungsmannschaft bis 3.30 Uhr in der Früh unterwegs war und den Mann dann in der Kreisklinik Berchtesgaden unterbrachte. Bereits am Samstagnachmittag waren Wasserwacht und Bergwacht bei einer Vermisstensuche auf der Südostseite des Königssees gefordert, wo eine asiatische Reisegruppe einen 50-jährigen Mann verloren hatte, den die Wasserwacht dann mit ihrem Rettungsboot am Seeufer unterhalb der Kaunerwand fand. Fußtrupps der Bergwacht hatten zeitgleich im Gelände nach dem Urlauber gesucht und waren bis 18.15 Uhr im Einsatz.

Rettungsflug im letzten Tageslicht für Blockierte in der Watzmann-Ostwand – am Zickzackweg abgestürzt und schwer verletzt


Am Mittwochabend vor einer Woche (7. September) brauchten gegen 19.15 Uhr zwei unverletzte, aber blockierte und erschöpfte Bergsteiger am Beginn der Gipfelschlucht in der Watzmann-Ostwand die Bergwacht: Da die Zeit wegen der bereits einsetzenden Dämmerung drängte, schickte die Leitstelle Traunstein sofort den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ los, der mit zwei Bergrettern in die Ostwand flog, sie mit der Winde direkt bei den beiden 33 und 48 Jahre alten Männern aus Hamburg und Schleswig-Holstein absetzte und dann nacheinander jeweils einen Retter und einen gesicherten Bergsteiger per Winde aufnahm und nach Schneewinkl ausflog. Der Einsatz war gegen 20.15 Uhr im letzten Tageslicht beendet. Bereits kurz nach 13.30 Uhr war auf der Südwestseite des Rauhen Kopfs am Untersberg ein 81-jähriger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen am so genannten Zickzackweg an der Kastensteinerwand durchs steile Waldgelände abgestürzt und schwer verletzt worden. Der Bergwacht-Einsatzleiter stieg vom Maximiliansreitweg zu Fuß auf, erkundete die Lage, übernahm die Erstversorgung und lotste die nachrückenden Kräfte, wobei „Christoph 14“ unterhalb auf der Wiese landete und der Notarzt ebenfalls zu Fuß aufstieg. Nachrückende Bergretter transportierten den Mann in der Trage zum Teil seilgesichert bergab und luden ihn in den Heli ein, mit dem es direkt weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall ging. Die Bergwacht war bis 15.15 Uhr im Einsatz.

Schwere Sprunggelenksverletzung am Jenner-Stufenweg


Am Dienstagnachmittag (6. September) musste die Bergwacht um 15.20 Uhr zur Jenner-Königsbachalm ausrücken und zwei erschöpfte 84 und 85 Jahre alte Urlauberinnen aus Mittelfranken abholen und ins Tal zum Arzt fahren. Am Montagnachmittag (5. September) brauchte kurz nach 17.20 Uhr eine 55-jährige Urlauberin aus Baden-Württemberg Hilfe, da sie sich am Grünstein-Klingerweg zwischen der Rodelbahn und dem Klettersteig-Einstieg am Sprunggelenk verletzt hatte. Die Bergwacht rückte über die steile Straße mit zwei ATV an, versorgte die Frau, brachte sie dann mit dem ATV zum Rettungsfahrzeug und übergab sie am Bergwachthaus an eine Rettungswagenbesatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes, die sie in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Die Bergwacht war bis 18.30 Uhr gefordert. Bereits gegen 14 Uhr hatte sich am Jenner-Stufenweg eine 44-jährige Urlauberin aus dem Saarland bei einem Sturz am Sprunggelenk verletzt. Der Bergwacht-Einsatzleiter stieg zu Fuß zur Einsatzstelle im dichten Bergwald ab, erkundete die Lage, übernahm die Erstversorgung und wies den Heli ein, wobei „Christoph 14“ seine Notärztin unterhalb auf einer Lichtung mit der Winde absetzen konnte. Weitere Bergretter rückten mit Rettungsfahrzeug und Trage nach, um die Frau aus dem Wald zu bringen, was aber dann nicht notwendig war, da sie im Luftrettungssack auf eine Lichtung gebracht, dort zusammen mit der Ärztin per Winde aufgenommen und zur Kreisklinik Bad Reichenhall geflogen werden konnte. Die Bergwacht war bis 15.20 Uhr im Einsatz.

Armverletzung und tödlicher Absturz am Mannlgrat


Am Sonntagmittag (4. September) gegen 12.50 Uhr brauchte am Mannlgrat unweit des Kehlsteingipfels eine Bergsteigerin aus dem Landkreis wegen einer schwereren Armverletzung medizinische Hilfe. „Christoph 14“ setzte nach einer Zwischenlandung in der Scharitzkehl Notarzt und Bergretter mit der Winde am Unfallort ab und holte die versorgte Frau dann zusammen mit dem Arzt wieder mit der Winde ab und flog sie zur Kreisklinik Bad Reichenhall.

Noch während der Heli an der Klinik stand und die Bergretter gerade zur Wache zurückgekehrt waren, ging der nächste Notruf vom Mannlgrat ein, wo ein 35-jähriger Oberallgäuer tödlich abgestürzt war: Den Ermittlungen der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) zufolge war der Mann zusammen mit seiner 30-jährigen Begleiterin auf dem Weg vom Kehlsteinhaus in Richtung Schusterroute; das Paar entschied sich dann auf halbe Strecke umzudrehen, wobei sich der 35-Jährige nach einer Engstelle an einen rund zwei Meter hohen lockeren Felsen lehnte, um auf seine Freundin zu warten. Der Fels kippte durch die Belastung dann völlig unerwartet mit dem Mann um und stürzte rund 100 Meter in die Tiefe, wobei der 35-Jährige sofort tödlich verletzt wurde. Seine Begleiterin, die alles mitansehen musste, konnte über weitere Bergsteiger einen Notruf absetzten lassen. „Christoph 14“ war in wenigen Minuten wieder in Berchtesgaden, nahm in Schneewinkl einen Bergretter auf und setzte ihn dann zusammen mit dem Notarzt per Winde beim Abgestürzten ab, wobei die Retter nichts mehr für den 35-Jährigen tun konnten, weshalb der Heli sie dann wieder aufnahm und bei der unverletzten, aber betroffenen Begleiterin abwinchte, die gesichert, ins Tal geflogen und vom Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht weiter betreut wurde. Die nachgeforderte Besatzung eines Polizeihubschraubers flog drei Bergretter und einen Polizeibergführer zur Unfallstelle, die den Verstorbenen im Gelände bargen, so dass er per Heli aufgenommen und ausgeflogen werden konnte. Die Bergwacht war bis 18 Uhr gefordert.

Paar sitzt oberhalb der Gartenau an Felswand fest – intern erkrankt in der Saugasse


Am Freitagabend (2. September) gegen 18 Uhr brauchten zwei verstiegene 27-jährige Urlauber aus Niedersachsen Hilfe, da sie im Abstieg von der Kneifelspitze weglos im steilen Bergwald des Fleischkellergrabens am oberen Ende einer Felswand festsaßen und nicht ohne Hilfe zur Gartenau hinunterkamen. Vier Berchtesgadener Bergretter konnten die Frau und den Mann orten, querten dann zur Einsatzstelle, bauten ein Seilgeländer auf, sicherten das Duo und brachten es zum Teil abseilend sicher ins Tal, wobei der Einsatz gute drei Stunden dauerte. Am Donnerstagnachmittag (1. September) ging kurz nach 15.30 Uhr ein Notruf aus der oberen Saugasse ein, wo ein akut erkrankter 70-jähriger Berliner notärztliche Hilfe brauchte. „Christoph 14“ setzte Notarzt und Bergretter per Winde beim Patienten ab, die den Mann versorgten und sicherten, so dass ihn der Heli im Rettungssitz mit der Winde aufnehmen und zur Kreisklinik Bad Reichenhall fliegen konnte, wobei der Einsatz um 17 Uhr beendet war.

Sturz an der Eiskapelle


Am frühen Dienstagmittag (30. August) stürzte kurz nach 13 Uhr eine 46-jährige Urlauberin aus Baden-Württemberg im trockenen Bachbett unterhalb der Eiskapelle an der Watzmann-Ostwand und verletzte sich unter anderem am Kopf. „Christoph 14“ ließ Notarzt und Bergretter schwebend über die Kufe aussteigen, die die Frau dann so weit versorgten, dass sie der Heli mit der Winde aufnehmen und nach Schneewinkl ausfliegen konnte, wobei der Einsatz bis 14 Uhr dauerte.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Bergwacht Berchtesgaden
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