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Stabiles Spätsommerwetter beschert der Bergwacht Berchtesgaden einsatzreiche Tage

Nach tagelangem Regen hat das stabile Spätsommerwetter der Bergwacht Berchtesgaden am Mittwoch und Donnerstag zwei sehr einsatzreiche Tage mit jeweils fünf teilweise gleichzeitigen Notfällen beschert, wobei die Ehrenamtlichen von Mittag durchgehend bis tief in die Nacht gefordert waren.

Vier blockierte Wanderer in der Göllleiten


Am Donnerstagabend (2. September) meldeten sich kurz nach 20 Uhr vier unverletzte, aber blockierte und frierende Wanderer aus verschiedenen Orten aus der oberen Göllleiten, die bedingt durch Gelände, Dunkelheit und die einstelligen Temperaturen nicht mehr ohne Hilfe absteigen konnten. Fünf Berchtesgadener Bergretter machten sich mit umfangreicher Ausrüstung vom Kehlstein aus über den Mannlgrat zu Fuß auf den Weg; gleichzeitig versuchten der Einsatzleiter und die Leitstelle einen nachtflugtauglichen Hubschrauber zu organisieren. Die Besatzung von „RK2“ aus Reutte im Tiroler Außerfern kam nach einer guten Stunde Anflugzeit in Berchtesgaden an, nahm auf der Kehlstein-Buswendeplatte einen ortskundigen Bergretter auf, flog dann die Einsatzstelle am Hohen Göll dreimal hintereinander an, nahm über die Kufe die von der Bergwacht bereits versorgten zwei Männer und zwei Frauen und ihre Retter auf und flog sie zur Buswendeplatte aus, wobei der Einsatz für die Ehrenamtlichen gegen 0.30 Uhr in der Früh beendet war. Die Bergwacht hielt ihren Kerosinanhänger in Bereitschaft; „RK2“ konnte aber ohne zusätzlichen Treibstoff wieder zu seinem Standort zurückfliegen.

Am Donnerstagnachmittag ging gegen 16.30 Uhr über Umwege ein Notruf wegen eines auf der Forststraße zwischen der Königsbach- und der Gotzenalm gestürzten jungen Radfahrers ein, wobei der Einsatz dann während der Anfahrt wieder abbestellt wurde, da der Verunfallte keine Hilfe durch die Bergwacht brauchte. Kurz nach 14 Uhr brauchte eine 60-jährige Urlauberin aus Berlin notärztliche Hilfe, da sie sich auf der Rodelbahn unterhalb des Gasthauses Vorderbrand schwer am Sprunggelenk verletzt hatte. Die Bergwacht Berchtesgaden und der Landrettungsdienst des Berchtesgadener Roten Kreuzes versorgten die Frau notärztlich, brachten sie mit der Gebirgstrage zum Rettungswagen und lieferten sie dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein.

Verletzte Frauen am Windschartenkopf und am Jenner


Am Donnerstagmittag gegen 12.50 Uhr hatte sich eine 68-jährige Urlauberin aus Baden-Württemberg am Windschartenkopf im Hagengebirge am Kopf verletzt. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ nahm einen Berchtesgadener Bergretter auf und konnte in der Nähe der Unfallstelle landen. Die Einsatzkräfte versorgten die Frau und flogen sie dann zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Bereits gegen 11.40 Uhr hatte sich eine 81-jährige Urlauberin aus Hessen am Jenner-Gipfelweg schwerer am Oberarm verletzt. Die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ setzte mit der Winde Notärztin und Bergretter ab, die die verletzte Frau dann zusammen mit vielen sehr engagierten Ersthelferinnen versorgten. Der Heli nahm die Frau liegend im Luftrettungssack zusammen mit der Ärztin per Winde auf und flog sie zur Kreisklinik Bad Reichenhall; der Bergretter fuhr mit der Seilbahn ins Tal zurück.

Fünf teilweise gleichzeitige Notfälle am Mittwochnachmittag


Am Mittwochmittag (1. September) gegen 13.20 Uhr war die Bergwacht Berchtesgaden mit dem Landrettungsdienst des Roten Kreuzes bei einem landwirtschaftlichen Unfall gefordert: Ein 65-jähriger Einheimischer wollte in Berchtesgaden eine Hangwiese mähen, als sich offenbar der Balkenmäher im steilen Gelände überschlug und auf ihn fiel, wobei der Mann nach erster Einschätzung des Notarztes mittelschwer verletzt wurde (wir berichteten). Kurz nach 14.30 Uhr brauchten dann zwei am Kehlstein-Steftensteig verstiegene Urlauber Hilfe. „Christoph 14“, der kurz zuvor den verletzten Bauern zur Kreisklinik Bad Reichenhall geflogen hatte, kehrte nach Berchtesgaden zurück und setzte zwei Bergretter mit der Winde bei den Unverletzten ab, die die Frau und den Mann sicherten; der Heli nahm dann die Urlauber und die Retter mit der Winde auf und flog sie in die Scharitzkehl aus.

Noch während dieser Einsatz lief, meldeten sich gegen 15.30 Uhr zwei weitere verstiegene Urlauber, die eigentlich über das Alpeltal vom Hohen Göll absteigen wollten, versehentlich ins Pflugtal abgezweigt waren und letztlich an einer Felswand im Absturzgelände festsaßen. „Christoph 14“ setzte wieder zwei Bergretter mit der Winde ab, die einen Standplatz bohrten, ein Seilgeländer aufbauten und die Frau und den Mann zu einem guten Aufnahmepunkt für den Heli brachten.

Gleichzeitig ging kurz nach 15.30 Uhr ein dritter Notruf vom Steig am Schrainbach ein, wo ein 25-jähriger Urlauber aus Unterfranken abgestürzt war und sich nach erster Einschätzung schwerer verletzt hatte. „Christoph 14“ nahm in der Scharitzkehl wieder seine Notärztin und in Schneewinkl einen weiteren Bergretter auf und setzte sich an der Schrainbach-Holzstube ab, da die Unfallstelle im dichten Bergwald auch mit der Winde aus der Luft nicht erreichbar war. Die beiden Retter stiegen zum Patienten ab, versorgten ihn und forderten weitere zwei Retter mit der Gebirgstrage nach, die der Heli, nachdem er die Verstiegenen und die beiden Retter im Pflugtal abgeholt hatte, ebenfalls oberhalb an der Holzstube absetzte. Die Einsatzkräfte transportierten den jungen Mann dann in der Trage bergab bis zu einer Lichtung, wo ihn der Heli mit der Winde aufnehmen und nach Schneewinkl fliegen konnte; von dort aus gings mit dem Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Die drei Bergretter stiegen mit der restlichen Ausrüstung zum Königsseeufer ab, wo sie „Christoph 14“ danach abholte.

Gegen 16.30 Uhr brauchte dann noch ein 20-Jährige aus dem Landkreis Starnberg Hilfe, da sie sich auf dem Weg zwischen Hammerstiel und Schapbach eine Bänderverletzung zugezogen hatte. Die Bergwacht versorgte sie und brachte sie mit dem Fahrzeug ins Tal, wobei sie selbständig einen Arzt aufsuchte. Der einsatzreiche Mittwoch dauerte für die Bergwacht bis 18 Uhr.

Am Dienstagnachmittag (31. August) gegen 14.30 Uhr brauchte eine akut erkrankte 25-Jährige im Gebiet der Wasserfallalm am Jenner notärztliche Hilfe. Zwei Bergretter fuhren die Einsatzstelle mit dem Rettungsfahrzeug direkt an und brachten die junge Frau innerhalb weniger Minuten zum Parkplatz Hinterbrand, wo sie das Berchtesgadener Rote Kreuz übernahm, notärztlich versorgte und dann zur Klinik nach Salzburg fuhr.

Am Windschartenkopf 50 Meter abgerutscht


Am Montagmittag gegen 11.40 Uhr meldete sich eine Vierergruppe aus Niedersachsen bei Regenwetter vom Windschartenkopf im Hagengebirge, da eine 23-jährige Frau gute 50 Höhenmeter durchs Gelände abgerutscht war und wegen ihrer Verletzungen selbst nicht mehr absteigen konnte. Da sich die Wolken etwas gelichtet hatten, konnte der Pilot des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ die Einsatzstelle trotz des schlechten Wetters anfliegen und Notarzt und Bergretter mit der Winde absetzen. Die Einsatzkräfte versorgten die nach erster Einschätzung eher leicht Verletzte, nahmen sie und ihre Begleiter mit der Winde auf und übergaben die Patientin an eine Rettungswagenbesatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes, die sie dann in die Kreisklinik Berchtesgaden einlieferte. Der Einsatz dauerte bis 13.40 Uhr.

Vier blockierte Urlauber in der Göllleiten


Am Donnerstagabend (26. August) setzten gegen 18.15 Uhr vier unverletzte Urlauber aus Nordrhein-Westfalen einen Notruf ab, da sie bedingt durch Wetter und Gelände blockiert in der Göllleiten festsaßen. Wegen Nebel konnte kein Heli fliegen, weshalb 13 Berchtesgadener Bergretter zu Fuß mit umfangreicher Ausrüstung vom Kehlstein über den Mannlgrat aufstiegen, die frierende Gruppe versorgten und die Männer dann gesichert über den Mannlgrat zurückbrachten. Der aufwendige Einsatz dauerte bis 1 Uhr in der Früh.

Bereits am Mittwochabend (25. August) war kurz nach 21 Uhr ein Notruf eingegangen, da eine erkrankte Frau zwischen Landtal und Wasseralm nicht mehr alleine weiterkam. Die Bergwacht Berchtesgaden organisierte über die Wasseralm Erste Hilfe, wobei die Urlauberin zur Alm gebracht wurde und dort dann die Nacht verbrachte. Die Bergretter waren bis 0.30 Uhr in Bereitschaft und ließen die Frau dann am Donnerstagvormittag gegen 9.30 Uhr von „Christoph 14“ holen und zum Krankenhaus fliegen.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Bergwacht Berchtesgaden
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