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Einsatzmarathon mit acht teilweise gleichzeitigen Notfällen in den Berchtesgadener Bergen

Das schöne Wetter am Samstag mit tausenden Menschen in den heimischen Bergen hat der Bergwacht Berchtesgaden einen Einsatzmarathon mit acht teilweise zeitgleichen Notfällen beschert, die die ehrenamtlichen Bergretter mit nur kurzen Pausen vom Vormittag weg den ganzen Tag und die Nacht über bis zum Sonntagmorgen beschäftigt haben.

Los gings gegen 10 Uhr am Vormittag mit einem eher leicht verletzten 78-jährigen Wanderer, der im Stiergraben (Hagengebirge) zwischen Seeleinsee und Priesbergalm gestürzt war. Die Besatzung des Pongauer Notarzthubschraubers „Martin 1“ versorgte den Mann notärztlich und flog ihn dann direkt zur Kreisklinik Bad Reichenhall.

Zwei zeitgleiche Einsätze bei anspruchsvollen Flugverhältnissen in der Watzmann-Ostwand


Kurz nach 14.30 Uhr meldeten sich dann zwei unverletzte, aber blockierte und erschöpfte Männer aus der Watzmann-Ostwand, die in rund 1.800 Metern Höhe am Berchtesgadener Weg nicht mehr weiterkamen. Während die Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ gerade mit der Rettung beginnen wollten, ging gegen 14.50 Uhr ein weiterer Notruf aus der Ostwand ein, da einem 29-jährigen Urlauber aus Baden-Württemberg im Vorstieg an der Wasserfallwand ein Griff ausgebrochen war und er rund 25 Meter tief ins Seil gestürzt war. „Christoph 14“ flog die Einsatzstelle bei anspruchsvollen Windverhältnissen sofort an und setzte einen Berchtesgadener Bergretter mit der Winde am Standplatz ab, wo die Nachsteigerin und der von ihr bereits nach oben gerettete Abgestürzte warteten. Der Heli brachte dann in einem zweiten Anflug einen weiteren Bergretter, nahm den vom ersten Bergretter kurz untersuchten und gesicherten 29-Jährigen mit dem zweiten Retter auf und flog ihn zum Zwischenlandeplatz an der Kührointalm aus; von dort aus brachte die Bergwacht den Mann dann zum Parkplatz Hammerstiel, wohl ihn eine Rettungswagenbesatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Der Heli holte währenddessen noch die unverletzte Seilpartnerin und den ersten Bergretter mit der Winde ab und flog sie zum Schneewinkl-Landeplatz. Nach einem kurzen Tankstopp flog der Heli wieder in die Ostwand, setzte zwei Bergretter mit der Winde bei den beiden blockierten Männern in 1.800 Metern ab, die die unverletzten Bergsteiger sicherten, bevor sie „Christoph 14“ in zwei Anflügen jeweils zusammen mit einem Retter aufnehmen und zum Zwischenlandeplatz auf der Halbinsel Hirschau (Sankt Bartholomä) ausfliegen konnte. Dort konnten alle einsteigen und dann gemeinsam nach Schneewinkl fliegen.

Knieverletzung im Stiergraben, ausgekugelte Schulter am Königssee-Ostufer & Fußverletzung am Jenner-Gipfel


Während die Einsätze in der Ostwand noch liefen, brauchte gehen 15.20 Uhr eine Frau mit einer Knieverletzung am unteren Ende des Stiergrabens im Hagengebirge Hilfe. Eine weitere Mannschaft der Bergwacht fuhr mit dem Notarzt von „Christoph 14 zur Priesbergalm und ging dann zu Fuß zur Einsatzstelle, wo Arzt und Bergretter die Frau medizinisch versorgten. Da in der gesamten Region kein Heli mehr frei war, musste die Besatzung des Münchner Rettungshubschraubers „Christoph 1“ zum schonenden Abtransport anfliegen. Sie nahm die bereits versorgte Patientin mit der Rettungswinde auf und flog sie dann zur Klinik. Gegen 15.40 Uhr ging ein Notruf vom Jennergipfel ein, wo sich eine 23-jährige Urlauberin aus Mittelfranken das Sprunggelenk verletzt hatte. Eine dritte Mannschaft der Bergwacht Berchtesgaden fuhr auf den Berg, versorgte die Frau, seilte sie in der Trage bis zum Weg ab und brachte sie dann mit der Seilbahn ins Tal, wo sie eine Rettungswagenbesatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes übernahm und in die Kreisklinik Bad Reichenhall einlieferte. Gegen 16.40 Uhr rückte die BRK-Wasserwacht zusammen mit der Berchtesgadener Notärztin per Rettungsboot an den Ostuferweg am Königssee aus, wo ein 51-jähriger Urlauber aus Thüringen mit einer ausgekugelten Schulter medizinische Hilfe brauchte. Die Einsatzkräfte versorgten den Mann und fuhren ihn zur Seelände, wo ihn eine Rettungswagenbesatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übernahm und zur Kreisklinik Bad Reichenhall fuhr.

Am Kehlstein & im oberen Pflugtal verstiegen


Gegen 17 Uhr meldete sich ein auf der Kehlstein-Nordseite verstiegener Holländer über Notruf. Die Bergwacht Berchtesgaden fuhr zur Buswendeplatte und machte sich abwärts in Richtung Ofner Boden auf die Suche, wobei sie den Mann fand, seilgesichert ins Tal brachte und dann zurück zu seinem Ausgangspunkt fuhr. Gegen 22.30 Uhr wurden dann von der Scharitzkehlalm aus nicht genauer lokalisierbare Hilferufe und Lichtzeichen aus den Westwänden des Hohen Gölls gemeldet. Der Einsatzleiter konnte die Quelle dann auf das obere Pflugtal eingrenzen, weshalb acht Bergretter bei strömendem Regen aufstiegen, denn Urlauber dann im Absturzgelände fanden, einen Retter zu ihm abseilten, ihn sicherten und dann am Seil rund 30 Meter nach oben zogen. Der durchnässte und frierende Urlauber hatte nach einer Tour aufs Hohe Brett im Abstieg den Steig verloren und war dann unabsichtlich ins Pflugtal gegangen, wo er schließlich im Starkregen auf einem schmalen Band in einer Felswand weder vor noch zurück konnte. Die Retter versorgten ihn und wärmten ihn auf, wodurch sich sein Zustand besserte und er mit der Mannschaft losgehen konnte. Die Bergwacht führte ihn seilgesichert zunächst bis ins Alpeltal hinüber und stieg dann von dort aus durch das blockige Gelände mit ihm langsam ab, wobei ihn die Retter über das Winterwandl abseilen mussten, seilgesichert durchs Sommerwandl führten, schließlich gegen 6 Uhr in der Früh im Tal ankamen und gegen 7 Uhr dann endlich nach kurzen Aufräumarbeiten ins Bett gehen konnten.

Gestürzte Urlauberin am Untersberg-Stöhrweg


Bereits am Freitagnachmittag waren die Bergwacht Berchtesgaden und „Christoph 14“ am Untersberg-Stöhrweg im Einsatz, wo sich gegen 15.30 Uhr eine Urlauberin bei einem Sturz verletzt hatte. Der Heli setzte den Notarzt und einen Berchtesgadener Bergretter am Unfallort ab, nahm dann die Patientin mit dem Arzt per Winde auf, flog sie zur Kreisklinik Bad Reichenhall und holte im Anschluss noch den Bergretter vom Unfallort ab.

red/Pressemitteilung BRK BGL

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