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100 Jahre Naturschutzgebiet Königssee – Vorgänger des Nationalparks im Jahr 1921 gegründet

Der Schutz der Natur hat am Königssee eine lange Tradition: Bereits im Jahr 1910 wurde hier ein Pflanzenschonbezirk ausgerufen, der 1921 – vor genau 100 Jahren – zum Naturschutzgebiet Königssee erweitert wurde. Im Rahmen eines Festaktes auf St. Bartholomä machte der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber deutlich, dass Naturschutzthemen auch in der heutigen Zeit noch genauso aktuell sind wir vor 100 Jahren.

Der Vorläufer des Nationalparks Berchtesgaden wird 100 Jahre alt: Das Naturschutzgebiet Königssee, das 1978 zum Nationalpark geadelt wurde, geht wesentlich auf das Engagement des Bund Naturschutz in Bayern (BN) in Bayern zurück. Der seinerzeit noch junge Naturschutzverband setzte sich engagiert für Naturschutzbelange rund um den Königssee ein, allen voran der geplante Hotelbau auf St. Bartholomä sowie die beabsichtigte monumentale Statue eines assyrischen Löwen in der Falkensteiner Wand waren den Naturschützern ein Dorn im Auge.

BN-Vorsitzender Richard Mergner unterstrich anlässlich der Jubiläumsveranstaltung die Bedeutung des verbandsmäßig organisierten Naturschutzes: „Naturschutz entsteht aus ehrenamtlichem Engagement. Und Naturschutz muss manchmal streitbar sein. Es ist unsere Aufgabe als Verband, die Grenzen des Machbaren aufzuzeigen. Dennoch ist es immer wichtig, eine Balance zu finden“. Umweltminister Glauber stellte in seiner Festrede die aktuellen Herausforderungen in der Region rund um den Königssee heraus: „Um dieses Naturjuwel auch für kommende Generationen zu erhalten, ist die Besucherlenkung besonders wichtig. Denn der Nationalpark soll erlebbar bleiben, und Naturschutz muss Freude machen.“ Hier betonte der Minister die Bedeutung der Zusammenarbeit mit verschiedenen Partner in der Region, um unterschiedliche Interessen miteinander vereinbaren zu können.

Nationalparkleiter Dr. Roland Baier stellte außerdem die Bedeutung des Mottos „Natur Natur sein lassen“ für die Forschung im Nationalpark heraus: „Heute lassen wir in unserer Kernzone auf 75 Prozent der Nationalparkfläche der Natur freien Lauf. Ohne Beeinflussung des Menschen entsteht hier natürliche Dynamik und damit eine einmalige Natur- und Forschungslandschaft. Im Rahmen der Kooperation mit der Technischen Universität München beschäftigen wir uns aktuell mit verschiedenen Forschungsfragen, die den Klimawandel ebenso thematisieren wie die Biodiversität.“

In einer anschließenden Exkursion begleitete Nationalpark-Forschungsleiter Dr. Sebastian Seibold die Delegation zu einer Exkursion am Königssee. Hier thematisierte der Wissenschaftler unter anderem die seltenen urwaldähnlichen Strukturen im Bereich Reitl und stellte Urwald-Reliktarten vor. „Großflächige Schutzgebiete wie der Nationalpark bieten vielen seltenen Arten auf Dauer sichere Lebensräume. Nationalparke sind damit ein wichtiges Element im Artenschutz“, so der Insektenexperte.

red/Pressemitteilung Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Bild © Nationalpark Berchtesgaden
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