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Rettung im Nebel: 57-Jährige rutscht auf eisigem Weg am Zwiesel aus und bricht sich den Unterarm

Ersthelfer steigen mit der Verunfallten zunächst noch zur Zwieselalm ab – wegen Kreislaufproblemen weiterer Abtransport per Gebirgstrage.

Eine 57-Jährige aus dem nördlichen Landkreis ist am Sonntagnachmittag rund 15 Gehminuten unterhalb des Zwiesel-Gipfels auf dem eisigen Wanderweg ausgerutscht und auf einem Stein aufgeschlagen, wobei sie sich den Unterarm brach. Die Begleiter und eine zufällig anwesende Bergretterin der Bergwacht Teisendorf-Anger schienten den Bruch und stiegen mit der Verunfallten zunächst noch bis zur Zwieselalm ab, wobei sich der Zustand der Frau mit zunehmenden Kreislaufproblemen und Schmerzen so verschlechterte, dass an einen weiteren Abstieg bis zur Forststraße nicht mehr zu denken war und die Gruppe gegen 14.15 Uhr doch einen Notruf absetzen musste. Da die Einsatzstelle in der dichten Inversionsnebelschicht lag, konnte kein Hubschrauber zur Patientin fliegen. 13 Frauen und Männer der Bergwacht stiegen zu Fuß auf, versorgten die Verletzte notärztlich und transportierten sie dann in der Gebirgstrage über den stellenweise eisigen Mulisteig ab.

Die gegen 14.15 Uhr alarmierten Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger fuhren über die Fortstraße bis zum unteren Ende des Mulisteigs an und stiegen dann zu Fuß zur Alm auf, wobei ein Voraustrupp mit medizinischer Ausrüstung bereits nach einer guten halben Stunde bei der Patientin ankam, die schon von mehreren Ersthelfern in der beheizten Alm gut versorgt wurde. Weitere Retter rückten mit zusätzlicher Ausrüstung nach und begannen dann gegen 16 Uhr unter vereinten Kräften, die Frau im Luftrettungssack und mit der Gebirgstrage über den Steig talwärts zu bringen. Der nachalarmierte Ruhpoldinger Bergwachtnotarzt ging dem Transporttrupp entgegen und kümmerte sich unterwegs um die Schmerzbekämpfung. Die Bergwacht fuhr die Frau dann mit dem Rettungsfahrzeug zum Wanderparkplatz am Jochberg, wo sie gegen 17 Uhr eine Rettungswagenbesatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übernahm und dann in die Kreisklinik Bad Reichenhall brachte. Die Bergwacht war gute drei Stunden lang gefordert.

Aktuell sind aufgrund anhaltend frostigen Witterung in Kombination mit Inversionsnebel und Sonneneinstrahlung viele Wege auch südseitig schneebedeckt und stellenweise vereist, obwohl der Berg vom Tal aus weitgehend schneefrei wirkt. Ansonsten einfache Wanderwege werden dadurch rasch zu einer unter Umständen schwierigen, alpinen Tour mit Sturz- und Absturzgefahr und sind gerade in höheren Lagen wegen des Schnees oft nur noch schwer zu finden. Touren sind dadurch anspruchsvoller, brauchen mehr Vorbereitung und Planung, dauern länger als im Sommer und erfordern zusätzliche Ausrüstung wie Spikes, Grödel oder Steigeisen und vor allem Stirnlampen wegen der frühen Dämmerung. Aktuell geht bereits um 16.20 Uhr die Sonne unter – am Berg verschwindet sie geländebedingt oft schon früher, wobei es vor allem im Wald schlagartig stockdunkel wird.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © BRK BGL
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