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Bergwacht & „Christoph 14“ am Samstag bei sieben Bergeinsätzen gefordert

Die Einsatzorte lagen am Hochkalter, am Watzmann, am Hohen Göll, auf der Reiter Alpe und am Untersberg.

Am Samstag waren die Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Ramsau und Teisendorf-Anger und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ bei insgesamt sieben Bergeinsätzen gefordert.

Los gings bereits am Vormittag kurz nach 9.30 Uhr auf der Südwestseite des Untersbergs (Bischofswiesener Forst), wo eine 38-jährige Salzburgerin versucht hatte, den Steig durchs Gamsgericht zum Reisenkaser zu finden, aber zu weit links ins felsige, leichte Klettergelände geraten war, wo sie in rund 1.320 Metern Höhe auf einem Absatz rund zehn Meter über dem Wandfuß nicht mehr weiterkam und dann einen Notruf absetzte. Elf Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger fuhren über die Forststraße an und versuchten dann die Frau zu erreichen. Da sie hinter einer Felsrippe saß, konnten die Retter keinen Rufkontakt herstellen, obwohl sie nur 80 Meter von ihr entfernt waren. Die Angerer Bergretter stiegen dann wieder ein Stück ab und schafften es, die unverletzte Verstiegene von der Seite zu erreichen. Der Abstieg war unproblematisch, da die Frau fit und gut ausgerüstet war; die Rettungsaktion dauerte bis zum frühen Nachmittag.

Gegen 11.45 Uhr folgte ein weiterer Notruf für die Bergwacht Ramsau, da am Rotpalfen (Ramsauer Forst) im Aufstieg zum Hochkalter weit oberhalb des schönen Flecks ein unverletzter Bergsteiger im leichten Klettergelände psychisch blockiert nicht mehr weiterkam. Rund zehn Minuten später ging ein weiterer Notruf aus einer neuen Kletterroute in den Nordwänden zwischen Mooslahnerkopf und Kleinem Watzmann (Forst Königssee) ein, wo eine 55-jährige Einheimische durch einen Steinschlag schwerer am Oberarm und der Schulter verletzt worden war. Die Besatzung von „Christoph 14“ nahm in der Ramsau einen Bergretter auf, montierte auf Kühroint das Rettungstau und flog zur Einsatzstelle, wo weitere Kletterer die Verunfallte bereits auf einem Felsband notdürftig versorgt hatten. Die Einsatzkräfte konnten die 55-Jährige dann mit einem Rettungssitz am Tau nach Kühroint fliegen, wo sie der Notarzt und weitere Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau kurz versorgten. Mit dem Heli gings ins Tal, von dort aus weiter mit dem Rettungswagen des Berchtesgadener Roten Kreuzes zur Kreisklinik Bad Reichenhall. „Christoph 14“ musste mit einem weiteren Ramsauer Bergretter direkt weiter zum Rotpalfen, wo noch immer der blockierte 37-jährige Münchner auf Hilfe wartete. Der Pilot konnte den Bergretter in der Nähe schwebend absetzen und landete dann an der Blaueishütte. Im Anschluss holte „Christoph 14“ beide mit dem kurzen Sieben-Meter-Tau ab und flog sie zum Tallandeplatz in der Ramsau. Die Bergwacht tankte den Heli mit ihrem Kerosinanhänger wieder auf.

Gegen 13.10 Uhr wurden über Notruf Hilferufe im Endstal (Forst Königssee) am Hohen Göll gemeldet, wo ein Urlauber aus Franken im Abstieg vom Hohen Göll in Richtung Alpeltal unabsichtlich ins Pflugtal geraten war, immer weiter abstieg und im Klettergelände schließlich nicht mehr weiterkam. Ein Voraustrupp der Bergwacht Berchtesgaden konnte den Mann rasch finden und sichern; weitere Einsatzkräfte folgten mit zusätzlicher Ausrüstung, wobei sie den Unverletzten rund 75 Meter über die Felswand abseilen mussten. Der Einsatz dauerte gute drei Stunden.

Kurz nach 17 Uhr musste „Christoph 14“ zur Neuen Traunsteiner Hütte (Jettenberger Forst) auf der Reite Alpe fliegen, wo ein zehnjähriger Junge mit einer Schnittverletzung an der Fingerkuppe Hilfe brauchte. Die Heli-Crew versorgte den Buben vor Ort, der dann auf der Hütte blieb und nicht mit ins Krankenhaus musste.

Gegen 18.10 Uhr musste erneut die Bergwacht Berchtesgaden ausrücken, da in der Gotzenalm (Forst Königssee) eine 36-jährige Urlauberin aus den Niederlanden mit einem verstauchten Knie Hilfe brauchte. Die Einsatzkräfte versorgten die Frau und fuhren ihn ins Tal; mit dem Rettungswagen des Reichenhaller Roten Kreuzes gings weiter zur Kreisklinik Bad Reichenhall.

Kurz nach 19.30 Uhr ging der dritte Alarm für die Bergwacht Ramsau ein, da ein intern erkrankter und erschöpfter 51-jähriger Holländer wenige Höhenmeter unterhalb des Hochkalter-Gipfels (Ramsauer Forst) in einer Rinne in Richtung Blaueisspitze medizinische Hilfe brauchte. Aufgrund des knappen Treibstoffs und des aufziehenden Gewitters war Eile geboten: „Christoph 14“ flog die Einsatzstelle mit einem Bergretter am Tau direkt an, der den Patienten ohne große Versorgung ans Tau sicherte, so dass er nur wenige Minuten später am Tallandeplatz in der Ramsau eintraf, wo ihn der Notarzt untersuchte und medizinisch versorgte. Der Begleiter des Patienten stieg selbständig ab. Der Patient wurde von seiner Vermieterin abgeholt, da er in kein Krankenhaus wollte.

Durch die vielen Einsätze der letzten Tage waren beide Kerosinanhänger der Bergwacht-Region Chiemgau am Samstag schon wieder leer, weshalb Ehrenamtliche der Bergwachten Marktschellenberg und Traunstein am Samstagnachmittag nach Oberschleißheim zur Bundespolizei-Fliegerstaffel fuhren und die Hänger wieder auffüllen ließen.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Leitner BRK BGL
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