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Aufwendiger grenzüberschreitender Einsatz bei Nebel, Wind und Starkregen im Steinernen Meer

Helis aus Traunstein und Zell am See können die Einsatzstelle wetterbedingt nicht anfliegen – Bergretter versorgen verletzten Münchner notfallmedizinisch und bringen ihn zu Fuß ins Tal.

15 Einsatzkräfte der Bergwacht Ramsau und der Österreichischen Bergrettung haben am Sonntagnachmittag in einer aufwendigen siebeneinhalbstündigen Rettungsaktion einen verletzten Bergsteiger im Steinernen Meer notfallmedizinisch versorgt und zu Fuß ins Tal gebracht, da sowohl der Rettungshubschrauber aus Traunstein wie auch der Notarzthubschrauber aus Zell am See den Einsatzort wegen Wind, Wolken und Starkregen nicht direkt anfliegen konnten. Der 44-jährige Münchner war rund eine Stunde vom Ingolstädter Haus entfernt im Abstieg Richtung Wimbachgries gestürzt und hatte sich sehr schmerzhaft die Schulter ausgekugelt. Da kein Handynetz verfügbar war, stieg einer der sechsköpfigen Gruppe wieder zum Haus auf und ließ von dort aus gegen 10.45 Uhr einen Notruf absetzen, während die anderen Kameraden Erste Hilfe leisteten.

„Christoph 14“ aus Traunstein schaffte es trotz der sehr widrigen Verhältnisse zunächst einen Ramsauer Bergretter am Trischübel und in einem weiteren Anflug den Ramsauer Bergwachtnotarzt und einen weiteren Bergretter schwebend im Latschengelände in der Hundstodgrube abzusetzen, die dann weiter zu Fuß zum Patienten aufstiegen, der bereits aus eigener Kraft mit Unterstützung der Ersthelfer zum Ingolstädter Haus unterwegs war und vom zuerst abgesetzten Ramsauer Bergretter eingeholt wurde. Ein zufällig am Ingolstädter Haus anwesender Bergretter aus dem Pinzgau war ebenfalls sofort zum Patienten abgestiegen und half mit, ihn zum Haus zu bringen. Die gesamte Gruppe aus Rettern und Ersthelfern versorgte den Mann dann im Ingolstädter Haus notärztlich und renkte die Schulter wieder ein, während im Freien bei Wind und Starkregen die Welt unterging. Die Bergwacht Berchtesgaden tankte „Christoph 14“ aus Traunstein mit ihrem Kerosinanhänger in der Ramsau wieder auf – die Crew hatte aber weiterhin keine Chance, die Einsatzstelle von Norden aus anzufliegen; „Alpin Heli 6“ aus Zell am See versuchte ebenfalls einen Anflug von Südwesten, brach dann aber wegen des schlechten Wetters ebenfalls ab.

Da der Patient nach der Versorgung stabil genug war und noch selbst gehen konnte, begannen die Einsatzkräfte mit dem wesentlich kürzeren Abstieg in Richtung des Dießbachstausees und der Kallbrunnalm im Gemeindegebiet von Weißbach bei Lofer; der Pinzgauer Bergretter hatte am Beginn der Materialseilbahn ein Fahrzeug stehen und brachte die drei Ramsauer Bergretter und den 44-Jährigen talwärts, wo die Kameraden der Bergwacht Ramsau den Patienten mit dem Rettungsfahrzeug übernahmen und über den Hirschbichl zurück nach Bayern fuhren. Eine Rettungswagenbesatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes lieferte den Münchner dann zur weiteren Behandlung in die Kreisklinik Bad Reichenhall ein.

Da zunächst unklar war, ob der Patient selbst noch mobil ist, waren weitere Ramsauer Bergretter zu Beginn des Einsatzes ins hintere Wimbachgries gefahren, um von dort aus zu Fuß mit zusätzlicher Ausrüstung zum Patienten loszugehen; sie stiegen mit Begleitern des 44-Jährigen ab und brachten sie sicher ins Tal. Insgesamt waren an der grenzüberschreitenden Aktion 15 Bergretter aus Bayern und dem Pinzgau, die beiden Heli-Besatzungen bei sehr anspruchsvollen Flugbedingungen und die Rettungswagenbesatzung aus Berchtesgaden beteiligt; Bereitschaftsleiter Rudi Fendt lobt die „schöne und unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Pinzgauer Kameraden!“

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Bergwacht Ramsau
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