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Tödlicher Absturz eines Bergsteigers in der Schusterroute

Der Mann befand sich bereits kurz vor dem Purtschellerhaus und rutschte dann im letzten Wegabschnitt an einem Schneefeld aus. Innerhalb von vier Tagen war dies der dritte Einsatz für die Rettungskräfte in der Schusterroute am Hohen Göll.

Polizeibericht


Am Dienstagnachmittag, gegen 14.40 Uhr setzten zwei Bergwanderer einen Notruf ab, da sie gesehen hatten, wie im Abstieg über die Schusterroute eine Person abgestürzt war.

Die Absturzstelle befindet sich nur noch wenige Meter oberhalb des Purtschellerhauses auf etwa 1800 HM.

Ein 57-jähriger Mann aus dem Raum Fürth, war am Morgen alleine vom Ofnerboden an der Roßfeldstraße aus aufgebrochen um über den Kehlstein, Mannlgrat zum Hohen Göll zu gehen. Am Ende des Mannlgrates auf etwa 2250 HM entschloss er sich, nicht mehr auf den Gipfel zu steigen, sondern über die Schusterroute in Richtung Purtschellerhaus hinunter zu gehen.

Da es dort noch viel Schnee in der Nordseite des Abstieges hatte, zog der Mann seine Grödel an. Anschließend stieg er in Richtung Purtschellerhaus ab. Nachdem der bereits den größten Teil des Abstieges bewältigt hatte, wollte er ein letztes Schneefeld umgehen. Dabei rutschte er aus und stürzte ca. 80 HM über felsdurchsetztes Gelände ab. Auf 1750 HM kam der in einer Randkluft zu liegen. Die beiden Zeugen, die den Absturz gesehen hatten, setzten einen Notruf ab uns stiegen zu dem Verunfallten über gefährliches Steilgelände hinunter. Der Zustand des zunächst ansprechbaren Mannes verschlechterte sich zusehends, so dass trotz durchgeführter Reanimationsmaßnahmen der eintreffende Notarzt des österreichischen Rettungshubschraubers C6 aus Salzburg nur noch den Tod feststellen konnte.

Die anspruchsvolle Bergung des Abgestürzten wurde durch zwei Polizeibergführer und zwei Bergwachtmänner der Bergwacht Berchtesgaden in Zusammenarbeit mit dem Polizeihubschrauber durchgeführt.

Die weiteren Ermittlungen zu dem Absturz werden durch einen Polizeibergführer der PI Berchtesgaden geführt.

BRK-Bericht


Am Dienstagnachmittag gegen 14.40 Uhr ist ein 57-jähriger Bergsteiger aus Mittelfranken im Abstieg über die Schusterroute in rund 1.800 Metern auf der Nordostseite des Hohen Gölls abgestürzt und trotz intensiver Bemühungen von Ersthelfern und Einsatzkräften verstorben. Die Bergwacht Berchtesgaden und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ mussten bereits am 30. und 31. Mai insgesamt drei unverletzte Bergsteiger aus der Schusterroute retten, die wegen des Altschnees in Bergnot geraten waren.

Am Dienstagnachmittag gegen 14.40 Uhr gingen Notrufe ein, da Bergsteiger beobachtet hatten, wie im Abstieg über die Schusterroute nur noch wenige Höhenmeter oberhalb des Purtschellerhauses ein Mann abgestürzt war. Der 57-Jährige aus dem Raum Fürth war am Morgen alleine vom Ofnerboden an der Roßfeldstraße aus aufgebrochen und über den Kehlstein und den Mannlgrat zum Hohen Göll gegangen. An der Göllleiten am Ende des Mannlgrates in rund 2.250 Höhenmetern entschloss er sich, nicht mehr auf den Gipfel zu gehen, sondern über die Schusterroute in Richtung Purtschellerhaus abzusteigen.

Aufgrund des vielen Altschnees auf der schattigen Nordostseite des Bergs zog der Mann seine Grödel an und ging über die Schusterroute talwärts. Nachdem er bereits den größten Teil des Abstiegs bewältigt hatte, wollte er ein letztes Schneefeld umgehen; dabei rutschte er aus und stürzte rund 80 Höhenmeter über eine steile, felsdurchsetzte Rinne ab und blieb in 1.750 Metern Höhe in der Randkluft eines Schneefelds liegen. Die beiden Zeugen, die den Absturz gesehen hatten, setzten einen Notruf ab und stiegen über absturzgefährliches Gelände zu dem Verunfallten ab. Der Zustand des zunächst noch ansprechbaren Mannes verschlechterte sich zusehends, so dass die Ersthelfer mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen mussten.

Die Besatzung des alarmierten Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ setzte am 30-Meter Rettungstau seitlich oberhalb der Unfallstelle die Notärztin, den Notfallsanitäter und einen Berchtesgadener Bergretter ab. Sie bauten einen Standplatz und ließen die Ärztin seilgesichert zum Patienten ab. Trotz aller Bemühungen verstarb der Mann aber noch an der Unfallstelle. Der Pilot holte Ärztin und Sanitäter mit dem Tau wieder ab, brachte einen weiteren Berchtesgadener Bergretter an die Einsatzstelle und flog die beiden Ersthelfer mit dem Tau zum Zwischenlandeplatz oberhalb des Eckersattels aus, wo sie der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht weiter betreute.

Zwei Polizeibergführer der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) nahmen die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang auf und kümmerten sich zusammen mit den beiden Berchtesgadener Bergwachtmännern um die Bergung des Toten, den die Besatzung des nachgeforderten Münchner Polizeihubschraubers „Edelweiß 4“ mit der Winde aufnahm und zum Ahornkaser ausflog.

red/Pressemitteilungen Polizei Berchtesgaden, BRK BGL
Bilder © Leitner BRK BGL & Bergwacht Berchtesgaden
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