Außerdem retten die Bergwacht Marktschellenberg und „Edelweiß 5“ eine verstiegene Österreicherin vom Untersberg.
Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger, die Bundeswehr und die Besatzung des Intensivtransporthubschraubers „Christoph München“ haben am frühen Mittwochmorgen einem 26-jährigen niederländischen Soldaten vermutlich das Leben gerettet: Der junge Mann stand kurz vor einem Blinddarm-Durchbruch und hatte extreme Bauschmerzen, weshalb seine Kameraden gegen 4.45 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf absetzten.
Zehn Einsatzkräfte der Bergwachten Bad Reichenhall und Teisendorf-Anger und der Grassauer Bergwachtnotarzt fuhren mit der extra aktivierten Seilbahn der Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 52 in Oberjettenberg aufs Hochplateau und wurden dann bei rund 30 Zentimeter Neuschnee von der Bundeswehr per Überschneefahrzeug zur Hütte gefahren. Sie versorgten den jungen Mann notfallmedizinisch und übergaben ihn dann an die Besatzung des nachgeforderten Münchner Intensivtransporthubschraubers „Christoph München“, die den Patienten gegen 7.30 Uhr zur nahen Kreisklinik Bad Reichenhall flog, wo er zeitnah operiert werden konnte. Da nicht klar war, ob wegen Dunkelheit und Nebel ein Hubschrauber zeitnah anfliegen kann, stellte sich die Bergwacht zunächst auf einen aufwendigen bodengebundenen Abtransport per Trage ein. Der Einsatz dauerte bis 8.30 Uhr.
Bereits am Montagnachmittag retteten die Bergwacht Marktschellenberg und die Besatzung des Münchner Polizeihubschraubers „Edelweiß 5“ eine unverletzte, verstiegene Wanderin aus absturzgefährlichem Gelände zwischen Loch- und Bachgraben auf der Südostseite des Untersbergs. Die 59-Jährige aus dem Salzburger Land wollte anhand einer alten Karte über einen mittlerweile abschnittsweise verfallenen Steig zur Toni-Lenz-Hütte aufsteigen, geriet dabei aber in wegloses und absturzgefährliches Gelände und setzte dann gegen 13.45 Uhr einen Notruf ab. Zwei Schellenberger Bergretter rückten mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) aus und machten sich zu Fuß auf die Suche, wobei sie Rufkontakt herstellen und sich dann zu der Frau im oberen Bereich des Bachgrabens in direkter Falllinie unterhalb der Eishöhle abseilen konnten. In der Zwischenzeit war auch die Besatzung des Polizeihubschraubers eingetroffen, die die in einem Rettungssitz gesicherte Frau und die beiden Bergretter mit der Winde aufnahm und rund eine dreiviertel Stunde vor der Dämmerung auf die Thorerwiese ausflog; die Bergwacht musste dann noch das ATV abholen. Der Einsatz dauerte bis 17 Uhr.
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