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Bergsteiger wird im Pidinger Klettersteig von ausbrechendem Felsbrocken mitgerissen

Aufwendiger Einsatz am Hochstaufen: 30-Jähriger hat Glück im Unglück und stürzt in seine Selbstsicherung – Hubschrauber vorübergehend defekt.

Ein 30-jähriger Bergsteiger ist am Samstagnachmittag kurz nach 14.30 Uhr im Pidinger Klettersteig in rund 1.500 Metern Höhe auf der Nordseite des Hochstaufens von einem ausgebrochenem Felsbrocken mitgerissen und nach erster Einschätzung mittelschwer an den Unterschenkeln verletzt worden. Der Urlauber aus Ingolstadt hatte den Felsen offenbar selbst im Aufstieg mit der Hand aus der Wand losgelöst, stürzte dann mit dem Brocken in seine Selbstsicherung, blieb im Klettersteig hängen und wurde durch den weiter abstürzenden Stein an beiden Unterschenkeln getroffen und verletzt.

Die Leitstelle Traunstein, die Reichenhaller Bergwacht und die Besatzung des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ telefonierten mit der Begleiterin und zwei weiteren Bergsteigern, die hinzugekommen waren, Erste Hilfe leisteten und den Mann auf einem flacheren Teilstück unterhalb der Unfallstelle versorgten. „Christoph 14“ brachte den Notarzt und einen Bergretter von der Koch-Alm am Tau zur Einsatzstelle, wobei die beiden Retter den Mann medizinisch versorgten.

Wegen eines sicherheitsrelevanten technischen Problems an den Triebwerken konnte der Heli dann vorerst nicht mehr starten, weshalb die Einsatzkräfte einen Transporthubschrauber mit Rettungswinde der Bundespolizei-Fliegerstaffel aus Oberschleißheim nachforderten. Obwohl es auf der schattigen und zugigen Staufen-Nordseite relativ frisch wurde und sie recht lang auf den zweiten Heli warten mussten, waren sowohl die Einsatzkräfte als auch der Patient und seine Begleiterin den Umständen entsprechend gut gelaunt, was vor allem daran lag, dass der Unfall wesentlich schlimmer ausgehen hätte können. Die Frau stieg dann selbst den Klettersteig weiter auf, ging über den Normalweg zur Koch-Alm zurück und wurde von der Bergwacht ins Tal gefahren. Die Bergwacht stellte sich auch auf einen möglichen bodengebundenen Abtransport ohne Heli ein, der aber dann nicht notwendig war.

Die zweite Heli-Besatzung traf gegen 17.15 Uhr ein, nahm den Patienten und die beiden Retter mit der Winde auf und flog alle zur Grenzpolizei nach Urwies aus; der Pilot des Rettungshubschraubers war zuvor auf die andere Maschine umgestiegen, da er die genaue Einsatzstelle schon kannte. Eine Rettungswagenbesatzung des Reichenhaller Roten Kreuzes übernahm dort den Verletzten und fuhr ihn zur Kreisklinik Bad Reichenhall. Währenddessen kümmerte sich ein Techniker aus Oberschleißheim an der Koch-Alm um den Fehler an den Triebwerken und konnte den Defekt rasch beheben. „Christoph 14“ holte nach einem kurzen Testflug den Notarzt in Urwies ab und flog im letzten Tageslicht nach Traunstein zurück; die Besatzung des Transporthubschraubers kehrte nach Oberschleißheim zurück. Der Einsatz dauerte bis 18.30 Uhr.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Leitner BRK BGL
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