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Übung: Langwieriger Bergwachteinsatz fordert Internet- und Funkkommunikation im abgelegenen alpinen Gelände

Ehrenamtliche Spezialisten der BRK-Bereitschaften überbrücken kilometerlange Strecken ins alpine Niemandsland mit Internet und Funk.

Im Rahmen von insgesamt drei Dienstabenden hat der Fachdienst „Information und Kommunikation“ (IuK) der BRK-Bereitschaften sehr kreativ nach einer Lösung gesucht, um entlegene Gegenden und alpine Regionen ohne ausreichende Anbindung im Einsatzfall mit Internet, Digital- und Analogfunk versorgen zu können. Ziel war es, eine unabhängige Kommunikationsmöglichkeit zu schaffen, die den aktuellen Stand der Technik erfüllt.

Als Szenario nahmen die ehrenamtlichen Rotkreuzler einen aufwendigen, längeren Bergwachteinsatz ganz oben auf dem Plateau des Predigtstuhls an - angenommen wurde, dass dort keine vernünftige Netzabdeckung durch Internet, Digitalfunk und andere Telekommunikation besteht und improvisiert eingerichtet werden muss, um einen reibungslosen Führungsprozess ohne Verbindungsschwierigkeiten für die Einsatzleitung zu ermöglichen.

Die ehrenamtlichen Spezialisten mussten dazu verschiedene Komponenten einrichten und betreiben, darunter einen Router mit LAN und WLAN, Digitalfunkgeräte inklusive Außenantenne, Analogfunkgeräte im 4 und 2-Meter-Band, USB-Lademöglichkeiten für Tablet und Smartphone, eine unabhängige Stromversorgung für mindestens fünf Stunden und Vorbereitungen für ein digitales Feldkabel treffen. Es musste eine Richtfunkstrecke mit 5GHz über rund zweieinhalb Kilometer Luftlinie aufgebaut werden, die einen Datenaustausch mit dem im Tal stationierten Einsatzleitwagen der Schnell-Einsatz-Gruppe IuK (SEG IuK) / Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) Berchtesgadener Land ermöglicht. Talseitig bauten die Einsatzkräfte am Einsatzleitwagen ein Stativ mit Richtfunkantennen auf und richteten sie auf den Berg aus. Am Gipfel unterstützten die Bergwacht Bad Reichenhall und die Gruppe für Lokalisation, Kommunikation, Lagebeschreibung und Dokumentation (LKLD) des Technikbusses der Bergwacht Chiemgau die IuK-Spezialisten, denn das alpine Gelände ist ausschließlich den Einsatzkräften der Bergrettung vorbehalten. Aufgrund der sehr guten Ortskenntnis der Bergwacht konnte die Gruppe die Richtfunkstrecke trotz starken Nebels schnell innerhalb von nur einer viertel Stunde aufbauen. Das komplette System besteht am Berg aus Clientkoffer, Solarpanel zur Stromversorgung und Stativ für die Richtfunk- und Funkantenne.

Nach weiteren 15 Minuten war die Verbindung hergestellt und ausführliche Tests folgten: Die Einsatzkräfte mussten mehrere Karten laden und Testeinträge im digitalen Einsatztagebuch vornehmen. Zusätzlich dazu testeten sie Funkverbindungen, um eine einwandfreie Sprachkommunikation zu garantieren, von der vor allem bei Zeitdruck in der ersten Phase der taktische Einsatzerfolg abhängt. Nachdem alle Tests erfolgreich waren, wird in den nächsten Dienstabenden der Clientkoffer weiter optimiert und noch die ein oder andere optische Verbesserung vorgenommen. „Alles in allem waren wir aber selbst überrascht, dass die Einrichtung so schnell ging, und wie gut alles auf Anhieb funktioniert hat. Ein besonderer Dank gilt den Kameraden der Bergwacht Bad Reichenhall und der LKLD Bergwacht Chiemgau für die hervorragende Zusammenarbeit!“, loben Fachdienstleiter Andreas Gleißner und sein Vorgänger Heinrich Schnell.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © Schönmeier, BRK BGL
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