Ein Notruf über ein mögliches Gewaltdelikt in Berchtesgaden löste am Freitagabend einen größeren Polizeieinsatz aus. Mehrere Streifen auch umliegender Dienststellen wurden zusammengezogen und waren im Einsatz, bis sich schließlich herausstellte, dass sich zwei Schüler einen üblen Scherz erlaubten.
Der Tragweite ihrer Aktion waren sich zwei 12-jährige Schüler eines Internats in Berchtesgaden wohl nicht bewusst, als sie am Freitagabend die 112 anwählten und dort mitteilten, dass im Internat ein Junge seine Freundin mit einem Messer attackiert und schwer verletzt hätte. Aufgrund der drastischen Schilderung musste von einem möglichen versuchten Tötungsdelikt ausgegangen werden, so dass mit einem starken Polizeiaufgebot erste Maßnahmen eingeleitet wurden. Nach Absuche der möglichen Tatorte und intensiver Befragung der Schüler stellte sich schließlich heraus, dass die Geschichte frei erfunden war und der Angriff nicht stattgefunden hatte.
Die Schüler, ein Mädchen und ein Junge, benutzten für das Telefonat das Handy einer weiteren Schülerin. Der Junge wählte die 112 und dachte sich die Geschichte aus, die das Mädchen dann am Telefon erzählte.
Nach zwei Stunden konnten die Streifen sowie Notarzt und Rettungsdienst wieder abrücken. In dieser Zeit standen Streifen und Rettungsdienst für andere mögliche Einsätze nicht zur Verfügung.
Der Staatsanwaltschaft wird ein Bericht vorgelegt über das missbräuchliche Verwenden des Notrufes. Erzieherische Maßnahmen im Internat dürften auf den Fuß folgen.