Ehrenamtliche Sanitäter halten für größere Schadensfälle 21 zusätzliche Fahrzeuge vor.
Die sechs ehrenamtlichen BRK-Bereitschaften im Berchtesgadener Land waren im vergangenen Jahr bei insgesamt 179 (2013: 171) Sanitätsdiensten gefordert, sind mit ihren Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) bei 27 Schadenslagen ausgerückt (meist mehrere SEG´n pro Fall; 2013 52 Einzelalarmierungen der SEG´n) ausgerückt und waren 14 Mal (2013: 21) als Erstversorger und zur Spitzenabdeckung des Rettungsdienstes im Einsatz, wobei im Ganzen 185 (2013: 286) Patienten versorgt wurden; zusätzlich wurden 847 unverletzte Menschen bei größeren Schadenslagen betreut und verpflegt, beispielsweise bei der Riesending-Höhlenrettung. Im Berchtesgadener Land leisten rund 200 freiwillige Sanitäter in sechs Bereitschaften ehrenamtlichen Dienst. Bei außergewöhnlichen Schadensfällen stellen sie mit ihren SEG´n Behandlung, Transport und Betreuung Fachkräfte und Material zur Versorgung einer Vielzahl an Verletzten und Betroffenen bereit.
„Unser Spektrum an Sanitätsdiensten war 2014 wieder sehr vielfältig: Wir sicherten zahlreiche Sportveranstaltungen wie an der Kunsteisbahn am Königssee, beim Skispringen, beim Skijöring und beim Autoslalom ab. Highlights waren unter anderem die TV-Total-Wok-WM von Stefan Raab, die Winterspiele der Christophorus-Schulen Berchtesgaden, der Rupertusthermen-Lauf, der Höglwörth-Lauf, Profi-Radrennen wie die Bayern-Rundfahrt, die Roßfeld-Historic-Rallye, die ADAC Voralpenrallye und ein Segway-Turnier. Darüber hinaus waren wir aber auch bei großen Festen wie 60 Jahre Stadt Freilassing, Faschingsumzügen, Pferde- und Reitsportveranstaltungen wie dem Leonhardi-Ritt, bei der Ruperti-Fußwallfahrt nach Altötting, dem Open-Air „Der Thumsee brennt“, bei Filmdreharbeiten von Gerhard Polt oder der BR-Sendung „Jetzt red i“ und beim Empfang von Finanzminister Söder zur Sicherheit von Teilnehmern und Besuchern im Einsatz“, erklärt der bisherige stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter, der das Amt zum 1. April 2015 von Andreas Rautter übernommen hat. Rautter konnte das Ehrenamt im Berchtesgadener Land wegen eines Umzugs nach Baden-Württemberg nicht weiter ausüben. Der umfangreichste und stundenintensivste Sanitätsdienst fand wieder an der Kunsteisbahn in Schönau am Königssee statt.
Seit 2011 gibt es die Rettungsdienst-Spitzenabdeckung durch die ehrenamtlich betriebenen Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Bereitschaften, die den regulären Rettungsdienst und Krankentransport unterstützen, wenn besonders viel los ist und kein Rettungs- oder Krankenwagen mehr frei ist. 2014 wurden die SEG´n zu insgesamt 27 Schadensfällen alarmiert, davon allein 14 (2013: 21) Notfälle und Krankentransporte, bei denen jeweils ein Patient versorgt und in eine Klinik transportiert werden musste. Die restlichen 13 Einsatzfälle sind größere Schadensereignisse mit Sicherheitsabstellungen bei Bränden, Gasaustritten, extremen Wetterereignissen oder Evakuierungen, bei denen immer mehrere SEG´n und Fahrzeuge gleichzeitig im Einsatz waren. „Dieses sinnvolle Plus an Sicherheit für die Menschen im Landkreis leisten wir komplett ehrenamtlich; die zusätzlichen Fahrzeuge und Ausrüstung müssen aber nahezu komplett mit Spenden aus der Bevölkerung finanziert werden“, betont Kreisbereitschaftsleiter Florian Halter. Bei der Spitzenabdeckung des regulären Rettungsdienstes und Krankentransports hat sich die 2011 durchgeführte Aufteilung in kleinere Einheiten wie SEG Behandlung und Transport bereits mehrfach bewährt. „Die Besatzungen sind sehr schnell einsatzklar und können den Rettungsdienst bei Engpässen rasch und effektiv ergänzen“, freut sich Halter.
2014 waren die SEG´n neben dieser Spitzenabdeckung für den Rettungsdienst und Krankentransport (14) auch bei 13 größeren Schadenslagen regulär im Einsatz, fast immer mit mehreren SEG´n pro Fall; vor allem bei größeren Bränden, beim Chemieunfall in Teisendorf und zur Verpflegung und Betreuung der Einsatzkräfte bei der Höhlenrettung am Untersberg. SEG-Einsätze waren unter anderem am 31. Januar bei einem Wohnhausbrand in Freilassing, am 22. Februar bei einem Kellerbrand in Berchtesgaden, am 26. Februar bei einem Wohnhausbrand in Schign, vom 8. bis zum 20. Juni beim Höhleneinsatz am Untersberg, am 22. Juli bei einem Gefahrguteinsatz am Walserberg, am 1. Oktober bei einem Gasaustritt in Reichenhall, am 6. Dezember wegen erhöhtem Einsatzaufkommen bei den Krampusläufen im südlichen Landkreis, am 23. Dezember beim Chemieunfall in Teisendorf, am 25. Dezember bei einem Kellerbrand in der Strub und am 29. Dezember wegen erhöhtem Einsatzaufkommen aufgrund starker Schneefälle.
Zusätzlich zu den Einsätzen waren die Ehrenamtlichen in der sozialen Arbeit, in der Blutspende, bei 323 (2013: 177) Ausbildungs- und Übungsterminen und 73 (2013: 129) weiteren Veranstaltungen wie Kinderferienprogramm, Altkleidersammlung oder an Christkindlmarkt-Ständen gefordert. Besondere Fortbildungen waren unter anderem das große Landesfachdienstlager der BRK-Bereitschaften in Bad Reichenhall, der Berufsfeuerwehrtag in Saaldorf, eine Großübung an der Klinik Schönau, die EU-Katastrophenschutz-Übung in Wels und die Sanitätsausbildung in Freilassing. Weitere wichtige Dienste und Termine waren die Ungarnhilfe, Altenheim- und Klinikbesuche, die Kinder-Safety-Tour in Surheim, ein Besuch der Berufsfeuerwehr München an der Feuerwache 2, Dienstsport, der Hausnotruf-Hintergrunddienst und der wiederbelebte Schulsanitätsdienst an der Hauptschule Teisendorf. Insgesamt wurden 2014 dabei fast 51.000 (2013: 40.000) ehrenamtliche Stunden geleistet. Ein besonderes Highlight war die Indienststellung eines neuen Mehrzweckfahrzeugs der BRK-Bereitschaft Bad Reichenhall im August – ein umgebauter, ausgesonderter Allrad-Krankenwagen.
2014 bauten die Ehrenamtlichen auch ihre Jugendarbeit weiter aus. Bereitschaftsjugendgruppen gibt es in Freilassing und Teisendorf, wobei sich aktuell 37 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 17 Jahren engagieren und 2014 zu vielen eigenen Dienstabenden getroffen haben. „Unser Nachwuchs hat dabei viel gelernt und unter anderem auch tatkräftig bei zahlreichen Sanitätsdiensten und Veranstaltungen mitgeholfen“, berichtet Kreisbereitschaftsjugendwart Christian Koller stolz. BRK-Bereitschaften gibt es in Ainring, Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing, Laufen und Teisendorf – insgesamt mit über 350 Mitgliedern; Wer Interesse an einer aktiven Mitarbeit hat, kann sich unter der Telefonnummer +49 (0) 8651 9590-21 in der Kreisgeschäftsstelle des Roten Kreuzes melden.
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