Bis zu 65 Asylbewerber sollen in den kommenden Wochen in einem komplett sanierten Gebäude ihr mittelfristiges Zuhause finden. Am Donnerstag zogen die ersten Bewohner in die neue Unterkunft ein.
Durch Krieg und Umweltkatastrophen verlieren auf der ganzen Welt täglich Tausende ihre Heimat. Den Meisten bleibt nichts außer die Flucht in ein fremdes Land und in eine ungewisse Zukunft. Für diejenigen, die es bis ins Berchtesgadener Land geschafft haben, könnte dies nun vorerst ein gutes Ende der langen und beschwerlichen Reise sein. Bereits Anfang 2014 entschied sich die Firma Max Aicher GmbH dazu, die ehemalige Feigenkaffeefabrik mit der vor einigen Jahren abgebrannten Discothek „Fun“ an der Zollhäuslstraße umzunutzen. Eine Kernsanierung mit einer komplett neuen Raumaufteilung sollte das alte Gebäude in eine schlichte aber dennoch moderne und angenehme Wohnmöglichkeit für Asylbewerber verwandeln. Sieht man sich in den neuen Sanitärräumen oder in den Küchen um erkennt man gleich: Das Ziel, das man sich hier gesetzt hat, wurde erreicht!
Das neue Objekt stellt einen weiteren Schritt in die richtige Richtung dar. Laut den aktuellen Prognosen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge erwartet man 2015 nämlich weitere 300.000 Asylbewerber (Erst- und Folgeantragsteller), die in Deutschland Schutz suchen. Das neue Objekt wurde zusätzlich zu der bereits bestehenden Unterkunft an der Römerstraße, die sich direkt an der Gemeindegrenze zu Ainring befindet und schon seit vielen Jahren existiert eröffnet. Dort wohnen derzeit 33 Asylbewerber. Freilassings Bürgermeister Josef Flatscher bedankte sich bei dieser Gelegenheit auch bei seinem Amtskollegen, Ainrings Bürgermeister Hans Eschlberger, für die gute und problemlose Zusammenarbeit in Sachen Asylunterkunft Römerstraße.
Bei seinem ersten Gang durch die Wohneinheiten kam das Stadtoberhaupt auch gleich mit einem jungen Bewohner der Asylunterkunft ins Gespräch. Trotz seines noch relativ kurzen Aufenthalts spricht Ghori Amjad überraschend gut Deutsch. Erst vor einem Jahr hatte er seine Eltern und seine sechs Geschwister in Pakistan verlassen um nach Deutschland zu kommen, wie er erzählt.
Das Besondere an der Unterkunft ist, dass hier unter anderem junge Asylbewerber im Alter zwischen 18 und 25 Jahre untergebracht sind, die an einem Berufsvorbereitungsprojekt teilnehmen. Lehrkräfte der Staatlichen Berufsschule BGL vermitteln ihnen insbesondere grundlegende Sprachkenntnisse und kulturelles Wissen, um ihnen eine Perspektive hin zu einer beruflichen Ausbildung zu ermöglichen. Später absolvieren sie auch verschiedene Praktika in handwerklichen, industriellen und sozialpflegerischen Berufen. „Im Gegensatz zu ihrer Heimat, in denen man sich das Wissen und das Können verschiedener Berufe meist durch ‚learning by doing‘ aneignet, ist das Ziel hier später eine abgeschlossene und anerkannte Berufsausbildung“ erklärt Karl Ott von der Berufsschule BGL.
Hilfestellung bekommen die Asylbewerber neben den Ansprechpartnern der Regierung auch von der Caritas BGL und dem KONTAKT Freilassing. Durch Sozialberatung und verschiedenen Angeboten zur Verbesserung der Sprachkenntnisse oder Unterstützung beim Asylverfahren können diese Einrichtungen auch bei alltäglichen Hürden unter die Arme greifen.
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