„Taubstummer Bettler“ gerät an Polizisten

Die Polizei warnt erneut vor Bettlerbanden die Krankheiten oder Notlagen vorspielen um Geld zu bekommen.

Am Mittwoch, 05.11.2014, gegen 13.20 Uhr, trat in einem Drogeriemarkt entlang der Sägewerkstraße ein angeblich taubstummer Bettler mit einer Spendenliste auf. Als er an einen Polizeibeamten geriet konnte er plötzlich wieder sprechen. Die Polizeiinspektion Freilassing warnt vor organisierten Bettlerbanden, die unter Vorspiegelung von Krankheiten oder Notlagen Geld ergaunern.

Ein 32-jähriger Bettler aus Rumänien sprach in dem Drogeriemarkt mehrere Passanten an und deutete mittels Gesten an, dass er taubstumm wäre. Gleichzeitig zeigte er eine Spendenliste vor und zeigte an, dass sie sich, nach einer Spende dort eintragen sollten. Schließlich wurde ein 57-jähriger Polizeibeamter der Freilassinger Polizei auf ihn aufmerksam, der in seiner Freizeit dort einkaufte. Aus der Vergangenheit war dem Beamten bekannt, dass diese sogenannten Spendensammler in betrügerischer Absicht agieren.

Als der junge Bettler mittels Gesten den Beamten zu einer Spende animieren wollte, wies sich dieser als Polizeibeamter aus und hielt ihn bis zum Eintreffen der Kollegen fest. Auf „wundersame Weise“ konnte der Mann nun sprechen und verstand auch alles was die Beamten ihn fragten. Er wurde zur Dienststelle verbracht und gegen ihn ein Strafverfahren wegen Betrug eingeleitet. Nach einer hinterlegten Sicherheitsleistung wurde der Mann wieder entlassen. Die Spendenlisten, wurden ihm abgenommen.

Die Polizei appelliert an die Bevölkerung, dass sie solchen Spendensammlern kein Geld geben sollen, da die Bettler selbst das ganze Geld an ihre Auftraggeber abliefern müssen und nichts davon haben. Dass das „Geschäft mit der Not“ attraktiv und lukrativ ist haben organisierte Banden schon lange für sich entdeckt und überschwemmen mehr und mehr die Einkaufsstädte. Gerade in der anstehenden Vorweihnachtszeit ist wieder mit einem vermehrten Auftreten dieser Gruppen zu rechnen. Da diese Bettler oft sehr hartnäckig sind wird geraten, die Polizei zu verständigen.