Generationenbund stellt sich sozialen, kirchlichen und karitativen Einrichtungen vor

Unter Beteiligung der Seniorenbeauftragten wird für den mittleren und nördlichen Landkreis eine Seniorengemeinschaft gegründet, wie dies für den südlichen Landkreis bereits erfolgt ist. Um auch jüngere Menschen anzusprechen, wird die Gemeinschaft Generationenbund benannt. Die Initiative für die Gründung einer solchen Gemeinschaft stellte ihr Vorhaben im Landratsamt den Vertretern von sozialen, kirchlichen und karitativen Einrichtungen vor.

Die steigende Lebenserwartung der Menschen und die stagnierenden Geburtenraten führen zu einer immer älter werdenden Gesellschaft. Diese Entwicklung führt zu vollkommen neuen Problemstellungen, die es gilt, offensiv und kreativ anzugehen. Ein schwieriger Punkt dürfte die Finanzierung der zukünftigen Bedürfnisse sein, die mit dem steigenden Alter einhergehen. Andererseits sind die heutigen Senioren vitaler und beweglicher und können daher einen guten Teil dieser Bedürfnisse auch selbst bewältigen.

Nachbarschaftlicher Zusammenhalt, soziales Engagement, gegenseitige Unterstützung und Selbstbestimmung bis ins hohe Alter sind Antworten, um auf die fundamentalen Herausforderungen des demografischen Wandels zu reagieren. Die Bildung von solidarischen Seniorengemeinschaften ist daher in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Überlegungen geraten. Erste Versuche in dieser Richtung haben sich als äußerst erfolgversprechend erwiesen und werden zwischenzeitlich auch von staatlicher Seite großzügig gefördert.

Im Berchtesgadener Land ist diese Entwicklung sehr schnell aufgenommen worden und hat bereits im südlichen Landkreis zur Gründung einer gemeinnützigen Seniorengemeinschaft geführt. Entsprechende Aktivitäten sind auch seit geraumer Zeit unter Beteiligung der jeweiligen Seniorenbeauftragten in den übrigen Teilen des Landkreises auf dem Wege und wurden nun kürzlich im Rahmen einer Präsentation im Landratsamt den sozialen, kirchlichen und karitativen Einrichtungen vorgestellt.

In Ihrer Begrüßung ging die Seniorenbeauftragte des Landratsamtes, Barbara Müller, auf die bestehende Problematik der Alterspyramide ein und hob hervor, dass eine solche Seniorengemeinschaft auf Gegenseitigkeit beruhe, dass vorrangig niedrigschwellige Hilfen angeboten werden sollen und eine enge Zusammenarbeit mit allen Institutionen und Sozialverbänden angestrebt wird, die sich ebenfalls der Betreuung älterer und behinderter Menschen angenommen haben.

In einer Präsentation skizzierte dann Dr. Henner Krauss, wie eine solche Seniorengemeinschaft aufgebaut ist und welche Leistungen sie erbringen könnte. Entscheidender Punkt ist zum einen, dass sie als eingetragener Verein ausschließlich gegenseitige Hilfen für ihre Mitglieder erbringt, bzw. vermittelt. Pflegerische Leistungen sind dabei ausgeschlossen. Im Idealfall verbindet diese Gemeinschaft Interessen von Jüngeren und Älteren und ermöglicht darüber, dass viele noch bis ins hohe Alter selbstbestimmt und zu Hause bleiben können.

Dabei, so Dr. Krauss, sind diese Hilfen zwar einfacher Natur, aber auch äußerst vielfältig. So gehören dazu Besorgungen, Einkäufe, Behördengänge, Begleitung bei Arztbesuchen, kleine Hilfen im Haushalt und im Garten, Mithilfe bei Anträgen und Formularen, Versorgung von Haustieren und vieles andere mehr. Oftmals wird es sich dabei um einmalige Hilfe handeln, aber auch eine regelmäßige Unterstützung ist durchaus denkbar und gewünscht.
Der nächste Schritt zur Bildung eines solchen Bundes der Generationen wird nun die Gründung eines gemeinnützigen Vereines sein. Das Bayerische Sozialministerium unterstützt solche Vorhaben.
Die folgende Diskussion mit den anwesenden Organisationen zeigte, dass auch von deren Seite die Notwendigkeit eines solchen Generationenbundes grundsätzlich gesehen wird.