Bei niedrigen Wassertemperaturen überlebensnotwenig: Im Ernstfall haben alle Fahrgäste eines Elektromotorboots Platz
Die Königssee-Schifffahrt hat der BRK-Wasserwacht-Ortsgruppe Berchtesgaden eine von insgesamt drei neuen selbstaufblasbaren Rettungsinseln im Wert von je rund 3.500 Euro übergeben. Die Insel wird im Notfall innerhalb weniger Minuten mit dem Rettungsboot der Wasserwacht zum Einsatzort gebracht und fasst bis zu 30 Menschen. Zwei weitere Inseln werden an der Seelände in Königssee und in St. Bartholomä stationiert. Somit können im Ernstfall rasch alle Fahrgäste eines Elektromotorbootes gerettet werden. „Gerade im Winter ist das aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen und relativ großer Entfernungen bis zum nächsten Ufer überlebensnotwenig“, erklärt der Technische Leiter der Ortsgruppe, Franz Kurz.
Das Schiffunglück der Costa Concordia vor der italienischen Insel Giglio hat vor wenigen Tagen gezeigt, wie schnell trotz aller modernen Technik und Sicherheitsstandards auch das Undenkbare passieren kann. Die Schifffahrt am Königssee bewegt sich mit pro Boot zweistelligen Passagierzahlen in wesentlich kleineren Dimensionen, die Betreiber wollen aber für alle Fälle möglichst gut vorbereitet sein. „Mit den drei neuen Rettungsinseln wird das ohnehin schon gute Sicherheitskonzept optimiert und um eine weitere Maßnahme ausgebaut“, erklärt Kurz. Die Inseln sollen Menschenleben retten, wenn im schlimmsten Fall ein Boot evakuiert werden muss, was realistisch betrachtet eher unwahrscheinlich ist, da sie sinksicher konstruiert wurden. Wenn aber beispielsweise ein Feuer ausbricht, werden die aufblasbaren Inseln ins Wasser geworfen. Per Reißleine wird dann das Ventil geöffnet, über das Luft in den Innenraum strömt – die Insel bläst sich von alleine auf.
Auf dem Königssee herrscht von Januar bis Dezember durchgehend Schiffsverkehr, solange der See eisfrei bleibt. Die Rettungsinseln können im Ernstfall wegen der auch im Sommer niedrigen Wassertemperaturen und relativ großer Entfernungen bis zum nächsten Ufer überlebenswichtig sein. Die Insel der Wasserwacht wird dann innerhalb weniger Minuten vom Rettungsboot aus eingesetzt und soll den Zeitraum überbrücken, bis Betroffene von anderen Booten aufgenommen und in Sicherheit gebracht werden. „Im Einsatzfall können wir die Inseln dann auch mit weiteren Booten bis zum Ufer ziehen“, erklärt Kurz. Auch unabhängig von den Rettungsinseln ist die Schifffahrt für den Ernstfall gut vorbereitet: Alle Boote sind umfangreich ausgestattet, unter anderem mit einer Notbeleuchtung, einer so genannten Lenzeinrichtung, mit der eindringendes Wasser abgepumpt werden kann, Rettungsmitteln wie Schwimmwesten für alle Passagiere, Rettungsringen, Fluchthauben und Feuerlöschern. Radargeräte machen Fahrten bei Nebel und Dunkelheit sehr sicher und per Funk können die Bootsführer rasch Hilfe anfordern. Ein gutes Krisenmanagement mit regelmäßigen Sicherheitstrainings für das Bootspersonal, engmaschige TÜV-Überprüfungen und die gute Zusammenarbeit mit der Wasserwacht erhöhen die Sicherheit zusätzlich. „Die ständige Einsatzbereitschaft der ehrenamtlichen Wasserretter verdient dabei hohen Respekt und Anerkennung“, lobt der Geschäftsführer der Schifffahrt, Walter Stürzl.
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