Badespaß birgt auch Gefahren: Wasserretter des Roten Kreuzes erinnern an die Baderegeln.
Derzeit öffnen die Freibäder im Landkreis wieder ihre Pforten. Während nur wenige Hartgesottene in den noch kühlen Badeseen ihre zaghaften ersten Runden drehen, lässt es sich in den beheizten Becken bereits gut aushalten. Mit dem Start in die Badesaison nehmen auch rund 100 Rettungsschwimmer der BRK-Wasserwacht im Berchtesgadener Land an Wochenenden und Feiertagen wieder ihren Wachdienst in den Bädern auf. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) kümmert sich in den Freibädern Teisendorf und Neukirchen um den Wachdienst.
„Wasser kann aber tückisch sein. Unsere Rettungsschwimmer stehen an Seen und in Freibädern für Notfälle aller Art bereit, da der Badespaß auch Gefahren birgt“, erklärt Siegfried Hauber, Technischer Leiter der BRK-Wasserwacht im Berchtesgadener Land. Deshalb raten die beiden bayerischen Wasserrettungsorganisationen BRK-Wasserwacht und DLRG jetzt gemeinsam zur Besonnenheit und Vorsicht. Die meisten tödlichen Unfälle ereignen sich an zumeist unbewachten Seen und Flüssen. „Allein im vergangenen Jahr sind in Bayern 75 Menschen ertrunken. Vor allem an unbewachten Stellen ist das Risiko um ein Vielfaches höher, als an von Rettungsschwimmern bewachten Badestellen“, warnt Hauber.
Ulrike Scharf, Vorsitzende der Wasserwacht-Bayern: „80 Prozent aller tödlichen Badeunfälle sind nach unserer Einschätzung vermeidbar.“ Leichtsinn, Übermut, schlechte Schwimmfähigkeit, Selbstüberschätzung, Unkenntnis über mögliche Gefahren, Alkohol und fehlende Aufsicht der Eltern über ihre Kinder sind die häufigsten Ursachen. Damit der Sommer kein böses Ende nimmt, sollte jeder folgende elementaren Hinweise der Wasserretter beachten:
Achtung Eltern:
Eltern dürfen kleine Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen und sollen immer in Griffweite bleiben. Kindgerechte Baderegeln finden sich im Internet unter www.baderegeln.info.
Achtung beim Baden in der Natur:
Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen.
Warnhinweise wie „Steilufer“ beachten. Nur gemeinsam mit anderen oder unter Aufsicht schwimmen. Die eigene Leistungsfähigkeit kritisch einschätzen; nicht übermütig werden. Auch nach mehreren warmen Tagen ist zurzeit nur die Wasseroberfläche angenehm warm. Tiefe Gewässer wie Baggerseen sind immer noch kalt. Das kann zu Unterkühlung und Krämpfen führen und lebensgefährlich werden. Nie in unbekannte Gewässer springen. Nur an ausgewiesenen Sprungbereichen ins Wasser springen. Kopfsprünge in Ufernähe oder im flachen Wasser können lebensgefährlich sein oder schwerste, dauerhafte Schäden wie Querschnittslähmung nach sich ziehen. Ein Bad im Fluss kann harmlos aussehen, ist aber besonders gefährlich: Die Kälte des Wassers lässt die Kräfte sehr schnell schwinden und an steilen, bewachsenen Ufern kann man sich oft nicht mehr ans Land retten. Strömungen und Brückenpfeiler sind tödliche Risiken.
Achtung an großen Seen und am Meer:
Gezeiten, nicht erkennbare Strömungen und Unterströmungen und starke ablandige Winde können sogar gute Schwimmer in Lebensgefahr bringen. Respektieren Sie deshalb örtliche Warnungen wie die rote Flagge am Strand.
- Luftmatratzen, Schlauchboote und Gummitiere sind gefährliches Spielzeug und können leicht abgetrieben werden. Vertrauen Sie ihnen nicht Ihr Leben an! Hauber: „Informieren Sie sich gleich am ersten Urlaubstag über Rettungsposten und Notrufmöglichkeit. Lernen Sie, in der Landessprache Hilfe im Notfall zu holen.“
Risiko Biergarten:
Trinken Sie vor dem Baden keinen Alkohol. Denn er kann bewirken, dass Sie Ihre Kräfte überschätzen. „Etwa nach einem Besuch im Biergarten in einen Fluss zu springen ist eine Dummheit, die tödlich sein kann“, weiß Ulrike Scharf, Vorsitzende der Wasserwacht-Bayern.
Über die BRK-Wasserwacht und die DLRG
Beide Organisationen leisten den Wasserrettungsdienst im Auftrag des Freistaats Bayern. Sie arbeiten dabei Hand in Hand. Sie geben Hinweise zur Sicherheit am Wasser und bilden Menschen im Schwimmen und Retten aus. Ein Netz von Rettungsstationen, Schnell-Einsatz-Gruppen und Wasserrettungszügen ermöglicht jederzeit kompetente Hilfe. Die Wasserwacht Bayern ist eine Gemeinschaft des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Sie ist mit ihren 118.000 Mitgliedern und 526 Ortsgruppen der größte ehrenamtliche Rettungsdienst in Bayern. Die DLRG ist mit über 1,1 Millionen Mitgliedern und Förderern weltweit die größte Organisation für die Wasserrettung. In Bayern hat sie über 32.000 Mitglieder, darunter 22.000 junge Menschen bis 26 Jahre. Die gesamte Arbeit wird vom Ehrenamt getragen, in 108 Ortsgliederungen.
← | Januar 2025 | → | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Mo | Di | Mi | Do | Fr | Sa | So |
30 | 31 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |
20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 |
27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 1 | 2 |