Die Grenzpolizeiinspektion Piding führte im Oktober 2025 aufgrund der anhaltend hohen Diebstahlszahlen in Deutschland und Europa eine Schwerpunktaktion zur Bekämpfung der internationalen Kfz-Kriminalität durch. Ziel der Aktion war es, entwendete Fahrzeuge festzustellen und die Verschiebung Richtung Südosteuropa zu verhindern. Dabei konnten die Beamten beachtliche Erfolge verbuchen.
Bereits am 6. Oktober kontrollierte eine Streife der Grenzpolizeiinspektion Piding im Gemeindebereich von Teisendorf einen hochwertigen SUV der Marke Land Rover. An dem Fahrzeug waren deutsche Kennzeichen angebracht, gelenkt wurde es von einem 53-jährigen Mann mit irakischer Staatsangehörigkeit. Bei der Überprüfung der Fahrzeugidentität konnten deutliche Manipulationen an der eingebrachten Fahrgestellnummer festgestellt werden, weshalb der SUV zur genaueren Überprüfung zur Dienststelle nach Urwies gelotst wurde. Dort konnte durch verdeckte Datenträger die wahre Identität des Fahrzeugs ermittelt und eine Diebstahlmeldung aus Italien festgestellt werden. Laut Mitteilung der italienischen Behörden wurde das Fahrzeug im Jahr 2023 im Bereich Genua von unbekannten Tätern entwendet. Weitere Recherchen ergaben, dass das Fahrzeug nach dem Diebstahl mit veränderter Identität und mit gefälschten italienischen Dokumenten in einer deutschen Zulassungsstelle wieder in den Verkehr gebracht wurde. Der Pkw mit einem geschätzten Zeitwert von 45.000 Euro wurde sichergestellt.
Am 17. Oktober erfolgte in der Tank- und Rastanlage Piding-Süd die Kontrolle eines Fiat Ducato mit ungarischer Zulassung. Der Fahrer mit ungarischer Staatsangehörigkeit konnte sich zunächst ordnungsgemäß ausweisen. Eine Überprüfung der Dokumente und des Kastenwagens in den internationalen Fahndungsdateien verlief zunächst negativ. Jedoch konnten durch die geschulten Augen der Kfz-Fahnder auch bei diesem Fahrzeug Manipulationen an den wesentlichen Datenträgern festgestellt werden. Nach Ermittlung der ursprünglichen Fahrgestellnummer konnte ein Sicherstellungsersuchen polnischer Behörden festgestellt werden. Demnach wurde der Klein-Lkw bereits im Jahr 2020 in Polen entwendet und ins Ausland verschoben. Nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen musste der 44-jährige Ungar seine Reise mit einem Ersatzfahrzeug antreten, der Fiat mit einem geschätzten Zeitwert von 15.000 Euro blieb in Piding unter polizeilicher Verwahrung.
Drei Tage später waren die Fahnder am 20. Oktober erneut erfolgreich. Wiederrum an der Tank- und Rastanlage in Piding erweckte ein VW Multivan mit polnischer Zulassung das Interesse der Pidinger Fahnder. Besetzt war der Kleinbus mit einem deutschen Pärchen, das auf dem Weg nach Kroatien war. Auch an diesem Fahrzeug konnten Veränderungen an Fahrgestellnummer und Typenschild entdeckt werden. Hier gestaltete sich die Identifizierung des Fahrzeugs schwierig, da sämtliche verdeckte Datenträger durch die Täter - die meist professionell organisierten Täterbanden zuzuordnen sind - entfernt wurden. Aufgrund der noch professionelleren Arbeit der Pidinger Kfz-Fahnder konnte dennoch die originale Fahrgestellnummer ermittelt werden. Eine Abfrage im Fahndungscomputer ergab eine Diebstahlsmeldung aus Deutschland. Der Multivan mit einem geschätzten Zeitwert von 40.000 Euro wurde im Jahr 2022 in Berlin entwendet. Als Datenspender zur Manipulation des entwendeten Busses diente ein baugleiches Fahrzeug, das einige Jahre zuvor bei einem schweren Verkehrsunfall im Bereich Ingolstadt so schwer beschädigt wurde, dass ein Wiederaufbau nicht mehr möglich und eine Verschrottung notwendig war.
Die Ermittlungen zu allen drei Fällen werden durch die Kriminalpolizei Traunstein und der Ermittlungsgruppe der GPI Piding in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Traunstein und den jeweiligen Behörden in den Diebstahlsorten geführt.
Neben den durchaus sehenswerten Aufgriffen von entwendeten Fahrzeugen konnte im Einsatzzeitraum zudem diverse weitere Verstöße gegen das Betäubungsmittel-, Waffen- und Straßenverkehrsgesetz, sowie dem Strafgesetzbuch aufgedeckt werden. Außerdem konnten mehrere Fahndungstreffer festgestellt und ein Haftbefehl vollstreckt werden.
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