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8. Treffen des Klimaschutznetzwerks BGL in Freilassing – Mögliche Fernwärme Betreibermodelle für Kommunen im Berchtesgadener Land

Im Rahmen des Kommunalen Klimaschutznetzwerks Berchtesgadener Land haben sich die Kommunen aus dem Landkreis im Rathaus Freilassing zum dritten Treffen in diesem Jahr eingefunden um sich über erfolgreich umgesetzte Fernwärme Betreibermodelle aus der Region zu informieren.

Geschäftsführerin der Energieagentur Südostbayern, Bettina Mühlbauer klärte die Kommunen einleitend zu dem am 01. Juli beschlossenem Klimaanpassungsgesetz auf. Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels werden aktuell vom Bund und Land attraktiv gefördert. Die Länder werden verpflichtet Klimaanpassungsstrategien bei Entscheidungen und Planungen zu berücksichtigen. Die Energieagentur Südostbayern steht den Netzwerk-Kommunen mit einer Bandbreite von verschiedenen Klimaschutzmaßnahmen: Bildungsprojekten für Kinder, der Erstellung von Energienutzungsplänen, Mobilitäts- und Klimaschutzkonzepten und Bürger-Informationsveranstaltungen mit ihrer Fachexpertise zur Seite.

Pascal Lang von der Energiegenossenschaft Inn-Salzach stellte verschiedene Betreibermodelle der Energiegenossenschaft wie Bürgersolaranlagen und verschiedene erfolgreiche Fernwärme-Projekte wie Emmerting, Bundorf und Amerang vor. Der größte Photovoltaik-Freiflächen-Park Deutschlands in Bundorf mit einer Größe von 180 Fußballfeldern gilt als ein aus Bürgerhand umgesetztes Erfolgsmodell. Im Rahmen des Großprojekts wurde der Ausbau des Fernwärmenetzes und die Errichtung der E-Lade-Infrastruktur in der kleinen Gemeinde ermöglicht. Durch den Klimawandel geht die Wärmeabsatzmenge in der Bevölkerung zwar stetig zurück, die Fernwärme sollte aber generell nicht zu klein gedacht werden. Dank des Energieparks und der Fernwärmeversorgung ist in Bundorf eine fossilfreie Energieerzeugung möglich. Da die Kommunen gesetzlich verpflichtend sind zu handeln ist die größte Überzeugungsarbeit für Fernwärme-Projekte oft vorab im eigenen Gemeinderat zu leisten. Die größtmögliche Preisstabilität ist durch die Kombination verschiedener Energiequellen zu erreichen.

Als gelungenes Nachahmungsprojekt stellte Herr Thusbaß, Bürgermeister von Prutting das Modell der „Pruttinger Dorfwärme“ im Landkreis Rosenheim vor. Für eine zielgerichtete Planung wurde ein eigenes Kommunalunternehmen gegründet, das Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel steht der Kommune beratend zur Seite. Auf die langen Bearbeitungszeiten von Förderanträgen, die Verhandlungen mit den Banken, Abstimmung mit der Kommunalaufsicht und die Baugenehmigung für einen geeigneten Standort sind Herausforderungen welche die Kommunen bei der Planung eines Fernwärmenetzes mit bedenken sollten. Auch die Akzeptanz des Vorhabens in der Bevölkerung ist sehr wichtig und mit Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit in der Kommune verbunden. Bei den hohen Investitionssummen welche mit dem Aufbau der Fernwärme verbunden sind, sollten die Kommunen weitsichtig an den „Return on Invest“ denken. Im Zuge der Planung konnten die Pruttinger auf das Beratungsangebot der Verbraucherzentrale Bayern, mit der auch die Energieagentur Südostbayern kooperiert, zurückgreifen, welches zur Aufklärung der Bürger zahlreich genutzt wurde.

red/Pressemitteilung Energieagentur Südostbayern GmbH
Bild © Energieagentur Südostbayern GmbH
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