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Kommunale Abfallwirtschaft informiert: Was darf in die Biotonne?

Ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Abfallwirtschaft im Landkreis Berchtesgadener Land ist die getrennte Sammlung und Verwertung der Bioabfälle. Plastiktüten, auch sogenannte kompostierbare Tüten, sind jedoch schädlich in der Bioabfalltonne und nicht zugelassen. Auch wenn sich Gerüche etc. nicht ganz vermeiden lassen, tragen die nachfolgenden Tipps zur Minimierung der Probleme bei.

„Leider werfen noch zu viele Menschen auch in unserem Landkreis Abfälle jeglicher Art in die Biotonne“, sagt Thomas Hartenberger, Fachbereichsleiter der Kommunalen Abfallwirtschaft. „Seit Herbst vergangenen Jahres mussten wir zudem einen deutlichen Zuwachs an schädlichen Störstoffen feststellen. Von der Blechdose über Glas hin zu sämtlichen Arten an Kunststoffprodukten. Aus diesem Grund sind die Müllwerker angehalten, ihre Stichproben auszuweiten und falsch befüllte Bioabfalltonnen konsequent stehen zu lassen.“

Vor allem Plastik und Bioabfall vertragen sich nicht, denn Kunststoff baut sich in der Biogasanlage nicht ab und ruiniert die aus dem Bioabfall gewonnene Kompost- und Blumenerde. Auch „abbaubare“ Bio-Plastiktüten oder „Kompostplastiken“ sind im Landkreis zur Sammlung des Bioabfalls nicht zugelassen. Diese können in der Kürze der Zeit (Vergärung in Biogasanlage mit Nachrotte) nicht vollständig abgebaut werden. Ab dem 1. Mai 2025 gelten zudem bundesweit strengere Richtwerte, die auch der Landkreis zwingend einzuhalten hat.

„Der Bioabfall muss händisch nachsortiert werden. Weder Maschine noch Mensch können aber bei den Plastiktüten unterscheiden. Dadurch entstehen für das Sortieren und Entsorgen erhebliche Zusatzkosten. Vor allem muss der Bioabfall in den Tüten mit entsorgt werden, somit verlieren wir wichtigen Rohstoff für die Vergärung und die Komposterden. Um den künftigen Wert von unter 1,0 Prozent Störstoff, bei Kunststoffen sogar von unter 0,5 Prozent einhalten zu können, sind wir daher auf die Mithilfe alle Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Bitte geben Sie keine Fremdstoffe, v.a. Plastik in die Biotonne oder die Grüngutsammlung“, appelliert Landrat Bernhard Kern.

„Oft ist es den Bürgern gar nicht bewusst, doch auch die kompostierbaren Tüten aus dem Supermarkt haben im Kleingedruckten den Hinweis, dass die örtlichen Entsorgungsbegebenheiten eingehalten werden müssen“, weiß Andreas Wurm, Abfallberater im Landkreis zu berichten. Deutschlandweit gibt es nur wenige Städte und Landkreise, die die „Biotüten“ zulassen. Auch die Naturschutzverbände, wie NABU oder DUH, und das Bundesumweltministerium raten von der Benutzung von als biologisch abbaubar bezeichneten Plastikprodukten in der Biotonne ab. „Als Alternative zum Plastik-Müllbeutel lassen sich Bioabfälle hervorragend in Papiertüten, eingewickelt in Zeitungspapier oder „unverpackt“ in einem Gefäß in der Küche sammeln“, ergänzt der Abfallberater.

Tonnen, die bei den aktuellen Kontrollen stehen gelassen werden, müssen grundsätzlich vom Bürger selbst nachsortiert werden. Alternativ kann der Tonneninhalt selbst an der Müllumladestation Hofham angeliefert und gegen Gebühr entsorgt werden.

„Jeder uns bekannte Fall wird von uns, v.a. von unserem Abfallberater, kontaktiert und nochmals über die Hintergründe und das richtige Befüllen der Biotonne aufgeklärt, denn nur zusammen können wir den Bioabfall zu hochwertiger Komposterde verwerten und damit einen nachhaltigen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz leisten“, informiert Hartenberger. „Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern für die getrennte Sammlung der Bioabfälle und ihre Mithilfe, um die künftigen Grenzwerte einhalten zu können“, so Landrat Bernhard Kern.

Tipps zur Nutzung im Sommer


• Küchenabfälle in der Küche am besten in Behältern mit Deckel sammeln, um Fliegen die Eiablage zu erschweren.
• Feuchte Bioabfälle antrocknen lassen und in Zeitungspapier einwickeln bzw. Papiertüten verwenden (Feuchtigkeit wird aufgesaugt).
• Keine Plastiktüten (auch keine kompostierbaren) zur Sammlung verwenden, diese sind im Landkreis Berchtesgadener Land nicht zugelassen.
• Biotonne falls möglich an einem schattigen Platz aufstellen.
• Deckel der Tonne immer geschlossen halten, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann. Auch Insekten tun sich so schwerer, die Tonne zu bevölkern.
• Tonnenboden mit zerknülltem Zeitungspapier oder mit zerkleinerten, dünnen Zweigen auslegen; hier aber bitte mit Augenmaß vorgehen, da die Biotonne nicht zur Altpapierentsorgung vorgesehen ist.
• Die Zugabe von Gesteinsmehl oder Gartenkalk bindet Flüssigkeit und vermindert Gerüche.
• Der Rand der Biotonne sollte möglichst sauber gehalten werden, damit keine Fliegen und anderen Insekten angelockt werden.
• Bioabfälle immer locker in die Tonne geben, nicht hineindrücken, da sonst Rückstände nach der Leerung zurückbleiben können.

Wichtiger Zusatzhinweis


Sollte die Biotonne trotzdem eine Reinigung benötigen, bittet die Abfallwirtschaft darum, die Hinweise im Merkblatt „Tonnenreinigung“ einzuhalten, zu finden unter https://www.lra-bgl.de/fileadmin/user_upload/content/doc/Umwelt_und_Natur/Abfall/Merkblatt_Tonnenreinigung_2022.pdf. Hierbei sind unter anderem auch wasserrechtliche Gesichtspunkte zu beachten.

Fragen beantwortet der Abfallberater des Landkreises gerne telefonisch unter +49 8651 773-503 oder per E-Mail an abfallberatung@lra-bgl.de. Weitere Informationen zur Abfallwirtschaft gibt es unter https://www.abfallwirtschaft-bgl.de sowie in der BGL-Abfall-App. Die App funktioniert auf jedem Smartphone und kann im Google Play Store (Android) oder im Apple App Store (iOS) kostenlos heruntergeladen werden.

red/Pressemitteilung LRA BGL
Bilder © LRA BGL
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