Erste Hilfe für die Psyche der Retter: Sechs Ehrenamtliche des BRK absolvieren Grundlehrgang in Psychosozialer Notfallnachsorge für betroffene Einsatzkräfte

Mittlerweile sechs Ehrenamtliche der BRK-Bereitschaften und der BRK-Wasserwacht aus dem Landkreis haben in Schwabmünchen (Landkreis Augsburg) einen Wochenend-Grundlehrgang in Psychosozialer Notfallnachsorge (PSNV) speziell für betroffene Einsatzkräfte absolviert – sozusagen Erste Hilfe für die Psyche betroffener Retter.

Till Schöndorfer (Ainring), Marion Scharf (Laufen), Doris Spickenreuther (Berchtesgaden), Ursula Ahne (Ainring), Verena Haidenthaler (Ainring) und Alexandra Heßberger (Ainring) sind mit dem Kurs zusätzlich qualifiziert und stehen ihren Kameraden in den Gemeinschaften ohne jede Hürde als direkte Ansprechpartner auf Augenhöhe zur Verfügung, wenn sie konkret mit den psychischen Belastungen eines Einsatzes nicht umgehen können. „Wenn man seit langer Zeit in derselben Gemeinschaft zusammenarbeitet, im Team schon viel gemeistert hat, sich versteht, Erlebtes nachempfinden kann und letztlich die gleiche Sprache spricht, dann sinkt auch die Hemmschwelle für betroffene Kameraden, miteinander über die eigenen Gefühle zu sprechen!“, erklärt Teilnehmerin Marion Scharf, die seit Jahrzehnten in der Wasserwacht aktiv ist.

Im Kurs lernen die Freiwilligen, was konkret ihre Aufgaben sind, wo ihre Grenzen anfangen und die Kompetenzen anderer Einsatzkräfte und Experten beginnen, wenn beispielsweise Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen oder psychiatrische Erkrankungen und Notfälle eine Rolle spielen, wie man Stress als psychische Belastung reduzieren kann, wie Kommunikation funktioniert und wie sie strukturierte Gespräche führen, wie sie aktiv Kameraden informieren und auffordern können, im Ernstfall über das Erlebte zu sprechen und wie sie letztlich auch immer mit den eigenen Belastungen umgehen können.