Wieder mehrere Großschleusungen im südlichen Landkreis

Gleich drei Großschleusungen innerhalb von zwei Tagen (22. und 23. Juli) haben die Bundespolizeiinspektion Freilassing am Wochenende im Gemeindegebiet Berchtesgaden - Bischofswiesen auf Trab gehalten. Die Schleuser sind teilweise noch flüchtig. Aufmerksame Bürger haben der Polizei die entscheidenden Hinweise gegeben.

Ein Großaufgebot von Polizeifahrzeugen der Bundes- und Landespolizei, Kontrollen an den Grenzübergängen und ein Polizeihubschrauber in der Luft - Aufsehenerregende Fahndungsaktionen prägten am Wochenende zeitweise das Bild im südlichen Landkreis Berchtesgadener Land.

Am Sonntag (23. Juli) hatte in Bischofswiesen ein weißer Kleintransporter mit französischer Zulassung gegen 11:30 Uhr mehrere Personen abgesetzt. Dabei fiel einem Bürger auf, dass der Fahrer aufgeregt telefonierte. Schnell konnten verständigte Streifen der Bundes- und Landespolizei das beschriebene Fahrzeug nahe der Friedhofskirche feststellen. Vom Fahrer fehlte aber bereits jede Spur. Vor Ort befanden sich noch 13 unerlaubt eingereiste Türken im Alter zwischen 1 und 46 Jahren. Eine Fahndung mit Hilfe eines Polizeihubschraubers der Bundespolizei zeigte Wirkung: Eine Streife der Bundespolizeiinspektion Freilassing stellte noch in Bischofswiesen den flüchtigen Fahrer. Gegen den 26-jährigen Türken ermittelt die Bundespolizei nun wegen des Verdachtes des Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen.

Bereits am Samstag (22. Juli) wurde die Polizeiinspektion Berchtesgaden gegen 13:30 Uhr von einem Bürger darüber informiert, dass auf dem Parkplatz des ehemaligen Rathauses in Bischofswiesen circa zehn Personen aus einem blauen Opel Zafira ausgestiegen sind. Das Fahrzeug mit ungarischem Kennzeichen sei dann in unbekannte Richtung weggefahren. Eine Streife der Landespolizei stellte kurze Zeit später insgesamt elf Türken und drei Afghanen im Alter zwischen 1 und 25 Jahren neben der Kirche in Bischofswiesen fest. Keiner der Migranten konnte die notwendigen Papiere für die Einreise vorweisen. Trotz Fahndungsmaßnahmen konnte der Schleuser sowie das Schleuserfahrzeug bislang nicht festgestellt werden.

Nur wenige Zeit später war es wieder ein aufmerksamer Bürger, der die Polizeiinspektion Berchtesgaden auf eine Schleusung in Berchtesgaden aufmerksam machte. Gegen 14 Uhr habe er beobachtet, wie ein oranger VW Sharan am Bahnhof mehrere Personen abgesetzt hat. Auch hier sollte es sich wieder um unerlaubt eingereiste Personen handeln. Genauere Angaben zu dem Fahrzeug oder dem Fahrer konnte er aber nicht machen. Eine Streife der Landespolizei stellte daraufhin am Bahnhof Berchtesgaden insgesamt 13 unerlaubt eingereiste Personen, allesamt Türken im Alter zwischen zwei und 42 Jahren, fest. Trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen mit großem Polizeiaufgebot auf allen Verkehrswegen und unter Einbeziehung der umliegenden Grenzübergänge konnte das Schleuserfahrzeug nicht mehr festgestellt werden.

Die Bundespolizei verbrachte alle Geschleusten der voran genannten Fälle auf die Dienstelle nach Freilassing und leitete Ermittlungen wegen des Verdachts der unerlaubten Einreise und des unerlaubten Aufenthalts ein. Ein 24-Jähriger kam wegen einer Durchfallerkrankung ins Krankenhaus. Zwei Schwangere wurden vorsorglich in die Krankenhäuser Traunstein und Bad Reichenhall eingeliefert. Der Schleuser wird dem Haftrichter vorgeführt.

Das Wochenende (21.-23. Juli) in der Bundespolizeiinspektion Freilassing war wieder von zahlreichen Aufgriffen geprägt. Insgesamt wurden 136 unerlaubte Einreisen und fünf Schleusungen festgestellt. Hinzu kamen 30 Fahndungstreffer mit vier Haftbefehlen.