15 Kommunen tauschen sich im Rahmen des kommunalen Zusammenschlusses „Klimaschutznetzwerk Berchtesgadener Land“ über umgesetzte und anstehende Energieeinsparmaßnahmen in den Kommunen aus.
Zum Netzwerktreffen des regionalen Klimaschutzbündnisses „Klimaschutznetzwerk Berchtesgadener Land“ sind die 15 Städte, Märkte und Gemeinden des Landkreises in der Stadt Laufen zusammengekommen.
Thema des Treffens war die „Energieeinsparung in Kommunen - Sofortmaßnahmen“. Bürgermeister Hans Feil freut sich in seiner Begrüßungsrede die Netzwerkteilnehmer in Laufen begrüßen zu können und verwies auf Erfolge bei der Betriebsoptimierung in den eigenen Liegenschaften, aber auch auf auftretende Hürden in Förder- oder Genehmigungsverfahren. Als Beispiel nennt er die geplante Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, hier verzögert sich die Umsetzung im Rahmen des Förderprozesses bereits auf über ein Jahr.
Als Netzwerkmanager und Experten in der Region informieren Bettina Mühlbauer und Peter Pospischil von der Energieagentur Südostbayern sowie Christoph Geistlinger, Klimaschutzkoordinator des Landkreises die Netzwerkteilnehmer zunächst über aktuelle Entwicklungen, Verfügbarkeiten, neue Gesetzeslage und Fördermöglichkeiten für die Kommunen im Hinblick auf Energieeinsparung in den Kommunen. Neben der Preisentwicklung einzelner Energieträger und dem Blick auf die aktuellen Füllstände der Gasspeicher in Deutschland wurde anhand verschiedenen Einsparszenarien deutlich, dass insgesamt rund 20 % Energieeinsparung nötig sind, sollte kein Gas mehr aus Russland geliefert werden. Mit den gesetzlichen Regelungen des Bundes, die seit September 2022 gelten, hat die Regierung den Weg zur Energieeinsparung für öffentliche Einrichtungen bereits vorgegeben. Auch mit dem Entwurf zur Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), in dem unter anderem begrenzte Laufzeiten für Heizungen auf Basis fossiler Energieträger geplant sind, macht der Bund die Abkehr von fossilen Energieträgern deutlich. Neben den Maßnahmen, die die Kommunen aufgrund der Verordnungen ohnehin ergreifen müssen, informiert Pospischil die Netzwerkteilnehmer über weitere sinnvolle Maßnahmen zum Energiesparen an Heizung, beim Stromverbrauch und an der Gebäudehülle ihrer Liegenschaften - über die Anpassung der zentralen Heizungsregelung an Gebäude und Nutzer, zum Einbezug der Mitarbeitenden in Stromsparmaßnahmen bis hin zur Einstellung von Fenstern und Türen um Wärmeverluste zu vermeiden. Um den Erfolg der Energiesparmaßnahmen zu erfassen, ist ein Monat-genaues Verbrauchsdaten-Monitoring eine sinnvolle Einrichtung, empfiehlt Peter Pospischil. Wird das Monitoring im Rahmen eines Kommunalen Energiemanagements in der Kommune integriert, können attraktive Förderungen von Bund und Land genutzt werden. Daneben können auch Kommunen die Bundesförderung für effiziente Gebäude nutzen - bei der energetischen Sanierung von Wohngebäuden und Nicht-Wohngebäuden und auch für Einzelmaßnahmen wie beispielsweise dem Heizungstausch.
Einen Einblick in verschiedene Einsparmaßnahmen, die die Teilnehmer in Planung, in der Abstimmung oder bereits in der Umsetzung haben, gaben die Vertreter der Kommunen dann selbst.
Schnell ließ sich in Berchtesgaden zum Beispiel die Straßenbeleuchtung mit einem sehr hohen Einsparpotenzial auf LED umstellen. Sehr viel Potenzial für erfolgreiches Energiesparen sieht der Geschäftsleiter der Stadt Laufen Christian Reiter bei Neubaugebiete in der Region, für die entsprechend energieeffizientes Bauen oder der Einsatz von erneuerbaren Energien vorgegeben werden kann.
Rainer Wagner, Betriebsleiter des Energieverbundes Freilassing merkte an, dass beispielsweise der konkrete Einspareffekt bei der Abschaltung von Beleuchtungen oder Werbebannern überschaubar ist, da diese zumeist bereits auf sparsame LED-Beleuchtung umgerüstet sind - umso mehr zählt dabei aber der Vorbildcharakter der Kommunen, denn durch diese sichtbaren Maßnahmen werden die Bürgerinnen und Bürger auf das Thema Energiesparen aufmerksam.
Bürgermeister Hannes Holzner von der Gemeinde Piding berichtet über die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED bereits vor vier Jahren und betont damit, dass Energiesparen bereits zu den täglichen Aufgaben der Kommunen zählt. Bürgermeister Andreas Buchwinkler informierte über umgesetzte Klimaschutzmaßnahmen in der Gemeinde Saaldorf-Surheim durch die Hackschnitzelheizung, Nachtabschaltung und Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. Insgesamt waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, dass es wichtig sei das Thema Energiesparen noch stärker in das Bewusstsein der Menschen zu bringen, jedoch dabei keine Panik und Verunsicherung auszulösen.
Einig war man sich ebenso in der Bedeutung des kommunalen Netzwerks mit dem wertvollen Erfahrungsaustausch.
Zum Abschluss des Netzwerktreffens konnten die Netzwerkteilnehmer die Haustechnik im alten Rathaus in Laufen besichtigen und von Peter Pospischil Beispiele schnell umzusetzender Energiesparmaßnahmen aufgezeigt bekommen.
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